LUDWIGGALERIE Bild: Thomas Wolf / LUDWIGGALERIE

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen

Das ambitionierte Ausstellungsprogramm der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen macht den Ort zum Siedepunkt für Kunst im Ruhrgebiet: amerikanische Pop-Art, Pablo Picasso, Comic, Fotografie sowie Landmarken-Kunst, hier wird allen Kunstinteressierten eine bemerkenswerte Auswahl geboten. Das Museum für bildende Kunst zeigt in den großzügigen Räumen des Schlosses neben den Exponaten aus der Ludwig Sammlung Leihgaben aus aller Welt in der populären sowie der Landmarkengalerie. Außerdem begeistert die Ludwiggalerie immer wieder mit neuen und abwechslungsreichen Ausstellungen – Kommen Sie vorbei und lassen sich überzeugen!

LUDWIGGALERIE
Bild: Thomas Wolf / LUDWIGGALERIE
Die Ludwiggalerie im Großen Schloss mit seiner einmaligen Glasfront ist nur einen Katzensprung vom Gasometer Oberhausen im Hintergrund entfernt (Foto: Thomas Wolf / LUDWIGGALERIE)

[ruhr-guide] Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen ist ein städtisches Kunstmuseum. Sie ist eins unter mehreren Museen weltweit, welche die private Sammlung des Ehepaars Peter und Irene Ludwig der Öffentlichkeit zugänglich machen. So ist die Ausrichtung der ausgestellten Kunstobjekte entscheidend von der Sammlung Ludwig geprägt. Neben den Exponaten aus der Privatsammlung liegt ein Schwerpunkt des Ausstellungsprogramms auf Leihgaben aus aller Welt, die im Rahmen der populären Galerie und der Landmarkengalerie nach Oberhausen geholt werden. Die Gedenkhalle im Schloss Oberhausen zeigt bereits seit 1962 eine Dauerausstellung zum Thema Holocaust und Nationalsozialismus und hat seit 2010 wieder mit einem umfangreichen Programm an Seminaren, Vorträgen und Aktionen geöffnet. Aber auch die Kunst der Fotografie wird in der Lichtbild Galerie gewürdigt.

Die Sammlung Ludwig

Die Sammlung Ludwig ist eine Privatsammlung des Ehepaars Irene und Peter Ludwig, die ihre Begeisterung für Kunst und Kultur bereits im Laufe der Kindheit entdeckten. Beide studierten in Mainz Kunstgeschichte, Archäologie sowie Vor- und Frühgeschichte. Während der gemeinsamen Studienzeit folgten sie ihrer Leidenschaft und begannen damit, Kunst zusammenzutragen. Ihre über die Zeit gesammelten Kunstwerke bestehen sowohl aus hochwertigen Einzelwerken als auch aus zusammenhängenden Werkgruppen und sind über das internationale Netz der Ludwig Museen verbunden. Die Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen ist Bestandteil dieses Netzes. In den 80er Jahren engagierte sich das Ehepaar mit dem Ludwig Institut für Kunst der DDR in Oberhausen. Seit den 90er Jahren werden Kunstwerke aus ihrer Sammlung unter thematischen Schwerpunkten in Oberhausen zusammengeführt: Von der griechischen Antike, Kunst aus Afrika, China und Indien bis hin zur zeitgenössischen Kunst mit der amerikanischen Pop-Art und den Werken Pablo Picassos. Das Fundament der Arbeit des Sammlerehepaars war ihre Ansicht, dass alle Kulturen der Welt, von der Antike bis zur Gegenwart, eine innere Verbundenheit aufweisen. Die Sammlung ist unglaublich vielseitig und am Profil der Ludwiggalerie maßgeblich beteiligt. Seit dem Tod von Peter Ludwig im Jahr 1996 führt die von seiner Frau gegründete Stiftung Ludwig die Arbeit im Sinne der Eheleute weiter.

Ludwig-Museen weltweit

Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen ist nicht das einzige Museum, das Werke aus der Sammlung Ludwig in seinem Bestand hat. Allein in Deutschland gibt es neun Ludwig-Museen, davon sechs in NRW. Aber auch in Wien (Österreich), Basel (Schweiz), St. Petersburg (Russland) und Budapest (Ungarn) sind Teile der Ludwig-Sammlung in Kunstmuseen und -galerien vertreten. Durch die Peter und Irene Ludwig-Stiftung verbunden, arbeiten die internationalen Museen vor allem bei großen thematischen Kunstausstellungen zusammen. Die Stiftung hat sich die Fortsetzung des internationalen Engagements im Sinne des Ehepaares Ludwig zur Aufgabe gemacht. Sie kümmert sich daher um den Erwerb und die Verwaltung der Kunstgegenstände und unterstützt die Ausstellungen und somit die Präsentation der Werke in den Ludwig-Museen auch finanziell.

Die Gedenkhalle

Die Gedenkhalle der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen befindet sich im südlichen Seitenflügel des Kleinen Schlosses. Sie wurde 1962, im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Gemeinde Oberhausen, eröffnet und gedenkt dem im Namen des Nationalsozialismus begangenen Holocaust und dessen Opfern – gegen das Vergessen! Nach einem Umbau des Gebäudes lädt die Dauerausstellung in der Gedenkhalle seit 2010 zum Besichtigen und Innehalten ein. Im Fokus der Ausstellung stehen die Stadtgeschichte von 1933 bis 1945, die Zwangsarbeit für das Deutsche Reich zwischen 1939 und 1945 sowie das Gedenken und Erinnern in Oberhausen seit 1945.

Kleines Schloss
Bild: Thomas Wolf / LUDWIGGALERIE
Das ehemalige Wirtschaftsgebäude und Kleine Schloss Oberhausen ist durch die Farbe und Architektur ein Hingucker in Oberhausen (Foto: Thomas Wolf / LUDWIGGALERIE)

Die populäre Galerie

Plakatkunst, Karikatur, Comic, Illustration und Fotografie haben eine Plattform in der populären Galerie, die sich der Kunst im angewandten Bereich widmet. In diesem Teil der Ludwiggalerie wurden bisher Werke von diversen Künstler:innen wie Gottfried Helnwein, Keith Haring, Roy Lichtenstein, Manfred Deix, Wilhelm Busch oder Cornelia Funke ausgestellt. Neben bekannten Comic-, Cartoon- und Buchillustrationen wie denen von Tim und Struppi, Janosch oder Harry Potter fanden auch beliebte deutsche Kinderbuch-Charaktere in der populären Galerie einen Platz: Ob Räuber Hotzenplotz, die kleine Hexe und Krabat von Otfried Peußler oder Jim Knopf, Momo und Bastian von Michael Ende.

Die Lichtbild Galerie

Besonders renommiert ist die Ludwiggalerie im Bereich Fotografie. So waren die Ausstellungen der internationalen Fotograf:innen Jim Rakete, Weegee oder auch Henri Cartier-Bresson ein großer Erfolg. Nach dem Ausbau der Fotografie-Abteilung, die ursprünglich Teil der populären Galerie war, gilt die Fotografie mit ihren Ausstellungen heute als viertes Standbein der Ludwiggalerie. Hier stellen berühmte Fotografie-Ikonen ihre fotografischen Werke aus und auch wichtige Ruhrgebietsfotograf:innen wie Rudolf Holtappel und Brigitte Kraemer präsentieren immer wieder ihre Werke.

Landmarken der Region

Ein weiterer Schwerpunkt der Ludwiggalerie liegt auf der Landmarken-Kunst. Das Ruhrgebiet ist gespickt von zahlreichen Landmarken wie z.B. ehemaligen Fördertürmen oder Hüttenwerke. Mit regelmäßigen Ausstellungsprojekten widmet sich die Galerie den im Zuge des Strukturwandels zu verschwinden drohenden Marken, denn obwohl sie das Ruhrgebiet mit seiner Bergbau-Geschichte ausmachen, werden es immer weniger. Einige Landmarken, wie der Förderturm der Zeche Zollverein in Essen, sind hingegen sogar zu neuen Wahrzeichen geworden. Eine weitere solche Landmarke befindet sich nur wenige Meter vom Ludwig Museum Schloss Oberhausen entfernt: der Gasometer! Ein Kombiticket von Gasometer und LUDWIGGALERIE ermöglicht eine preiswerte Besichtigung beider Orte.

Aktuelle Ausstellung: Ach was. LORIOT – Künstler, Kritiker und Karikaturist

Vicco von Bülow, alias Loriot, zählt nach wie vor zu einem der bedeutendsten Humoristen Deutschlands. Neben seinem Schaffen als Künstler, das in der Ausstellung „Ach was. LORIOT – Künstler, Kritiker und Karikaturist“ im Fokus steht, war er außerdem als Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur tätig. Bekannt geworden ist Loriot vor allem durch seine Zeichentrick-Cartoons mit den typischen Knollennasenmännchen und hohem Wiedererkennungswert. Berühmt sind auch seine legendären Sketche wie z.B. „Die Nudel“, bei denen er stets selbst mitspielt und dafür in die verschiedensten Rollen schlüpfte. Mit trockenem Humor und witzigen Sprüchen wie „Ach was“ oder „Früher war mehr Lametta“ prägte er den deutschen Sprachgebrauch. Meist ist er zusammen mit seiner Schauspielkollegin Evelyn Hamann vor der Kamera zu sehen, die als Duo mit ihrer unverwechselbaren Art und Dynamik die Loriot-Komik perfekt verkörpern. Gemeinsam erschufen sie zahlreiche Klassiker der deutschen Fernsehunterhaltung – neben unzähligen Sketchen auch die beiden Spielfilme „Ödipussi“ und „Pappa ante portas“.

„Herren im Bad“ im Rahmen von "Ach was. LORIOT – Künstler, Kritiker und Karikaturist", Foto: Studio Loriot
Der Loriot-Cartoon „Herren im Bad“ erfreut sich großer Bekanntheit und ist zu einem vielfach verwendeten Motiv geworden (Foto: Studio Loriot)

Die Loriot-Ausstellung in der Ludwiggalerie präsentiert seit dem 26. Januar 2025 mehr als 300 originale Zeichnungen aus seiner Kindheit und Jugend bis zu seinem Spätwerk. Mit seinem Gespür für Humor und gesellschaftliche Themen erschafft Loriot seine ganz eigenen Komik in Wort und Bild. So spielt er mit Rollen und Klischees und hält als Künstler feinster Gesellschaftskritik der kleinbürgerlichen Gesellschaft der 1950er bis 1980er Jahre regelrecht den Spiegel vor. „Das Herstellen der Komik ist schwere Arbeit“ sagte Loriot einst selbst über seine Arbeit. Noch bis zum 18. Mai 2025 lädt die Ausstellung im Haupthaus der Ludwiggalerie dazu ein, sich selbst ein Bild von der Zeichenkunst Loriots zu machen und an zahlreichen Programmpunkten teilzunehmen!

Zukünftige Ausstellungen

Angelika Platen – Meine Frauen. Fotografische Porträts von Künstlerinnen

Vom 16. Februar bis 6. April 2025 stellt die renommierte Fotografin und Journalistin Angelika Platen ihre Werke zum Thema „Meine Frauen. Fotografische Porträts von Künstlerinnen“ in der Ludwiggalerie aus. Seit über 50 Jahren liegt ihr Spezialgebiet im Anfertigen von eindringlichen und einfühlsamen Porträts. Dabei zeigt sie ein außergewöhnliches Gespür für junge, aufstrebende und heute berühmte Künstler:innen und legt ihren Fokus seit Anfang der 2000er Jahre besonders auf weibliche Kunstschaffende. Da sie zu Beginn ihrer Karriere verhältnismäßig wenige Künstlerinnen fotografierte, widmete sie sich ein Jahr lang nur den Porträts von Frauen, die im Zuge dieser Ausstellung präsentiert werden. Zu ihren Models gehören unter anderem Hanne Darboven, Sylvie Fleury, Monica Bonvicini oder Pola Sieverding. Die nahbaren Aufnahmen mit inspirierenden Titeln halten die nationalen sowie internationalen Künstlerinnen teils dokumentarisch und teils künstlerisch fest. Mit Angelika Platen gewinnt die Ludwiggalerie eine starke weibliche Position, auf die Sie sich freuen dürfen!

Flaka Haliti, 2019, Ausschnitt (Foto: Angelika Platen)
Flaka Haliti ist eine der Künstlerinnen, die von Angelika Platen porträtiert wurde (Foto: Angelika Platen)

Udo Lindenberg – Kometenhaft panisch – Likörelle, Udogramme, nackte Akte & vieles mehr. Das ganze Udoversum kommt ins Ruhrgebiet!

Udo Lindenberg ist vor allem als deutscher Musiker bekannt, doch er hat noch viele weitere Talente: Eins davon ist das Malen! Diese Facette des Künstlers soll in der kommenden Ausstellung ab dem 29. Juni 2025 im Vordergrund stehen und Udo Lindenberg aus einer anderen Perspektive vorstellen. Zu diesem Anlass wird der gesamte Gebäudekomplex der Ludwiggalerie einschließlich Großem und Kleinem Schloss genutzt. Zweiteres präsentiert dabei exklusiv die Biografie des Ausnahmekünstlers und nimmt Bezug auf seine musikalischen Werke und Shows. Von seinen musikalischen und künstlerischen Anfängen bis hin zu seinem Nummer 1 Hit „Komet“ macht die Ludwiggalerie das gesamte „Udoversum“ sichtbar. Sein Kunststil orientiert sich an der Karrikatur, setzt mit Schrift, Farbe und Kontur den Menschen in Szene – das Hauptthema seiner Werke, die sich mal um Frieden, den Kampf gegen rechts oder die Liebe drehen. Ob Collage, Leinwand oder Papier, Udo Lindenbergs Palette ist groß und vielseitig. Besonders spannend ist seine eigens patentierte Technik namens „Likörelle“, bei der er statt klassischen Farben farbige Liköre zum Malen benutzt. So wird Pfefferminzlikör zu Grün, Kirschlikör zu Rot, Blue Curaçao zu Blau, Bananenlikör zu dunklem und Eierlikör zu hellem Gelb. Kommen Sie vorbei, um ganz neue Facetten von Udo Lindenberg kennenzulernen!

Beste Lage im Kaisergarten

Die klassizistische Schlossanlage, in der sich auch die Ludwiggalerie befindet, liegt direkt am romantischen Kaisergarten. Im 19. Jahrhundert wurde dieser im Stil eines englischen Gartens angelegt, woran heute noch die Anordnung des alten Baumbestands erinnert. Zudem beherbergt der Park den letzten Altarm der historischen Emscher. Natur und Architektur gehen hier Hand in Hand und bieten den Besucher:innen ein ganz besonderes Ambiente – perfekt zum Erleben von Kunst! Nicht nur im Inneren der Ludwiggalerie werden Kunstliebende fündig. Auch auf dem Gelände des Kaisergartens verteilt befinden sich einige Kunstwerke in Form von Skulpturen, bei deren Anblick man sich schon vorab auf die Ausstellungen einstimmen kann. Eine davon ist die Bronzeplastik „Die Tänzerin“ des französischen Künstlers Jean Ipoustéguy. Er ist bekannt für seine abstrakten und sinnlichen Figuren, die Naturformen mit menschlichen Körpern verbinden.

Seit 2011 wird die Kunstsammlung außerdem durch die Brückenskulptur „Slinky Springs to Fame“ des Frankfurter Künstlers Tobias Rehberger ergänzt. Die Fußgängerbrücke verbindet den Kaisergarten mit dem Gelände des Stadtsportbundes und taucht die Anlage im Dunklen mit kunstvoller Beleuchtung in besonderes Licht. Das Oberhausener Werk „Red Heels“ des international tätigen Bielefelder Künstlers Heiner Meyer steht seit 2021 neben vielen weiteren im Kaisergarten und gilt seitdem als Erkennungszeichen der Ludwiggalerie.

Mit dem Tierpark, der kostenlos besucht werden kann, hat der Kaisergarten neben dem Schloss und den Skulpturen ein weiteres Highlight zu bieten. Vor allem Familien und Kinder kommen dabei voll auf ihre Kosten. Und auch der Rhein-Herne-Kanal sowie schöne Cafés und Einkehrmöglichkeiten sind in nächster Nähe fußläufig zu erreichen. Hier lässt es sich nach Kunst und Kultur besonders im Sommer entspannt flanieren und verweilen. Neben historischen Landmarken und kulturellen Highlights hat Oberhausen mit dem Westfield CentrO zudem auch einiges für Shopping-Fans zu bieten. Ein Besuch der Ruhrgebiets-Metropole lohnt sich also gleich doppelt und dreifach!


LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen

Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
Tel: 0208 412 49 28
Fax: 0208 412 49 13

Öffnungszeiten
Di bis So 11-18 Uhr (letzter Einlass 17:15 Uhr)
Mo geschlossen
Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam, 3. Oktober, 1. November, 26. Dezember geöffnet
24., 25., 31. Dezember und 1. Januar geschlossen

Eintritt
Erwachsene: 12 Euro
Ermäßigt: 6 Euro
Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre: freier Eintritt
Kombiticket mit dem Gasometer Oberhausen: 19 Euro
Der Eintritt in das Kleine Schloss ist frei

Ausstellungen
Ach was. LORIOT – Künstler, Kritiker und Karikaturist 26.01.25 – 18.05.25
Angelika Platen – Meine Frauen. Fotografische Porträts von Künstlerinnen 16.02.25 – 06.04.25
Udo Lindenberg – Kometenhaft panisch – Likörelle, Udogramme, nackte Akte & vieles mehr. Das ganze Udoversum kommt ins Ruhrgebiet! ab 29.06.25

Online-Tickets erhalten Sie hier.

Fotos 1-2: Thomas Wolf / LUDWIGGALERIE
Foto 3: Studio Loriot
Foto 4: Angelika Platen

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