Blick in das ehemalige Lager der Gesenkschmiede Hendrichs. Einstmals waren hier viele tausend Scheren in verschiedenen Formen und Dimensionen gelagert, Foto: LVR-Industriemuseum

LVR-Industriemuseum Solingen – Schmiede Hendrichs

Die Gesenkschmiede Hendrichs markiert einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt des industriellen Erbes in Europa. Das Besondere an der über 100 Jahre alten Schmiede? Alles ist noch so wie damals. Von den Arbeitsplätzen bis zu den Waschräumen finden die Besucher alles originalgetreu vor, und nicht nur das: Im Museum wird auch heute noch gearbeitet! Die Gesenkschmiede ist also viel mehr als ein altes Museum.

Blick in das ehemalige Lager der Gesenkschmiede Hendrichs. Einstmals waren hier viele tausend Scheren in verschiedenen Formen und Dimensionen gelagert, Foto: LVR-Industriemuseum

[ruhr-guide] Die Gesenkschmiede in Solingen ist einer von sieben Standorten des LVR-Industriemuseums. Auf über 3500 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird nicht nur ein wichtiges Stück Industriegeschichte erzählt, sondern auch die Geschichte der Stadt Solingen. Denn gerade in der Entwicklung zur Industrialisierung spielte die Solinger Schneidwarenindustrie eine wichtige Rolle und war ein wichtiges Vorbild für alle Nachzügler der Schmiedeindustrie. Im Gegensatz zu den anderen Standorten des LVR-Industriemuseums wird hier vor allem die Be- und Verarbeitung von Metall thematisiert – und das seit über 100 Jahren. 1886 gründeten die Brüder Peter und Friedrich-Wilhelm Hendrichs die Schmiede. Die Gesenkschmiede Hendrichs ist ein sehr gutes Beispiel für die Mechanisierung von Handarbeit während der Industrialisierung.

Ganz eingestellt ist der Betrieb bis heute nicht. Ein lebendiges Museum

Ein wesentlicher Aspekt, der die Gesenkschmiede Hendrichs einzigartig macht, ist die Arbeitsatmosphäre. Demonstration eines Schmiedevorgangs, Foto: LVR-IndustriemuseumDenn obwohl in der Schmiede seit 1986 nicht mehr aktiv produziert wird, bleiben die Öfen nicht kalt. Noch heute zeigen ehemalige Mitarbeiter der Schmiede Besuchern an den noch vorhandenen Maschinen, wie damals die Scherenrohlinge hergestellt wurden. Mit 33 Hämmern war die Gesenkschmiede damals eine der größten in Betrieb. Heute ist die Schmiede vor allem für Familien und Kinder interessant.
Zahlreiche Angebote und Programme sorgen dafür, dass jeder Schmiedebesucher das findet, was ihn interessiert. Von Kinderführungen über Betriebsbesichtigungen bis hin zu Vorträgen oder Diskussionsrunden ist für jeden etwas dabei.
Neben der Schmiede ist auch die Familienvilla der Hendrichs ein architektonischer Hingucker, der den Besuchern einen Einblick in die damalige Lebensweise der Familie gibt.

Party in der Schmiede

Nicht nur der aktive Betrieb macht Besucher neugierig, die Gesenkschmiede Hendrichs hat noch einige weitere Asse im Ärmel. Höhepunkte sind die Konzertreihe „Jazz in der Schmiede“ und das jährliche Museumsfest. Auch ein Besuch des MesserGabelScherenMarktes lohnt sich. Hier verkaufen Solinger Firmen ihre Schneidwaren aller Art. Vielfältige Vorträge in familiärer Atmosphäre ziehen unter dem Namen „Sonntags en der Schmette“ interessierte Besucher an.

Ganz eingestellt ist der Betrieb bis heute nicht. Dienstags und donnerstags haben die Besucher der Schmette die Möglichkeit, ihren stumpfen Messern oder Scheren wieder einen neuen Schliff zu verpassen.

Gesenkschmiede Hendrichs

LVR-Industriemuseum
Gesenkschmiede Hendrichs
Merscheider Straße 289-297
42699 Solingen

Öffnungszeiten
Dienstag-Freitag 10 – 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage 11 – 18 Uhr
Montag geschlossen

Eintrittspreise
Regulärer Eintritt: 5,50 €, ermäßigt 4,50 €
Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre): Eintritt frei

Weitere Informationen unter: www.industriemuseum.lvr.de/de/die_museen/solingen

Fotos: LVR-Industriemuseum

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