Wie oft bekommt man das Gefühl, dass Schokolade zu essen inzwischen verpönt ist: Schließlich macht sie dick, ist ungesund und verursacht Karies, das genaue Gegenteil des immer stärker werdenden Gesundheitstrends. Dabei ist das süße Genussmittel (in Maßen) nicht nur sogar gesund, sondern hat auch eine äußerst interessante Entstehungsgeschichte. Diese Geschichte kann man im Deutschen Schokoladenmuseum in Köln erleben. Und das Beste: Es darf auch genascht werden!
[ruhr-guide] Museen gibt es für vielerlei Dinge: Bergbau, Metallprodukte, Gemälde, sogar Polizeimuseen lassen sich nach etwas Recherche finden. Aber hätten Sie gedacht, dass es auch ein Museum für Schokolade gibt? Zunächst mag es sich etwas seltsam anhören, ist aber tatsächlich wahr: In Köln kann man das Schokoladenmuseum besuchen, in dem man einen Einblick in die Entdeckung und Produktion der süßen Versuchung bekommt. Dabei hätte es dieses einzigartige Gebäude, welches Anfang 2020 neu gestaltet worden ist, ohne einen glücklichen Zufall gar nicht gegeben …
Sweet Dreams
Der Gründer des Schokoladenmuseums, Dr. Hans Imhoff, war bereits im Kindesalter von Schokolade fasziniert. Nachdem er unter anderem in einer Autowerkstatt arbeitete und einen Lebensmittelgroßhandel gründete, übernahm er im Jahre 1972 die Kölner Stollwerck-AG, welche er durch eine gründliche Sanierung zu einem der beliebtesten Schokoladenkonzerne in Europa machte.
Als der Standort des Unternehmens 1975 nach Köln-Porz verlegt wurde, sollten viele große Kisten entsorgt werden, deren Inhalt als „Plunder“ und „Schrott“ bezeichnet wurde. Imhoff jedoch sah sich den Inhalt der Kisten genauer an – und was er sah, inspirierte ihn zu einer Idee, die noch heute jedes Jahr tausende von Besuchern nach Köln lockt. Für 53 Millionen Mark ließ er am Kölner Rheinauhafen das Imhoff-Schokoladenmuseum erbauen. Damals lag der Fokus auf Produkten des Stollwerck-Unternehmens, doch mit der Zeit wurde das Museum um Exponate aus verschiedenen Confiserien und Unternehmen, aber auch um olmekische Ausstellungsstücke aus Südamerika erweitert, sodass nun auch allgemein die Kultur- und Industriegeschichte der Schokolade thematisiert wurde.
Heute findet der Besucher eine breite Auswahl an Sammlerstücken aus der Welt der Schokolade vor, von Kakaoplantagen über die Meisterwerke der Chocolatiers bis hin zum Schokoladenbrunnen.
Lernen und Naschen
Natürlich ist der Besuch des Schokoladenmuseums in Köln nicht nur aufs Ansehen der Exponate beschränkt: Wer zum Beispiel schon immer mal seine eigene Tafelschokolade herstellen oder seine Freunde mit selbstgemachtem Schokoladeneis beeindrucken wollte, kann das im Museum lernen: In unterhaltsamen, aber auch lehrreichen Kursen verraten die Chocolatiers die Geheimnisse der Profis. Auch jüngere Besucher können sich in der Kleinen Schoko-Schule an der Herstellung der beliebten Süßigkeit versuchen. Ob Schokoladenriegel oder Schokoladenfiguren – hier lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes für jeden Geschmack etwas finden. Und wer gerne an Führungen teilnimmt, wird den Rundgang durch das Schokoladenmuseum, „Von der Kakaobohne bis zu Tafelschokolade“, besonders interessant finden.
Fest steht: Wer gerne mehr über die historische Bedeutung der Schokolade erfahren, in den Beruf des Chocolatiers reinschnuppern oder einfach nur einen Museumsbesuch der unkonventionellen Art erleben will, sollte sich das Schokoladenmuseum in Köln unbedingt angesehen haben.
Schokoladenmuseum Köln
Am Schokoladenmuseum 1a
50678 Köln
Öffnungszeiten: Mo bis So: 10:00 – 18:00 Uhr
Hinweis: Montags geschlossen vom 8. Jan. bis 18. März 2024
Preise:
Erwachsene 14,50 €
Kinder ab 6 Jahren 8,50 €
Kinder unter 6 Jahren frei!
Familienkarte 37,50 €
Mehr Infos unter www.schokoladenmuseum.de
Fotos: Schokoladenmuseum Köln