Revolverheld aus Hamburg begeisterten bei Bochum Total 2005

Bochum Total 2005: Das Finale am Sonntag

Über eine Million Besucher kamen an vier Tagen nach Bochum und feierten eine unglaubliche Party. Mit Revolverheld, [Law], Boppin‘ B, Alpha Boy School und Apoptygma Berzerk gab es am letzten Tag noch einmal mächtig was auf die Ohren.

[ruhr-guide] Festivalsprecher Björn Büttner zeigte sich zum Auftakt des vierten und letzten Tages sichtlich gut gelaunt. Hinsichtlich des guten Wetters und der Rekordbesucherzahl von über 1 Million Fans von Bochum Total kein Wunder. „Dass bei diesen Menschenmassen nichts Revolverheld aus Hamburg begeisterten bei Bochum Total 2005Ernsthaftes passiert ist und alles sehr friedlich geblieben ist, freut umso mehr.“ Und dann musste Herr Büttner auch schon los, wollte er den Auftritt von Revolverheld auf der HEiNZ-Bühne doch nicht verpassen. Dort hatten sich schon lange die Fans der fünf netten Hamburger eingefunden und kreischten was das Zeug hielt. Rockig und geradeaus spielten die Newcomer ihren Gig, begeisterten mit klugen deutschen Texten und eroberten Bochum im Sturm. Sänger Johannes gab alles und musste zugeben, dass die Band zwar schon auf vielen Festivals gespielt hat, aber leider immer bei schlechtem Wetter. Nach einer Tour im Vorprogramm der sehr angesagten Band Silbermond geht nun ihre erste Single „Generation Rock“ mit einer Chartsplatzierung ab. Und bei dieser ErfolgsmeldungRockabilly in Reinform gaben Boppin merkte man Revolverheld den Spaß an ihrem Auftritt an.

Ebenfalls rockig, aber noch eine Spur härter, spielten [Law] auf der EinsLive-Bühne. Klar, sie kommen auch aus Duisburg, und so hatten sie beinahe ein Heimspiel bei Bochum Total 2005. Zeitgleich spielten sich vor der Ring-Bühne ungewöhnliche Szenen ab, wurden Pettycoats geschwungen und Haartollen aufgegelt: Boppin‘ B, die Kappelle des sagenumwobenen Herrn Dick Brave war nach Bochum gekommen. So gab es Rockabillyspaß mit der Lizenz zum Tanzen. Aber neben Knallersongs wie „The lion sleeps tonight“ oder „Lonely“ Fototermin zum Finale: Die Macher von Bochum Total 2005 kamen zum Gruppenfoto auf die EinsLive-Bühnehatten es sich die Fünf ein wenig anders vorgestellt, die Stadt wie ein Orkan zu erobern. Zuerst fielen nur ein paar Regentropfen vom Himmel, aber dann sorgten drei äußerst heftige Windböen für kurzfristiges Chaos. Schnell ließ der Regen aber wieder nach und die mehr oder weniger nassen T-Shirts trockneten beim Tanzen umso besser.

Kurz vor dem Höhepunkt wurde man dann mit dem Programmheft in der Hand vor eine entscheidende Frage gestellt: Ska oder Electro-Gitarre. Auf der EinsLive-Bühne rief Moderator Ingo Schmoll Pettycoat und Tolle: Fans von Boppinzur finalen Fotosession und damit die Macher von Bochum Total 2005 auf die Stage. Zusammen mit den wartenden Fans wurde dann das Erinnerungsfoto zum Jubiläumsfestival geschossen, und so kann man sich zum nächsten Geburtstag in fünf Jahren über die dann sehr unmodischen Frisuren oder Klamotten amüsieren. Ungeduldig aber erwarteten zehntausende Besucher den Headliner des Sonntags, und als die Norweger von Apoptygma Berzerk auf die Bühne kamen, war der Jubel schon beim Erklingen der ersten Töne unübertroffen. HarterStephen Groth von Apoptygma Berzerk rockte zum Finale von Bochum Total 2005 Synthiesound und noch härtere Gitarren knallten dem Publikum entgegen und Sänger Stephen Groth rockte mächtig. Dass dabei vor allem die weiblichen Fans voll auf ihre Kosten kamen, lag nicht allein an seiner Sangeskunst. Es waren wohl auch seine lasziven Tanzeinlagen, sein Flirten mit dem Publikum und seine ganze androgyne Art, die schon sehr an Brian Molko von Placebo erinnerte. Apoptygma Berzerk spielten mit all ihren Hits ein einmaliges Konzert bei Bochum Total 2005.

Das eigentlich Finale fand aber auf einer anderen Bühne statt und wurde von den lokalen Alpha Boy School bestritten. Hatten sie bereits amSka vom Feinsten gab es beim Auftritt von Alpha Boy School Freitag wieder einmal in ihrer Stammpommesbude Rösti gespielt, kamen nun alle Fans des Ska in den Genuss eines einmaligen Auftritts. Vor der Ring-Bühne stand bei Songs wie „Believe yourself“, „No more chance“ und „Go back home“ niemand mehr still. Außer Rand und Band waren die Zuschauer aber bei dem Cure-Klassiker „Boys don’t cry“, den sie in eigenwilliger schneller Skamanier präsentierten. Da wurde vor der Bühne wilder Pogo getanzt und beim Crowdsurfern konnten sich die ganz eingefleischten Fans beweisen.

Viel zu schnell wurde es dunkel in Bochum und um kurz nach Über eine Million Besucher kamen zu Bochum Total 200522 Uhr verhallte dann auch der letzte Sound auf der WAZ-Bühne am Konrad-Adenauer-Platz. Doch ruhig wurde es noch lange nicht im Bochumer Bermuda3Eck. In den Bars und Kneipen gab es noch weitere Konzerte, die Stadt wollte nicht zur Ruhe kommen. Die Unermüdlichen, oder die, die sich für den Montag frei genommen haben, zogen weiter ins RIFF, um sich auf der großen Abschlussfeier schon auf das nächste Jahr bei Bochum Total 2006 zu freuen.

(sl)

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