Ausnahmezustand in der Bochumer Innenstadt. Nach einer langen Partynacht ging es zum Open Air-Festival am Freitag nahtlos weiter. Von Gitarrensound bis Punk war für jeden Musikliebhaber etwas dabei. Mariannenplatz, Pohlmann, The Heartbreak Motel, Belasco, Lapko, ZSK, Tempeau und Days in Grief rockten das Revier. Außerdem war da noch eine Band von einem anderen Planeten.
[ruhr-guide] Während die Bankangestellten nach einer harten Woche am Schreibtisch ins wohlverdiente Wochenende gingen, saßen die ersten Bochum Total-Fans schon vor der
EinsLive-Bühne am Südring. „Kaffeeklatsch“ hätte einem in den Sinn kommen können, doch für Kaffee hatte auch am zweiten Tag von Bochum Total niemand etwas übrig. Schnell waren die am Vorabend verloren gegangenen Freunde gefunden, sie warteten vor der Ring-Bühne auf The Heartbreak Motel aus Recklinghausen. Dass vor allem im nördlichen Ruhrgebiet der Punk sehr lebendig ist, dürfte hinlänglich bekannt sein, in Bochum hatten Michael, Frederick, Alan, Stefan und Markus dann auch quasi ein Heimspiel und lieferten eine gnadenlos energiegeladene Show ab.
Überall hatte man es sich mehr als gemütlich gemacht. Der Biergarten des Mandragora erfreute sich wieder einmal der
größten Beliebtheit, nicht nur, weil hier das Bier so gut gekühlt war. Von hier aus hatte man nämlich sehr gute Sicht auf die Landung eines Ufos. Oder war dies doch gar eine Orgel, die in ihrem Ausmaßen eher an ein Requisit aus dem Raumschiff Orion erinnerte. Ein Blick ins Programmheft und schon war die Sache klar: hier sollten gleich Elekton auftreten. Ganz in Weiß im extraterrestrischen Outfit kamen die vier Besatzungsmitglieder dann auch an ihren Arbeitsplatz und zündeten die Triebwerke mit feinsten Elektro-Klängen. An der Monsterorgel, der riesig weißen „EX-42“-Orgel
aus dem Jahr 1970, nahm Mambo Kurt mit frisch polierter Glatze und Strahlenschutz Platz, Sängerin Lisa verzauberte das Publikum durch ihr Antlitz und ihre klare Stimme. Flaniert wurden die beiden von zwei lärmenden Elektrogitarren, die von Christopher und Jan beackert wurden. Deutsche Texte, schöner Sound – die perfekte Band für einen herrlichen Sommertag in der Stadt.
Vom Planeten Elekton bis nach Finnland oder auch England war es kein weiter Weg, aber ein mühevoller. Schon um kurz vor 8 waren die Straßen im Bermuda3Eck voll, Geduld war angesagt, aber das Schlange stehen lohnte sich natürlich. Auf der EinsLive-Bühne verzauberten Belasco die Besucher mit ihren wunderschönen Klängen, die sich wie Landschaften durch die 

Voll, voller, Bochum Total. Um halb 9 ging nichts mehr vor der Ringbühne. Die Brüderstraße quoll über, Menschenmassen soweit das Auge reichte. Hier wussten die Fans, was auf sie zukommen sollte: die Days in Grief aus Köln waren im Anmarsch … Die Hardcore-Jungs aus der Domstadt kamen mit einem fetten Intro auf die Bühne und rockten ab dem ersten Akkord so massiv, dass die Fans ausrasteten.


Das Bühnenprogramm war um 22.00 Uhr geschafft, nun ging’s zum obligatorischen Rundgang, vorbei an den überfüllten Kneipen, Bars und Bierständen. Am Engelbertbrunnen traf man sich zur Nachspielzeit, denn eine knappe Woche nach dem WM-Endspiel war das Bedürfnis nach Fangesängen immer noch ungebrochen. Freunde der elektronischen Tanzmusik zogen alsbald ins Schauspielhaus zum Tanzpalast Spezial, die Mehrheit aber blieb im Bermuda3Eck und feierte bis zum Sonnenaufgang gemütlich weiter.
Das Bochum Total-Programm 2006
EinsLive-Bühne:
Samstag:
17.00 Uhr Voltaire
18.15 Uhr Ostkreuz
19.30 Uhr Sono
20.45 Uhr Lost Alone
Sonntag:
17.00 Uhr Neuser
18.15 Uhr Gods of Blitz
19.30 Uhr Rapsoul
20.45 Uhr Martin Jondo
Ring- Bühne / Schattenreich
Samstag:
17.00 Uhr Eisheilig
18.15 Uhr Zombie Joe
19.30 Uhr XPQ-21
20.45 Uhr Melotron
Sonntag:
17.00 Uhr Liv Kristine
18.15 Uhr Secret Discovery
19.30 Uhr IAMX
20.45 Uhr DE/VISION
Heinz-Bühne
Samstag:
17.00 Uhr son et lumiere
18.15 Uhr the plane is on fire
19.30 Uhr Kate Mosh
20.45 Uhr Dog Eat Dog
Sonntag:
17.00 Uhr Pipeline Club
18.15 Uhr Daniel Cirera
19.30 Uhr El Bosso & Die Ping Pongs
20.45 Uhr Alpha Boy School
WAZ- Bühne
Samstag:
17.00 Uhr Small Is Beautiful
18.15 Uhr Kai Magnus Sting
19.30 Uhr Bossa Nova and the Big Beat
20.45 Uhr Das Spardosen-Terzett
Sonntag:
15.00 Uhr Smaat -Die Slam Poerty Boygroup
16.00 Uhr Danja Atari
17.00 Uhr Halogenpoeten
18.15 Uhr Party Popes
19.30 Uhr Wunder
20.45 Uhr Pamela Falcon
Mehr Infos gibt es auf www.bochumtotal.de
Bochum Total 2006
13. – 16. Juli 2006
(sl)





