Vier Jahre herrschte im gastronomischen Bereich des Eickeler Sud- und Treberhauses Ruhe – zu viel Ruhe nach der Meinung der Stadt Herne, die als Eigentümerin der Immobilie agiert. Nun wurde aber das Dornröschen geweckt, zurecht gemacht und dem breiten Publikum vorgestellt: im Mai 2012 öffnete das Café Hülsmann seine Pforten.
[ruhr-guide] Der neue Pächter, Sabbedin Houssein Oglou, der bisher die Wanner Szenekneipe „Querschlag“ betrieben hat, entschied sich dafür, den Namen der Brauerei, die dort einst produzierte, zu übernehmen – denn der Name ist in diesem Fall das Programm: modern, aber urig soll es im neuen Lokal zugehen. Gekocht wird in Café Hülsmann nur deutsch.
Oglou, ein bekennender Fan der einheimischen Küche, hat zusammen mit seinem Team eine kleine, aber überaus feine Karte aufgestellt. Unter den angebotenen Speisen findet man Frikadellen a la Meyer, gegrillte Bratwurstschnecken und Herrentoast. Nachmittags gibt es im Café Kaffee und Kuchen, abends darf dann herzhaft gespeist werden – und das jeden Tag, von neun bis 24 Uhr, zu besonderen Anlässen wird auch länger geöffnet.
Auch die Bedürfnisse der Vegetarier werden nicht vernachlässigt. Besonders viel Wert legt Oglou – selbstverständlich neben der höchsten Qualität im Cafe Hülsmann – auf die Herkunft der Produkte: diese sollen aus Herne und Umgebung kommen und der Unterstützung der örtlichen Wirtschaft dienen.
„Nicht vom Brot allein“
Jedoch wird es nicht nur beim schmackhaften Essen bleiben. Nach Aussage von Oglou soll das Café Hülsmann eine richtige Kulturstätte werden: eigene Musikveranstaltungen, sowohl im Lokal als auch draußen, wo es Platz für 40 weitere Besucher gibt, sind bereits geplant. In Zukunft wird der früher selten genutzte Bürgersaal in der ersten Etage diverse Veranstaltungen beherbergen. Und man ist auf der Suchenach Stand-up-Comedians. Als Betreiber einer Szenenkneipe hat Oglou einschlägige Erfahrungen gesammelt und weiß um den Wert guter Unterhaltung.
Die Räume, die gründlich umgebaut wurden, präsentieren sich modern und schnörkellos. „Wir hatten keine genaue Vorstellung davon, wie das Ganze aussehen würde. Es hat sich nach und nach entwickelt“, sagt Oglou. Für den traditionellen Touch sorgen die alten Kesselanlagen, die aber einen neuen Anstrich bekommen haben.
Hoffnung auf die Zukunft
Die Stadt erhofft sich von der neuen Kooperation, dass diesmal, nach den vielen Pleiten der vergangenen Jahre, das Café Hülsmann lange hier verweilt.
Die Voraussetzungen dafür sind sicherlich gegeben: In Sabbedin Houssein Oglou hat man einen Pächter gefunden, der sich im Bereich Gastronomie gut auskennt, viele kreative Ideen hat und diese unermüdlich durchsetzt.
Café Hülsmann
Eickeler Markt 1
44651 Herne
Fotoquelle: Karina Ter, Jacob Terlau, Sabbedin Houssein Oglou