10.000 Jung-Chirurgen lernten in Bochum das ABC der
modernen Frakturbehandlung. Seit 1970 informieren sich angehende Fachärzte in den Basiskursen der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) in der Clinical House Academy über operative Knochenbruchbehandlung!
Bochum/Ruhrgebiet, im November 2005. Wer Chirurg werden will, kommt zur unfallchirurgischen Fachfortbildung in das Clinical House am Bergbaumuseum: Seit 1970 haben mehr als 10.000 Mediziner in Bochum das ABC der operativen Knochenbruch-
behandlung (Osteosynthese) gelernt. Unterrichtet werden sie von internationalen Top-Chirurgen der unabhängigen Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) mit Sitz in Davos/Schweiz.
Bochum als Zentrum der Fachfortbildung etabliert
Seit 35 Jahren werden die Basiskurse regelmäßig von der deutschen Sektion der AO in Bochum angeboten, anfangs nur einmal pro Jahr, mittlerweile im Frühjahr und Herbst. Clinical House-Geschäftsführer Dirk-Rolf Gieselmann: „Die Zahl von mehr als 10.000 Kursteilnehmern zeigt, dass es gelungen ist, den Standort Bochum als Zentrum der unfallchirurgischen und orthopädischen Fachfortbildung zu etablieren.“
Aktuelles medizinisches und medizintechnisches Wissen
Am Montag, 7. November, begann der mittlerweile 41. AO-Kurs „Trauma I“ vor mehr als 120 Teilnehmern in der „Clinical House Academy“. Und er startete traditionell mit einem Vortrag über die Geschichte und die wissenschaftliche Bedeutung der 1958 in der Schweiz von innovativen Unfallchirurgen und Orthopäden gegründeten AO. Aus der einstigen Arbeitsgemeinschaft entwickelte sich die in Davos ansässige AO-Stiftung, der sich weltweit alle Ordinarien und Chefärzte, die am Bewegungsapparat operativ tätig sind, angeschlossen haben. Geleitet wird die dreitägige Veranstaltung in Bochum von Prof. Dr. Dieter Nast-Kolb, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Essen, und Privatdozent Dr. Horst R. Kortmann, Ärztlicher Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Duisburg. Prof. Nast-Kolb: „Die Veranstaltung bildet seit vielen Jahren einen der vier Grundpfeiler der unfallchirurgischen und orthopädischen Aus- und Weiterbildung im deutschsprachigen Raum. Ziel der Kurse ist es, den Chirurgen von morgen aktuelles medizinisches und medizintechnisches Wissen auf dem Gebiet der operativen Knochenbruchbehandlung zu vermitteln.“
Schrauben, Platten, Nägel
Bereits 1970 fand der erste AO-Kurs in Bochum statt. 1974 wechselte man wegen der großen Nachfrage in die Ruhrlandhalle. In den 90-ern zogen die Kurse in das jetzige Clinical House-Gebäude am Bergbaumuseum um, wo sie aktuell zweimal jährlich in der Clinical House Academy durchgeführt werden. Zur Verfügung stehen den Mediziner dort nicht nur ein mit rund 200 Plätzen ausgestatteter moderner Hörsaal, sondern auch verschiedene Workshop-Räume, in denen an Kunststoffknochen der praktische Umgang mit Implantaten wie Schrauben, Platten oder Nägeln sowie mit Bohrmaschinen und anderen Spezialinstrumenten für die operative Traumabehandlung geübt werden kann.
Prinzipien der operativen Frakturbehandlung
Insgesamt haben in Bochum seit den Anfängen 1970 rund 10.000 junge Ärztinnen und Ärzte an den Basiskursen teilgenommen, darunter auch Mediziner aus Österreich, Schweiz und Italien. Vermittelt wird in Vorträgen und praktischen Übungen das Wissen über die Grundlagen und Prinzipien der operativen Frakturbehandlung, die von der AO bereits 1958 formuliert wurden und bis heute Gültigkeit haben.
Informationen für Ärzte und Patienten
Informationen über Kurse, Spezialkurse und Seminare der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen sowie zu aktuellen Fragen der Unfallchirurgie und Orthopädie erhalten Ärzte und Patienten über die Webseite www.clinical-house.de der Clinical House GmbH Bochum.
(Susanne Schübel)
Foto: Christoph Kniel