Dem „Urvater“ aller Comedians ist ein Theaterabend gewidmet, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Samstag, 13. September, um 19:30 Uhr in sein Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg einlädt. Das „LiteraTourTheater“ setzt Karl Valentin in der Maschinenhalle des LWL-Industriemuseums in Szene.
Waltrop (lwl). Der große Komödiant begann seine Karriere zunächst als Musikclown und Solokomiker, um sich dann mit seiner kongenialen Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt zum Meister des Absurden emporzuschwingen. Berthold Brecht liebte seinen „durchaus komplizierten, blutigen Witz“ und Kurt Tucholsky bewunderte „seinen Höllentanz der Vernunft um beide Pole des Irrsinns“. Thomas Mann besaß eine komplette Schallplattensammlung Valentins und kannte viele Passagen auswendig.
„Wer meinen Vater kennen lernen will, muss ihn auf der Bühne erleben,“ sagte Karl Valentins Tochter Bertl. Das haben Indra Janorschke und Dario Weberg vom LiteraTourTheater wörtlich genommen und zeigen das Phänomen Valentin an diesem Abend in Form von Szenen aus seinen bekanntesten Werken.
„Auch im LWL-Industriemuseum wird das Programm mit dem Titel ‚Gar nicht krank ist auch nicht gesund – das Beste von Karl Valentin‘, die Besucher faszinieren“, ist Museumsleiter Herbert Niewerth überzeugt. Die unterhaltsamsten Dialoge, Monologe, amüsante Szenen und Sketche, Lieder und Couplets sind in diesem Programm vereint. Unvergessen für alle Valentin-Fans sind seine urbayrischen Wortgefechte wie die berühmten „Semmelknödel“ oder der Monolog „Das Aquarium“, mit dem er 1908 seinen Durchbruch als erfolgreicher Komödiant im Münchner „Baderwirt“ feierte.
Karl Valentins Werke sind alle verständlich, denn er schrieb, wie ihm der Schnabel gewachsen war: mal bayrisch, mal hochdeutsch. Ein Programm also für alle, nicht nur für urbayrische Muttersprachler. Alle Karl Valentin-Freunde und theaterbegeisterte „Andersrumdenker“ dürfen sich auf einen einzigartigen Abend freuen.
Der Auftritt des LiteraTourTheaters wird unterbrochen von einer kleinen Pause, in der Getränke und ein kleiner Imbiss angeboten werden.
Der Eintritt kostet 9/12 Euro. Kartenreservierung erforderlich unter der Tel. 02363 9707-0.
Foto: LWL