Am Samstag, 23. Oktober, wurden auf dem Willy-Brandt-Platz in Essen die Lichtwochen 2004 eröffnet. Bis zum 8. Januar gab es neben den leuchtenden Impressionen aus Europas neuem Partnerland Polen gleichzeitig ein farbenfrohes Fest der Völkerverständigung.
Bereits zum vierten Mal fanden die Essener Lichtwochen unter dem Motto „Europa in Essen“ statt. Nach den Niederlanden, Großbritannien und Finnland war in diesem Jahr die Republik Polen das Gastland. In den Straßen der Essener Innenstadt konnte man in den nächsten Wochen zahlreiche Lichtmotive und Bilder aus dem neuen Nachbarland im Osten sehen. Vom Willy-Brandt-Platz über die Kettwiger Straße zur Porschekanzel, von der Viehofer Straße über den Kennedyplatz und dem City Center zum Limbecker Platz leuchteten charakteristische Motive der verschiedenen polnischen Städte in den Nationalfarben Polens, Rot und Weiß.
Das Titelmotiv am Willy-Brandt-Platz zeigte das Logo mit dem Polen seine Aktivitäten für seine Bewerbung um die Aufnahme in die Europäische Union koordinierte. Daneben wurden die bekannten Städte Warschau und Danzig jeweils mit ihrem Stadtwappen vorgestellt – eine Mischung aus Architektur und kulturhistorischen Motiven. Musik, Religion, Natur, Tourismus und Solidarität waren weitere Lichtmotive, die das Land repräsentierten und auf die Vielfalt Polens aufmerksam machten. Eine Attraktion war wie in jedem Jahr die „Essener Lichtkrone“ mit 500 Lichterketten, die bis zu 13 Meter in die Höhe ragte. Rund 10 Kilometer Lichterglanz kommt auf diese Weise zusammen, 30.000 Lämpchen strahlten um die Wette. Beeindruckender aber als jedes Zahlenspiel, war das Lichterlebnis! Zum Start der Lichtwochen wurde der Lichtzauber über dem Kennedyplatz illuminiert.
Wenn sich alle Motive der 55. Essener Lichtwochen mit dem Gastland Polen beschäftigten fiel eines aus dem Rahmen: Das Motiv an der Porschekanzel zeigte das Bewerbungslogo der Stadt Essen zur Kulturhauptstadt 2010. Über die Interpretation des Logos erschloss sich die Verbindung des Motivs zum Gastland Polen: Die östlichen Nachbarn sind als neue Mitglieder der Europäischen Union in der Stadt Essen – sie war 1994 Gastgeber eines EU-Gipfels, bei dem im Vorfeld auch über die so genannte Ost-Erweiterung gesprochen wurde – herzlich willkommen. Außerdem genügt ein Blick ins Telefonbuch um zu erkennen, dass zahlreiche Essener – wie viele Menschen im Ruhrgebiet – eine besondere Beziehung zu Polen haben, die sich aus der Geschichte der Region ergeben hat.
Seitdem die Lichtbilder am 23. Oktober feierlich illuminiert wurden, begann damit gleichzeitig ein farbenfrohes und facettenreiches Fest der Völkerverständigung: In der Eröffnungswoche stellte sich das Gastland an der Marktkirche im Herzen der Essener City folkloristisch, kulinarisch, touristisch und mit einem umfangreichen Bühnenprogramm Open Air vor. Das hochkarätige Rahmenprogramm der Lichtwochen vermittelte darüber hinaus bis weit in den Januar 2005 hinein an zahlreichen Spielstätten in Essen ein Bild vom lebendigen Kulturleben des neuen EU-Mitglieds Polen.
(sl)