Vom 10.10.2009 bis 10.01.2010 können sich Besucher im Wilhem Lehmbruck Museum in Duisburg die Ausstellung „Für eine neue Welt: Georges Vantongerloo (1886-1965) und seine Kreise von Mondrian bis Bill“ anschauen. Der in Antwerpen geborene Künstler Georges Vantongerloo studierte Malerei, Bildhauerei und Architektur. Er gehörte zu den Pionieren der geometrischen Abstraktion. Nicht nur durch sein künstlerisches Schaffen, auch durch seine theoretischen Schriften übte er einen bedeutenden Einfluss auf die Kunst seiner Zeit aus.
[ruhr-guide] Georges Vantongerloo gehört zu den herausragenden Künstlern des 20. Jahrhunderts. Trotzdem wird der Einfluss seines künstlerischen Schaffens und seiner theoretischen Schriften bis heute immer noch unterschätzt. Aus diesem Grund zeigt das Wilhelm Lehmbruck Museum ab Oktober eine Georges Vantongerloo Retrospektive. 120 Werke des belgischen Künstlers aus allen Schaffensphasen werden zu sehen sein. Durch Vergleiche mit Werken anderer Künstler seiner Zeit, wird die Bedeutung von Vantongerloos Werk erstmals in einen internationalen Kontext gestellt.
Ein Leben für die abstrakte Kunst
Der studierte Maler, Bildhauer und Architekt Vantongerloo kommt zu Beginn des 1. Weltkriegs in ein Internierungslager in Den Haag. Dort lernt er den niederländischen Künstler Theo van Doesburg kennen. Zusammen mit Piet Mondrian und Anderen gründen die beiden 1917 die Künstlergruppe „De Stijl“. Inspiriert vom Kubismus und dem Werk Wassily Kandinskys wollen sie eine neue geometrisch-abstrakte Formensprache entwickeln, die sich auf wenige, elementare Gestaltungsprinzipien beschränken soll. Diese puristische Konzeption künstlerischer Darstellungsformen wird dem experimentierfreudigen Vantongerloo aber bald zu streng, so dass er 1921 wieder aus der De Stijl-Gruppe austritt. Nach einigen Jahren in Frankreich, in denen Vantongerloo malt und sich theoretischen Studien widmet, veröffentlicht er 1924 „L´art et son avenir“, eine Sammlung seiner kunst-theoretischen Essays.
1928 lässt sich Vantongerloo in Paris nieder. 1931 wird er dort, erneut zusammen mit van Doesburg, Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Abstraction-Création“, die ein Sammelbecken für Vertreter der konkreten, konstruktivistischen und geometrischen Kunst darstellt. Seit dieser Zeit verbindet ihn eine enge Freundschaft zu Max Bill. 1937 löst sich die Gruppe „Abstraction-Création“ wieder auf und Vantongerloo bezieht erstmals Kurvenformen in seine Werke ein. In den 1940ern widmet er sich verstärkt der Bildhauerei, spielt mit Lichteffekten wie Spiegelung und Strahlenbrechung. Zeit seines Lebens versucht er Kunst nach mathematischen Gesichtspunkten zu schaffen. 1965 stirbt Georges Vantongerloo in seiner Wahlheimat Paris.
Die Ausstellung „Für eine neue Welt: Georges Vantongerloo (1886-1965) und seine Kreise von Mondrian bis Bill“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum und des Gemeentemuseum, Den Haag. Zur Ausstellung wird auch ein Katalog erscheinen.
Für eine neue Welt: Georges Vantongerloo (1886-1965)
und seine Kreise von Mondrian bis Bill
Vom 10.10.2009 bis 10.10.2010
Dienstag – Samstag: 11:00-17:00 Uhr
Sonntag: 10:00-18:00 Uhr
Stiftung
Wilhelm Lehmbruck Museum
Friedrich-Wilhelm-Str. 40
47051 Duisburg
www.lehmbruckmuseum.de
(ks)
Foto 1: © VG Bild-Kunst, Bonn
Foto 2: Carmen Martinez
Foto 3: Gallery Annely Juda Fine Art, London