„Deix in the city – spezial guest Arnold Schwarzenegger“ heißt die erste Wechselausstellung unter der Leitung der neuen Direktorin der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, Dr. Christine Voigt. 238 Karikaturen des österreichischen Satirikers Manfred Deix sind bis 8. Juni 2008 dort ausgestellt.
[ruhr-guide] Manfred Deix wurde 1949 in Sankt Pölten in Niederösterreich geboren. Schon im Alter von elf Jahren hatte er seine erste wöchentliche Comic- Serie in einer Kirchenzeitung. Es folgte ein Studium an der Akademie für bildende Künste in Wien. Auf zehn Bücher und ebenso viele Ausstellungen in renommierten Museen in Österreich als auch in Deutschland kann Deix heute zurückblicken. Sein künstlerisches Vorbild ist Wilhelm Busch.
Karikaturenmuseum
Auf der Idee von Manfred Deix basierend wurde 2001 in Krems in Österreich ein Karikaturenmuseum eröffnet. Das Wilhelm Busch Museum in Deutschland und ein Blick auf seine vielen eigenen Bilder zu Hause brachten ihn diesen Einfall. Ein Landeshauptmann der konservativen Partei, machte sich mit ihm für die Realisierung stark und nahm gern in Kauf, dass dort viele systemkritische und kirchenfeindliche Bilder von der Bevölkerung betrachtet würden. Besonders stolz ist Kurator Prof. Dr. Peter Pachnicke von der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen auf eine DVD-Vorführung, mittels der die Besucher einen virtuellen Rundgang durch das Karikaturenmuseum in Krems machen können. Der dort ausgestellte zweite Teil von Deix‘ Werken wird durch diesen selbst kommentiert. Doch auch im Schloss gibt es genug zu sehen. Lediglich auf den Kommentar des Künstlers muss verzichtet werden.
Bissig, detailreich, lustig und selbstironisch
Ein schwuler Adolf Hitler, Tick, Trick und Track auf alt getrimmt und ein weinender Arnold Schwarzenegger, den das Unterschreiben von Todesurteilen und Ablehnen von Begnadigungen nicht kalt lässt, sind nur ein Bruchteil der Karikaturmotive von Deix. Tabuthemen gibt es für ihn kaum. Schon oft wurde der Österreicher mit Gerhard Haderer verglichen, der 2003 in der Ludwiggalerie ausgestellt wurde. Auf den ersten Blick gerechtfertigt. Jedoch ist Haderers Repertoire an verschiedenen Figuren wesentlich eingeschränkter. „Mir ist schon sehr früh aufgefallen, dass die anderen Zeichner immer eine Standardfigur haben. Mein Vorsatz ist jedoch, für jede meiner Zeichnungen eine neue Figur zu erfinden“ sagte Manfred Deix 2005 in einem Interview. Neben Bildern sorgen auch Gedichte des Künstlers für Unterhaltung.
Seine Werke sind bissig, detailreich, lustig, selbstironisch und zuweilen abstoßend. Ein mit Pickeln übersätes Gesicht oder das Ergebnis von übertriebenem Bodybuilding versteht der Zeichner so erschreckend überzeugend darzustellen, dass den Betrachter ein unwohles Gefühl überkommt. Denn Deix zeigt nichts als die nackte Wahrheit. Zuerst wirken die Figuren völlig überzeichnet. „Später auf der Straße stellt man dann erstaunt fest: Die Menschen sehen tatsächlich so aus, wie Deix sie gemalt hat“ behauptet Kurator Pachnicke. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage kann jeder nur durch einen persönlichen Besuch der Ausstellung im Schloss Oberhausen beurteilen.
„Deix in the city – spezial guest Arnold Schwarzenegger“
8. März – 8. Juni 2008
Öffnungszeiten:
Di bis So 11-18 Uhr, Mo geschlossen, Ostermontag geöffnet
Öffentliche Führung: jeden Sonntag, 11:30 Uhr, im Eintrittspreis enthalten
Eintritt: 6,50 Euro, erm. 3,50 Euro, Familien 10,50 Euro
Kombiticket mit dem Gasometer Oberhausen: 7,50 Euro
LUDWIG GALERIE Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
(sf)