Diplom-Comiczeichner Gene Harris und der Herner Familiencircus Schnick-Schnack luden zum ersten Comicworkshop ein. Der Neuseeländer brachte 21 Kindern zeichnen und modellieren bei.
Herne (JBH). Zeichnen und modellieren ist kinderleicht: In einem viertägigen Workshop erlernten 21 Kinder in der Trainingshalle des Circus Schnick-Schnack das Malen mit Acrylfarben und Basteln mit Kunstknete. Comiczeichner Gene Harris zeigte den kleinen Künstlern den Umgang mit Farbe, Draht, Schaumstoff und Knete – bis zum fertigen Modell. Theorie stand auch auf dem Stundenplan: Die Kinder kennen nun den Unterschied zwischen 2D und 3D und erfuhren Wissenswertes über perspektivisches und räumliches Denken. Am Ende des Workshops präsentierten die Kleinen ihre Kunstwerke stolz ihren Eltern.
Mäuse, Hasen, Drachen und Fantasiefiguren: Aus einem Klumpen Knete zauberten die Kinder verschiedenste Tiere und Fabelwesen. „Ich habe eine Schlange gemacht“, sagt die achtjährige Tabea. „Meine Lieblingstiere sind zwar Pferde, Schlangen sind aber einfacher zu modellieren.“
Fragen geduldig beantwortet
Der Spaß stand bei dem Comicworkshop im Vordergrund. Gene Harris: „Ich habe schon in meinem Heimatland Neuseeland häufig solche Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen gemacht“, sagt der diplomierte Comiczeichner. Geduldig beantwortete er so auch die vielen Fragen seiner jungen Kunstschüler: „Muss hier noch mehr Knete dran?“ oder „Gene, wie lange muss meine Figur noch trocknen, bevor ich es anmalen kann?“.
Theorie und Praxis
Nicolas (13) entschied sich für eine Figur aus Schaumstoff: „Ist zwar schwieriger als mit Knete, dafür aber spannender“, sagt er. Doch ob Schaumstoff oder Knete – Gene Harris war mit den Ergebnissen der jungen Modellierer sehr zufrieden: „Die Kinder waren sehr kreativ. Alle Werkstücke sind sehr schön geworden.“ Bevor es mit dem Basteln losgehen konnte, vermittelte der 24-Jährige den Kindern elementares Wissen übers Zeichnen und Modellieren – kindgerecht verpackt. „Zuerst haben wir Basisformen wie Kreise und Quadrate gezeichnet“, sagt Gene Harris. „Danach habe ich den Kindern erklärt, was räumliches oder perspektivisches Denken ist.“ Wie sehr die 21 Kursteilnehmer im Alter von sieben bis achtzehn Jahren das Theoretische verinnerlicht haben, zeigten die kleinen Künstler dann mit ihren fertigen Werkstücken.
Neuauflage geplant
Gene Harris möchte auch in Zukunft Workshops mit Kindern im Circus Schnick-Schnack durchführen. „Das Thema Kunst und Modellieren passt gut zum Circus“, sagt er. Für die Osterferien plant der Diplom-Zeichner aus Neuseeland einen weiteren Workshop in seiner Wahlheimat Herne.
(Jens Südmeier)
Foto: Yue Yin / JBH