Vor genau 200 Jahren entstand einer der mächtigsten Konzerne der Welt: Die Kruppsche Gussstahlfabrik. Doch Krupp ist weit mehr als Industrie. In einer Jubiläumsausstellung werden in der Villa Hügel in Essen bedeutende Fotografien der Krupp-Geschichte zu sehen sein. Neben der ältesten Portraitaufnahme des Industriellen Alfred Krupp zeigt die Ausstellung von Juni bis Dezember 2011 auch das beeindruckende acht Meter lange einzigartige Werkspanorama von 1864.
[ruhr-guide] Als Friedrich Krupp im Jahre 1811 in Essen die Kruppsche Gussstahlfabrik gründete und diese sich einige Zeit später sogar verschulden musste, war nicht abzusehen, dass einmal ein Weltkonzern entstehen würde. Doch mit dem Fortschritt des Eisenbahnbaus schoss der Bedarf an Material für Schienen und Achsen in die Höhe und der Aufstieg der Krupps begann. Später ließ die Familie sich das bis heute beeindruckende Schloss „Villa Hügel“ in Essen bauen, dessen Innenausbau Alfred Krupp eigenhändig entworfen hatte. Dort findet nun auch die große Jubiläumsausstellung „Krupp – Fotografien aus zwei Jahrhunderten“ statt. Bereits im 19. Jahrhundert nutzte der Betrieb Krupp die Fotografie, um sich auf dem Markt zu präsentieren und die Firmengeschichte festzuhalten. Die Familie engagierte zudem prominente Fotografen, um über die Generationen hinweg Portraits anfertigen zu lassen.
Acht Meter langes Panorama
So präsentiert die Ausstellung, deren Exponate beinahe ausschließlich aus dem international bekannten Historischen Archiv Krupp stammen, ebenfalls das älteste Portrait des Krupp-Sohnes Alfred. Viele Ausstellungsstücke waren für die Öffentlichkeit bisher noch nie zugänglich und sind somit ab Juni 2011 erstmalig zu besichtigen. Ein besonderes Highlight ist dabei das weltweit einmalige Werkspanorama aus dem Jahr 1864, das eindrucksvolle acht Meter misst. Daneben sind auch frühe Farbdias und aufwändig gestaltete Familienalben zu sehen. In 15 Räumen der Villa Hügel, die einst Wohnsitz der Kruppschen Familie war, bietet sich somit für die Besucher eine Schatzkiste aus der Geschichte der Krupps sowie der Fotografie insgesamt.
Krupp und die Fotografie
Neben der Darstellung der verschiedenen Krupp-Generationen soll die Ausstellung auch die Entwicklung der Fotografie beleuchten. Fast zwei Millionen Aufnahmen sind insgesamt noch erhalten. Dabei wird vor allem erkennbar, wie Fotografie damals und heute verwendet wurde und welchen Zweck sie erfüllte. Schon im 19. Jahrhundert widmete sich die Firma Krupp im Gegensatz zu anderen Unternehmen intensiv dem damals noch ganz neuen Medium. Was einst mit Daguerreotypien begann, besitzt nun im 21. Jahrhundert mit der Digitalfotografie ein völlig neues Gesicht. Die Ausstellung trägt somit dazu bei, einen spannenden Einblick in die Fotografiekultur zu gewinnen. Fast zwei Millionen Aufnahmen sind insgesamt erhalten.
Der 200. Geburtstag eines Weltkonzerns
Neben der Ausstellung sind auch schon Bildbände, Geschichten sowie DVDs über das Krupp-Imperium erschienen. Erfolg und menschliche Dramen begleiteten die Krupps dabei durch die Geschichte wie auch Skandale und Polit-Thriller. Die Firma, die sich sozial für ihre Arbeiter engagierte, erlebte Höhen und Tiefen. Die Industrialisierung beeinflusste sie ebenso wie die Nazi-Zeit. All dies dokumentieren auch die zahlreichen Fotos, die nun in der Villa Hügel zu sehen sind. Standesgemäß zum 200 Jubiläum eines Weltkonzerns.
„Krupp. Fotografien aus zwei Jahrhunderten“
Villa Hügel
Hügel 15
45133 Essen
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(sb)
Bildquelle: Historisches Archiv Krupp