Moderat Foto: Olaf Heine

Moderat

Gernot Bronsert, Sebastian Szary und Sascha Ring haben den Beat im Blut. Das Trio, was man einzeln eher unter Namen wie Modeselektor und Apparat kennt ist wohl eines der heißesten Kombos aus feiner Klangkunst und treibenden Elektrobeats! Zusammen sind sie Moderat – und kommen in den Pott! Am 6.3. wird die Berliner Electro-Formation das Dortmunder FZW unsicher machen und mit Sicherheit den ein oder anderen zum Mitschwingen bewegen können.

[ruhr-guide] Es fängt ruhig an. Ganz sanft. Fast bedächtig. Dann Moderat Foto: Olaf Heineplötzlich schwenkt alles um. Man hört einen schnellen Beat. Mitwippend und frisch. Dann eine Stimme… „Here it ends, no one’s gonna shed a tear, no need to shout, just to stand the silence“… eine smarte Popstimme, die direkt den ersten Ohrwurm verursacht. Man schließt die Augen – und schon ist es passiert. Man verliert sich in der Musik. Noch bevor man ganz abdriftet und sich diesem einen Rhythmus hingibt, wird man wieder durch ruhige, hallige Klänge abgeholt. So in etwa beginnt das erst zweite, aber famose, Album der Musikergruppe Moderat. Und auch, wenn Apparat-Stimme Sascha Ring vom Ende singt, ist das doch erst der Anfang.

„Wir waren noch nie in Dortmund!? Geil hier!“

Mit smarter Lichtshow und einer Riesenportion „Bock auf Dortmund“ im Gepäck lieferte die Berliner Herren von Moderat sowie deren Support-DJ Anstam gestern am 6. März ordentlich ab. Um 20 Uhr war es soweit… das Licht ging aus, die schon knapp 800 Leute standen beinzuckend vor der Bühne und warteten nur auf sie: Moderat.
Zuvor aber hatte Lars Stöwe aka Anstam die Ehre den Vorreiter zu machen. Rasende Beats trafen auf harte Breaks und einer tiefen, coolen Dave-Garhan-Stimme. Ein starker Mix, der gut ankam. Nach schon zwei Songs hatte er das Dortmunder Publikum überzeugt und heimste sich viel Applaus ein.

Gegen 20.45 Uhr wurden die Fans langsam unruhiger, die letzten Bierbecher geleert und sich schnell noch etwas mehr nach vorne gedrängt. Flackerlicht. Los ging’s – und noch vorm ersten Ton jubelte die Masse. Fette Sounds und ein spürbarer Bassbeat ließen so ziemlich niemanden bloß still stehen. Apparats Stimme sorgte für leichtes Gänsehautfeeling bei sowohl neue als auch alten Hits. Doch besonders „Bad Kingdom“ dürfte der nächste Megaerfolg für die Herren werden. Kaum angeschlagen zuckte der Sound durch alle Glieder und ein kollektives „Oh Yeah!“ formuliert! Es wurde getanzt, gelacht, sich in den Soundwelten verloren und durch Apparats Stimme wieder aufgefangen. Diese drei ergänzen sich musikalisch!

Moderat hatten Bock auf Dortmund und Dortmund Bock auf sie. Von Song zu Song drehten sie nicht nur die Boxen auf. Das FZW versank zeitweise in ein funkelndes Lichtermeer. Schlussendlich mit langem Applaus, Jubelpfiffen und Zugabe-Rufen belohnt, durfte natürlich eins nicht fehlen: Das obligatorische Gruppenfoto. Logisch, mit knapp 800 Fans vor der Bühnenkante ließ es sich vermutlich grandios feiern!
Wer da nicht grinsend und mit einem Beat im Ohr nach Hause getanzt ist – war nicht da!?
Hoffentlich brauchen die drei Weltenbummler nicht nochmal 4 Jahre für das nächste gemeinsame Album.

Who is Moderat?

Was? Wer? Wie? Kenn ich nicht, mag der ein oder andere sich denken – und erst bei dem Namen Modeselektor und Apparat aufhorchen. Moderat sind: Gernot Bronsert, Sebastian Szary, die Modeselektor bilden und mit ihren vielschichtigen Beats schon einige Male beim Juicy Beats Festival in Dortmund die Bühne brennen ließen, und Sascha Ring als Apparat, neuerdings mit mehrköpfiger Band und bekannt als gefühlvoller Soundkünstler, der auch schon für die Ruhrfestspiele 2012 aktiv war.

Damals keine Zeit

Im Jahr 2002 gegründet, doch noch vor Veröffentlichung eines ersten Albums wieder getrennte Wege gegangen. Kein Streit war der Grund, sondern schlicht der Ruf der eigenen Karrieren. Obwohl der gemeinsame Wille des musikalischen Andersseins immer noch bestand, war es noch nicht der richtige Augenblick für die drei jungen Berliner gemeinsam Musik zu komponieren.
Erst 2009 präsentierten sie endlich das erste gemeinsame Album. Nach nun weiteren vier Jahren folgte im August 2013 Das Album „II“ mit dem die drei Musiker nun auf Tour sind.

Das neue Album Moderat „II“

Ein facettenreiches, stimmungsvolles Werk haben die drei Herren da auf die Platte gepresst. Doch das aktuelle Album besticht nicht wie zuvor durch eine allgemeine Moderat Album-Cover " title=Grundstimmung, sondern eher durch jeden einzelnen Song. Gernot Bronsert, Sebastian Szary und Sascha Ring haben es geschafft individuelle Stücke, die dennoch nicht an Moderat-Attitüde einbüßen mussten, zu kreieren. Manch einer wird vielleicht den krassen Kontrast der alten Platte vermissen, die forschen, jagenden Electrorhythmen untermalt mit der samtigen Stimme Sascha Rings. Doch dazu gibt es keinen Grund. Die drei Herren haben sich nun mal verändert, sind reifer geworden. Nach nun immerhin schon mehr als 10 vergangenen Jahren seit ihrem ersten Zusammentreffen, nur verständlich. Das endlich erschienene zweite Album sorgt schlicht für eine neue Betrachtung jener musikalischen Patchwork-Familie. Immer noch bestehen die Melodien aus avantgardistischen, echolastigen, aber deutlich ruhigeren Klängen, die von der immer noch zuckersanften Popstimme Apparats unterstrichen wird. Ein wahrer Ohrenschmaus!

Einen kurzen berauschenden Zwischenhalt werden sie am 6. März in Dortmund machen.
Wer sich gern von dieser phantastischen Stimme, leicht sphärischen Tönen und heißen Beats treiben lassen will, sollte sich noch schleunigst ein Ticket sichern!

Moderat

+ Support: Anstam
Do, 06.03.2014

FZW, Ritterstraße 20, 44137 Dortmund
Einlass: 19.00 Uhr | Beginn: 20.00 Uhr
Tickets: VVK 25 Euro zzgl. Gebühren

(ak)

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