Na, wenn DAS nicht mal ein Konzert war!?
Am vergangenen Wochenende läuteten die ersten Acts das Zeltfestival Ruhr 2013 ein.
Die wohl größte Konkurrenz am Sonntagabend hatte Axel Bosse mit Band. Doch der smarte Braunschweiger ließ sich nicht vom nebenan spielenden Weltstar Joe Cocker einschüchtern.
[ruhr-guide] „Wenn ich das meinen Eltern erzähle?! ‚Hey! Junge, du hast Joe Cocker getroffen! Jetzt brauchen wir uns um dich ja keine Sorgen mehr machen!?‘ “, witzelte er munter ins Mikrophon.
Etwa 1200 begeisterte Zuhörer auf dem Zeltfestival Ruhr 2013 ließen keinen Zweifel zu, dass er sich, trotz eigener heimlicher Faneuphorie für Joe Cocker, keine Sorgen um Fans für ihn und seine Band „Bosse“ machen musste.
Schon vom ersten Ton an hatte er das Publikum am Abend des 18. August in der Hand. Mit seinem neuen Album „Kraniche“ im Gepäck sprang er von einer Seite der Bühne zur nächsten bis sein Shirt die Farbe von Grau zu Schwarz wechselte. Songs wie „So oder so“, „Vier Leben“ oder „Schönste Zeit“ blieben noch lange im Gehörgang.
Anekdoten und Improvisationen
Mit einer handvoll Anekdoten und musikalischen Improvisationen lockerte er die Stimmung schnell auf und brachte das Publikum bald zum Tanzen, Schreien und laut mitsingen.
Auch die Nähe zu seinen Fans scheute er nicht. Kletterte über das Gitter ins Publikum, ließ alle mitspringen und drehte eine Runde durch die Menge.
Neben den heiteren Songs kamen die ruhigen, romantischen dennoch nicht zu kurz. Bosse schaffte es ein Wechselbad der Gefühle mit seiner Songauswahl zu schaffen, ähnlich einem Kinofilm.
Dafür: Hut ab!
Es war ein Konzert, welches fern von anderen Künstlern mit seiner Natürlichkeit vollkommen punkten konnte. Bosses Kern ist die Musik und nicht das Geld – Und wenn jemand 100 Prozent gegeben hat, dann Axel Bosse mit Band. Sein tropfendes Shirt war hinterher wahrlich mehr als nur nass … !
Fotos: Anna-Lisa Konrad