Zum Ausflippen: Bochum Total 2007

Bochum Total 2007 – Regentanz am Freitag

Volle Straßen, viel Regen – der Freitag bei Bochum Total 2007 fiel nicht wirklich ins Wasser, denn bei Bands wie Gods of Blitz, Faun, SIOEN, Rotersand oder Sebastian Sturm feierten die Open Air Besucher eifrig weiter. Dennoch war bei starkem Regen der Platz an der trockenen Theke beliebter denn je.

[ruhr-guide] Wie sieht eigentlich ein typischer Bochum Total-Tag aus? Da gibt es den Donnerstag, den Festivalauftakt,Zum Ausflippen: Bochum Total 2007 eine Art Familientreffen, bei dem es im Bermuda3eck schon auch mal richtig voll werden kann. Auf den Bühnen geben sich meist Newcomer und die Stars von morgen die Ehre, die Stimmung ist stets locker, man schaut sich an jeder Bühne mal um. Dann kommt der Freitag, das Wochenende steht vor der Tür, denn der Bochum Total-Besucher ist nicht zwangsläufig jung und für den Schüler und haben soeben die Ferien begonnen. Es ist immer voll in den Straßen, so auch zum diesjährigen Bochum Total Freitag, der so ganz anders verlief, als man es aus den letzten Jahren, oder gar Jahrzehnten, in Erinnerung hat.

Hatte sich das Wetter am Eröffnungstag schnell erholt, sah es für den Freitag weniger freundlich aus. Die Gods of Blitzersten Bands des Tages hatten noch freie Sicht auf ihr Publikum, ab halb acht bot sich ein gänzliche verändertes Bild: Regenschirme wohin das Auge auch blickte. Gerockt wurde trotzdem und zwar mindestens genauso gut wie zum heißen Bochum Total Wochenende im letzten Jahr, als die Berliner Gods of Blitz ebenfalls die Massen mobilisierten. Mit ihren schnellen Gitarrensongs hatten Sänger Sebastian und seine Band das Publikum schnell überzeugt und angesteckt.


Der Bochum Total-Freitag ist auch der Tag, an dem die Ringbühne zur Schattenreich-Bühne wird und für einen Mittelalter-Feeling bei Bochum Total: FaunPublikumsansturm der besonderen Art sorgt: Es wurde wieder schwarz in Bochum und das nicht nur am Himmel. Die Bands Metallspürhunde und Xandria machten den Anfang, zur Primetime am frühen Abend war dann auch wieder kein Durchkommen auf dem Südring, der von Lack und Leder, Schwarz und Pink beherrscht wurde, Faun machten aus Bochum Total ein Mittelalterspektakel. Besonders spannend war es zu hören, wie alte Instrumente wie die Harfe, Laute und Leier im 21. Jahrhundert eingesetzt werden und zusammen mit Synthesizer-Klängen die Beats und damit zauberhafte Stimmungen erzeugen.

Wer am Abend des zweiten Bochum Total-Tages durch die Bochum Total 2007 - Regentanz am FreitagStraßen flanierte, kam immer wieder an der einen oder anderen Off-Stage-Location vorbei, unüberhörbar war hier das Konzert von Entertainment Corporation in der Pommesbude „Rösti“. Zwischen Schaschlik und Chili-Schnitzel war es wie schon vor Jahren bei Alpha Boy School mehr als voll, einen Blick auf die Band gab es höchtens durch die beschlagenen Fensterscheiben.

Heiße Stimmung in der Frittenranch, starker Regen beim Reggae: So kann man die Ereignisse am zweiten Bochum Total-Abend zusammenfassen. Um kurz vor 21 Uhr fegte Sebastian Sturm bei Bochum Totaljedenfalls ein Sturm über das Festival, ein Sebastian Sturm. Der junge Roots Sänger sorgte auf der Eins Live-Bühne für relaxte Stimmung und blickte von dort oben auf ein Meer aus Regenschirmen. „Wir lassen uns die Laune nicht verderben. Jede Veranstaltung unter freiem Himmel lebt mit dem Risko, dass es auch einmal schlechtes Wetter gibt“, so Festivalsprecher Björn Büttner. So sieht es wohl auch das Publikum. Am Donnerstag pilgerten immerhin rund 100.000 Musikbegeisterte nach Bochum, am Freitag waren es nach Angaben der Bochumer Polizei rund 180.000 Besucher.

„Am Samstag soll es wohl auch einige sonnige Abschnitte geben, deshalb rechnen wir auch hier mit einem vollen Haus“, so Veranstalter Marcus Gloria. „Wir setzten darauf, dass der Wettergott einen guten Musikgeschmack hat und Top-Acts wie Sugarplum Fairy, In this Moment oder Tocotronic einen schönen Abend beschert.“
Gleiches gilt natürlich auch für den Sonntag, an dem unter anderem klangvolle Namen wie Purwien, Pohlmann und Dog eat Dog für einen würdigen Abschluss der viertägigen Veranstaltung sorgen.

(sl)

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