Ein Drummer hat die Drumsticks beiseite gelegt und mit seinen „Floating Beats“ einen herrlich groovigen, melancholischen und chilligen Longplayer auf Blue Flame Records herausgebracht. Der Sound von Stefan Korn ist nicht nur die ideale Musik für Autofahrten in den Sonnenuntergang. Vielmehr sind die „Floating Beats“ Musik für alle Lebenslagen.
[ruhr-guide] Stefan Korn begann seine musikalische Laufbahn als Drummer in diversen Bandprojekten. Tourneen von der Ostsee bis in die Schweiz führten ihn vom kleinsten Club-Auftritt bis auf die Bühne des Berliner Velodroms. Mehrere CD-Veröffentlichungen und die Zusammenarbeit mit dem Ärzte-Produzenten Uwe Hoffmann folgten. Inspiriert durch den organischen Einsatz von Samplern und Sequenzern bei Bühnenpräsentationen, begann Stefan Korn nach vielen Jahren seine eigenen musikalischen Vorstellungen umzusetzen. Als Produzent elektronischer Musik stellten sich bald erste Erfolge ein.
DubDiver ist ein offenes Studioprojekt von Stefan Korn und befreundeten Musikern, die nicht nur an Knöpfchen irgendwelcher Computer oder Synthesizer drehen und Regler bedienen: Die „Floating Beats“ entstanden durch eine organische Ergänzung von live eingespielten und programmierten Sounds. So webt beispielsweise eine Gitarre aus dem Song „Surya Mangalam“ einen harmonischen Klangteppich oder sorgt eine Sitar hier und da für indische Anklänge. Unterstützt werden die „Floating Beats“ durch die Sängerinnen Maurice Etoile und Valeska Rautenberg, die mit ihrer wunderbar melancholischen Stimme dem Song „Reverie“ einen Hauch von Portishead verleihen.
Aber die „Floating Beats“ sind kein reines Chill-Out-Album. DubDiver nimmt musikalische Anleihen bei Downbeat, Drum’n’Bass und Asian Underground Music. Dazu benutzt er verschiedene Samples bekannter Stücke oder covert Stücke, wie gleich zu Beginn der Veröffentlichung mit „Shine“ von Joe Cang. Und diese Mischung macht den Sound eingängig und angenehm, ohne jedoch beliebig oder glatt zu klingen. Auf der Basis übereinander geschichteter, fließender Grooves entstehen warme Soundgemälde. Instrumente und Digitales werden so lange gefiltert, geschnitten und neu zusammengesetzt, bis daraus ein homogener Gesamtsound entsteht.
Unter www.blueflame.com gibt es weitere empfehlenswerte Compilations.
(sl)