Never let me go
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Rezension: Soundtracks „Never let me go“ und „World Invasion: Battle Los Angeles“

Pünktlich zum Kinostart der Literaturverfilmung „Alles, was wir geben mussten“ und dem Sci-Fi-Kracher „World Invasion: Battle Los Angeles“ sind die Soundtracks beider Streifen erschienen. Vollkommen unterschiedlich, aber dennoch jeder für sich eindringlich und von unverkennbarem Stil geprägt, präsentiert sich die musikalische Untermalung der bewegten Filmbilder. Nicht nur Klassikinteressierte dürfen an diesen Melodien ihre Freude haben, denn Soundtracks sind für viele Kinogänger Filme für die Ohren!

[ruhr-guide] Seit diesem Donnerstag sind zwei sehenswerte Neustarts in den Kinoprogramm zu finden, die zwar gänzlich verschiedenen Genres angehören, aber dennoch ihr Eintrittsgeld wert sind: Die britisch-amerikanische Koproduktion „Alles, was wir geben mussten“ wird vornehmlich das Arthauspublikum ansprechen, während „World Invasion: Battle Los Angeles“ ein actiongeladenes Sci-Fi-Effektgewitter geworden ist – genau das Richtige für popcornsüchtige Hollywood-Fans. Doch eins haben beide Werke gemeinsam: Ihr Soundtrack ist eindringlich und vermittelt einen punktgenauen Eindruck des Films, deren Bilder er vortrefflich untermalt.

„Alles, was wir geben mussten“

Regisseur Mark Romanek („One Hour Photo“) verfilmt mit „Alles, was wir geben mussten“ den Roman „Never let me go“ Never let me go
Copyright "Colosseum Records"(ebenfalls Originaltitel des Films) des britischen Autors Kazuo Ishiguro – Gewinner des Booker Prize (bedeutendste britische Literaturauszeichnung) – aus dem Jahr 2005. In den Hauptrollen spielen die drei talentierten Jungstars Carey Mulligan („An Education“), Keira Knightley („Die Herzogin“) und Neu-Spiderman Andrew Garfield („The Social Network“) die Freunde Kathy, Ruth und Tommy, die gemeinsam in einem abgeschiedenen Internat aufwachsen und einer bitteren Zukunft entgegensehen müssen. Ihr Leben hat einen ganz bestimmten Sinn, zu dessen einzigen Zweck sie und die anderen Mitschüler auf der Welt sind – so viel sei an dieser Stelle verraten. Diese emotionale Achterbahnfahrt vermittelt der Soundtrack, komponiert von Oscarpreisträgerin Rachel Portman („Emma“), bis in die letzten Sekunden der 19 enthaltenen Titel. Einfühlsam erzählen die melancholischen und dramatischen Melodien vom Schicksal der drei, ihren Emotionen, Wünschen und Hoffnungen. Streicher und Klavier schaffen eine verhaltene Stimmung, die eindringlicher kaum sein könnte. Der Soundtrack der eher ruhigen Art verschafft nachdenkliche und aufwühlende 40 Minuten. Rachel Portman versteht es vortrefflich, die einzelnen Phasen den Films nachzuzeichnen, sodass dem Zuschauer beim späteren Hören die fantastischen Bilder von Romaneks Werk vor dem innen Auge entlanglaufen. Neben den tollen Leistungen der Darsteller bleiben vor allem Portmans Klänge lange im Gedächtnis. Anspieltipp: „Unseen Tides“.

„World Invasion: Battle Los Angeles“

Wem die emotionale Geschichte von Kathy, Ruth und Tommy zu gefühlsduselig ist und wer sich eher zum Action-Genre "World Invasion: Battle Los Angeles"
Copyright "Colosseum Records"berufen fühlt, wird an der Kinokasse das Ticket für „World Invasion: Battle Los Angeles“ erwerben. Im Sci-Fi-Kracher von Jonathan Liebesman („The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“) besuchen recht übel gelaunte Aliens die Erde und hinterlassen über den Metropolen der Welt tiefschwarze Rauchwolken und überziehen auch die „Stadt der Engel“ mit einer Welle der Verwüstung. Mit Aaron Eckhart („Thank you for smoking“), Michelle Rodriguez („Avatar – Aufbruch nach Pandora“) und Bridget Moynahan („I, Robot“) besetzt, legt der Streifen besonderen Wert auf die Special Effekte. Diese kommen beim Angriff der Ausserirdischen, die mit „E.T.“ oder dem ebenfalls gerade in den Kinos gestarteten „Paul“ rein gar nichts gemeinsam haben, bestens zum Tragen. Schwere Gefechte, herausfordernde Auseinandersetzungen und heikle Kämpfe bestimmen die Leinwand, wie auch Lautsprecherboxen: Was Filmkomponist Brian Tyler („John Rambo“, „The Expendables“) mit diesem Soundtrack abliefert, ist ähnlich bombastisch wie die Filmbilder: Bedächtig, anmutend, mal entmutigt bald ermutigend und schließlich pompös aufbrausend zeichnet die Musik das nach, was den Film ausmacht. Den aufstreben Kampf der Menschen gegen einen schier übermächtigen Gegner. Tiefe Bläser, aufregende Streicher-Einlagen aber auch stimmungsvolle und emotional bewegende Passagen sorgen dafür, dass während der 22 Titel keine weder Eintönigkeit noch Langeweile aufkommt. Anspieltipp: „Battle: Los Angeles Hymn“.

Obwohl gänzlich unterschiedliche Filme, zeigen beide Soundtracks die enorme Bedeutung der Filmmusik: Stimmungsvoll und emotional wird sowohl die Filmhandlung nachgezeichnet bzw. untermalt, als auch absolut hörenswerte Stücke voller Eigenständigkeit kreiert. Sowohl Rachel Portman als auch Brian Tyler sind wunderbare Melodien gelungen, die nicht nur Cineasten gefallen dürften!

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(mo)

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