Über 27.000 Besucher waren beim diesjährigen Juicy Beats Festival im Westfalenpark in Dortmund dabei und stellten damit einen neuen Rekord auf. Bei dem Line Up war dies auch kein Wunder. Über 400 Künstler traten auf 20 Bühnen auf und sorgten bei Temperaturen über 30 Grad für tolle Stimmung.
[ruhr-guide] Das Wetter meinte es gut mit den Besuchern des Juicy Beats Festivals. Fast schon zu gut. Lediglich ein kurzes Gewitter zu Beginn des Festivals brachte eine leichte Abkühlung, ansonsten war es sehr heiß. Wie gut, dass die Veranstalter mitgedacht haben und zusätzliche Trinkwasserstellen eingerichtet haben. Aber nicht nur das Wetter, auch die Künstler waren heiß: Marteria, Susanne Blech, Fritz Kalkbrenner, MC Fitti und viele mehr brachten das Publikum ordentlich ins Schwitzen.
Schon in der Bahn war kaum zu übersehen, wohin es ging: Konfetti auf dem Boden und Seifenblasen in der Luft, dazu lautes Gegröle bekannter Lieder und insbesondere denen von MC Fitti. Vor einem Jahr, als Juicy Beats zu planen begann, hatte noch keiner damit gerechnet, was für ein Hype der Künstler später einmal auslösen würde. Und so musste auch umgeplant werden. Mc Fitti sollte ursprünglich im Zirkuszelt auftreten, doch nach seinem Erfolg wurde kurzfristig auf die FZW Stage ausgewichen. Der Spaßrapper enttäuschte seine Fans nicht und feierte eine große Party mit Songs wie „Yolo“ und „Whatsapper“ und viel Konfetti. Im Publikum verteilte er seine Maske, so dass mehr MC Fittis im Publikum als auf der Bühne zu sehen waren.
Susanne Blech und Megaloh rockten das Zirkuszelt
Auch Susanne Blech wurde von ihren Fans sehnlichst erwartet und stand schließlich im Relentless Energy Circus auf der Bühne. Die Band, die mit Synthesizern, aber auch mit Bass, Gitarre und Schlagzeug ihre bisweilen kuriosen Texte unterstützen, gehören mittlerweile beim Juicy Beats Festival dazu, wie die Früchte selbst und boten erneut viel Spaß für ihre Fans. Auch der Rapper Megaloh stand im Relentless Energy Circus auf der Bühne und sorgte für einen regen Zulauf in dem Zelt, insbesondere von eingefleischten Hip Hop Fans, die es sich selbstverständlich nicht nehmen ließen auf sein Kommando des Songs „Hände hoch“ im Takt dieselben auf und ab zu bewegen.
Musik ganz anderer Art konnte man am Abend auf der kleinen Konzerthaus Stage hören. Me and My Drummer machten bedingt durch die kleine Bühne in wunderbarer Publikumsnähe Musik zum Träumen. Zu zweit machten sie so starke Musik, als wenn sie zu fünft auf der Bühne gestanden hätten. Dennoch blieb es vor der Konzerthaus Stage relativ leer. Man konnte auf dem Platz davor mit seiner Decke Platz nehmen, oder sich ohne Probleme direkt vor die Bühne stellen. Die Stimmung war angenehm entspannt.
Marteria sorgte für Überraschungen bei Juicy Beats
Ganz anders sah es hingegen aus, als der Top-Act Marteria auf der Mainstage auftrat. Weit hinten auf der vor der Bühne liegenden Wiese, wo vorher noch Juicy Beats Besucher gemütlich auf dem Rasen saßen, war nun alles voll mit stehenden und jubelnden Menschen. Marteria hatte auch noch einige Überraschungen auf Lager. So ließ er sein zweites Ich Marsimoto ein paar Lieder singen und holte MC Fitti zu sich auf die Bühne, der zuvor einiges Aufsehen erregte, als er sich auf dem Weg zur Bühne unter die Fans mischte. Marteria hatte aber noch ein Ass im Ärmel: Nachdem er vor kurzem mit Yasha und Miss Platnum in den Charts zu hören war, trat er auch mit den beiden auf der Mainstage auf.
Am Nachmittag betraten die Crystal Fighters die Mainstage. Auch sie konnten sich über viel Zulauf freuen und rockten das Publikum in schrillen Outftis. Ihre Musik, eine Mischung aus Indie und Electronic, mit einem verstärkten Einsatz von Synthesizern, ließ das Publikum ausflippen. Nicht mehr zu halten waren diejenigen, die das Glück hatten ganz vorne zu stehen, als der Sänger Sebastian in seiner silbernen Jacke direkt an den Wellenbrecher trat und von dort aus in das Publikum sang.
Fritz Kalkbrenner leitete das Juicy Beats-Abendprogramm ein
Am Abend stimmte dann Fritz Kalkbrenner die Besucher des Juicy Beats Festivals auf das restliche Programm ein, denn in den Abendstunden wurde es zunehmend elektronisch. Die Partyzeit begann. Unter anderem heizte Fritz Kalkbrenner das Publikum mit „Sky and Sand“ ein. Ab 22 Uhr spielten dann DJ’s auf den verschiedenen Bühnen und sorgten so für ein passendes Ende für einen tollen Festivaltag.
Das Juicy Beats Festival war insgesamt sehr gelungen, nur ein paar Dinge ließen die Festivalbesucher etwas unzufrieden werden. Dass es kostenlos Wasser gab war zwar schön, doch wer anschließend die Toilette aufsuchen wollte, musste mit langen Wartezeiten, teilweise bis zu einer halben Stunde rechnen und zumindest an den Toilettenwagen 30 Cent pro Besuch zahlen. Zudem war die Orientierung auf dem Gelände etwas schwierig, auf dem Plan waren statt den Namen der Bühnen nur Früchte eingezeichnet, während bei der Bandaufführung der Bühnenname daneben stand. Das erschwerte und verlängerte teilweise die Wege von einer Bühne zur nächsten, doch die Besucher halfen sich gegenseitig beim Suchen und Finden.
Außer den Kleinigkeiten kam das Festival jedoch sehr gut an und ein Wunsch wurde immer wieder geäußert: Im nächsten Jahr bitte zwei Tage Juicy Beats. Na wenn das mal kein Kompliment an das Festival ist.
Fotos: Anne Gemander