Gartenbauausstellung klingt nicht sehr viel versprechend. Und Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung klingt geradezu grotesk. Doch seit ihrer Eröffnung vor gut 75 Jahren wird sie geliebt und besucht, von mittlerweile über 120 Millionen Menschen – die Gruga!
[ruhr-guide] Die Gruga ist die grüne Lunge Essens. Der Grugapark, wie er richtig heißt. Doch für die Essener ist sie weiblich, die Gruga. 1929 wurde sie eröffnet und ist seitdem der schönste und grünste Punkt im Zentrum Essens. Keine Schulklasse aus dem Ruhrgebiet, die nicht einen Wandertag in die Gruga unternommen hätte. Kein Gesicht, das nicht von der tropenfeuchten Luft im Urwaldhaus benetzt wurde und keiner, der hier noch nie Entspannung und Erholung an heißen Sommertagen gesucht hätte. Und das ist kein Zufall, denn die Gruga war immer mehr als nur Park oder große Liegewiese.
War die Gruga bei ihrer Eröffnung vor allem als Gartenschau geplant, entwickelte sie sich im Verlauf ihrer jahrzehntelangen Veränderung und Vergrößerung zu einem der schönsten und größten Freizeitparks im Ruhrgebiet. Auf gut 70 ha bietet die Gruga heute ein schwer zu überblickendes Panorama unterschiedlichster Attraktionen.
Der Regenwald in Essen
Zum Eindruckvollsten gehört sicherlich die Vogelfreifluganlage, eine riesige begehbare Voliere in der Vögel aller Art wie in der Natur, aber aus nächster Nähe zu bewundern sind. Ob Reiher oder Flamingos, Austernfischer oder Kampfläufer – sie alle tummeln sich in nahezu authentischer Umgebung. Ebenso ein Erlebnis: die drei Glaspyramiden im Botanischen Garten. Hier staunt der Besucher über exotische Pflanzen und atmet die feuchte schwere Luft tropischer Regenwälder, sehnt sich nach Erfrischung in der Trockenzone, wo Kakteen und andere wüstentaugliche Gewächse beheimatet sind und durchwandert die subtropische Vegetation des Bergnebelwaldes – vor Gorillas braucht er sich hier allerdings (bisher) nicht zu ängstigen.
Doch das alles ist nur ein kleiner Ausschnitt. Spielplätze und Spielhaus, farbenprächtige Blumenbeete und Seilbahn, oder doch zum Alpinum? Durch die größte Nadelgehölzsammlung Europas rauscht ein Wasserfall in drei Kaskaden zwischen Pflanzen der Gebirgsregionen zu Tal. Ganz zu schweigen von Tennis- und Badmintonplätzen, Volleyball- und Tischtennisanlagen, Ballspielwiesen, Rollschuh- und Ponyreitbahn im Grugapark. Der Minigolf-Platz hat allerdings schon bessere Tage gesehen!
Von Pop- bis Sinfoniekonzert
Zusätzlich wird das alles von Konzerten, Gastronomie und Veranstaltungen jeglicher Art flankiert, ob Sinfoniekonzert, Pop-Musik, Jazz oder Lesungen, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Über den Grugapark lässt sich nicht schreiben ohne die Hälfte zu vergessen und das schönste, er verändert sich und bleibt immer ein lebender Organismus. Dabei sind die Eintrittspreise seit Jahren gleichermaßen niedrig, Gruppenermäßigungen inklusive.
GRUGAPARK ESSEN
Virchowstr. 167a
45147 Essen
Eintritt
Erwachsene: 4,- €
Schüler ab 16 Jahre, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwilliges Ökologisches Jahr, Bundesfreiwilligengesetz (gegen Vorlage des Ausweises): 2,50 €
Kinder und Jugendliche (6-15 Jahre): 1,20 €
Kinder (unter 6 Jahre in Begleitung von Erwachsenen): frei
Schwerbehinderte zahlen den regulären Eintrittspreis. Begleitpersonen von Schwerbehinderten mit einer B-Eintragung im Behindertenausweis haben freien Eintritt.
Familien:
Eltern mit max. 4 Kindern (6 bis 15 Jahren): 8,50 €
Single mit max. 4 Kindern (6 bis 15 Jahren): 6,- €
Schulklassen, Kitas, Kindergartengruppen mit bis zu zwei Aufsichtspersonen: 8,- €
Gruppen ab 10 Personen (je Person): 3,- €
Öffnungszeiten:
Von 07:30 Uhr Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit (ganzjährig)
Hunde können mitgebracht werden. Sie müssen an kurzer Leine geführt werden.
Skaten und Fahrradfahren ist im Park nicht gestattet. An den Eingängen sind Fahrradständer vorhanden.
Der Park ist ganzjährig geöffnet.
(Stand: Dezember 2021, Angaben ohne Gewähr)
Anfahrt
PKW: A52, Abfahrt Rüttenscheid oder Margarethenhöhe, der Beschilderung Grugapark folgen
VRR: U 11 Haltest. Messe Ost/Gruga (Haupteingang)
U 17 Haltest. Margarethenhöhe/Endstation
Fotos: FOTOREDAKTION STADT ESSEN