Mit dem Fahrrad übers Wasser der Ruhr? Klar, mit der Ruhrtalfähre! Eine spannende Bereicherung für den Ruhrtalradweg und Verbindung zwischen Ruine Hardenstein und der Herbeder Schleuse! Die kleine Personenfähre bildet die Verbindung zwischen Ruine Hardenstein und der Herbeder Schleuse und setzt Reiselustige samt Zweirad über. Täglich schiffen ein hauptamtlicher Fährmann sowie ein Maat bis zu 50 Personen pro Runde von einem Ufer zum anderen.
[ruhr-guide] Da radelt man in Witten-Bommern den RuhrtalRadweg entlang bis zur Burgruine Hardenstein und möchte nun einen kleinen Abstecher zur anderen Uferseite machen oder hier weiter dem Ruhralradweg folgen. Nur ist weit und breit keine Brücke zu sehen, was nun? Dieses Problem bestand sogar schon vor 130 Jahren, damals gab es an dieser Stelle eine Ruderbootverbindung. In den 50ern wurden Ausflügler von Schiffer Rosendahl über die Ruhr transportiert. Heutzutage kommt die Lösung in Form der kleinen Fähre Hardenstein, auch Ruhrtalfähre genannt, angetuckert. Diese kleine Personenfähre setzt Reiselustige samt Zweirad von der Burg Hardenstein über zur Herbeder Schleuse und zurück. Und nach dem Übersetzen bietet sich das Schleusenwärterhaus als idyllische Raststätte an. Täglich schiffen ein hauptamtlicher Fährmann sowie ein Maat bis zu 50 Personen pro Runde von einem Ufer zum anderen. Und das kostenlos!
Die kleine Schwester der Ruhrtalfähre
Bis vor einigen Jahren war an der Stelle des heutigen Katamarans ein weitaus kleineres Boot in Betrieb. Nach sieben Jahren Hin und Her machte die Kooperation verschiedener Revierstädte, Bochum, Hagen, Hattingen, Herdecke, Wetter, Witten, der Regionalverband Ruhr und der Ennepe-Ruhr-Kreis, im Jahr 2004 die Realisierung einer Fährverbindung erst möglich. Zuerst wurde der Bau einer Brücke in Betracht gezogen, jedoch hätte die nicht in das Landschaftsbild gepasst und so kam es zur Fähre. Das Vorgänger-Schiff mit Platz für 16 Personen wurde 2005 in den Niederlanden gebaut. Später nahm die Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung mbH (WABE) durch ein Beschäftigungsprogramm im Rahmen des EU-Projektes „Artery – Flusslandschaften der Zukunft“ die Innenausstattung und Ausrüstung vor. Am 2. März 2006 wurde die Fähre dann genehmigt und knapp einen Monat später zu Wasser gelassen. Nach einem Namens-Wettbewerb taufte Wittens Bürgermeisterin Sonja Leidemann am 30. April 2006 das kleine Fahrzeug schließlich auf den Namen „Hardenstein“.
Ein neues Schiff muss her …
Der Betrieb brummte, sodass mehr als 80.000 Passagiere in der ersten Saison von Ufer zu Ufer geschifft wurden. Durch die begrenzte Passagier-Kapazität kam es zuweilen zu langen Wartezeiten.
Im Jahr 2010 sollte die kleine 10-Meter-Fähre letztendlich durch eine größere ersetzt werden. Geliefert wurde der wiederum in einer niederländischen Werft gefertigte Schiffskörper im Frühjahr und musste noch mit Motor ausgerüstet und gewartet werden. Die 15.000 fehlenden Euro für die noch nicht vorhandene Ausstattung mussten durch Spenden eingenommen werden. Auf die Schiffsführer wartete ein Training, da das größere Schiff mit seinen stärkeren Motoren ganz anders zu manövrieren ist.
Dann im Sommer 2010 hieß es endlich für die neue Fähre: Ab auf die Ruhr! Anfangs wechselte sie sich noch mit ihrer kleinen Schwester beim Fährbetrieb ab, bis sie letztendlich die 100-Meter-Strecke ganz übernahm. Das Vorgänger-Schiff wurde aber nicht eingemottet, es dreht nun seine Runden auf dem Kemnader See. Innerhalb der Saison wird die Hardenstein-Fähre täglich von den Morgen- bis in die Abendstunden in Betrieb genommen. Fahrpreise gibt es nicht, daher sind freundliche Spenden gerne gesehen!
Fähre Hardenstein
Fahrzeiten Saison 2013:
Täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr
(kb)