Viel erreicht – wenig gewonnen: Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet

Viel erreicht – wenig gewonnen: Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet

Sowohl die Liebe zum Ruhrgebiet als auch die Sorge um dessen Zukunft hat vier Professoren der Ruhr-Universität Bochum dazu angetrieben, die Zukunftsperspektiven unter genauer Betrachtung der neueren sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen im Buch „Viel erreicht – wenig gewonnen: Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet“ zusammenzufassen. Jörg Bogumil, Rolf G. Heinze, Franz Lehner und Klaus Peter Strohmeier haben eine Bestandsaufnahme geschaffen, die für jeden leicht verständlich ist und anhand zahlreicher Abbildungen verdeutlicht wird. Erschienen ist das Buch im Klartext-Verlag.

[ruhr-guide] Müssen wir uns Sorgen machen um unser Ruhrgebiet? Viel erreicht – wenig gewonnen: Ein realistischer Blick auf das RuhrgebietJörg Bogumil, Rolf G. Heinze, Franz Lehner und Klaus Peter Strohmeier haben sich in ihrem Buch „Viel erreicht – wenig gewonnen: Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet“ genau mit der Antwort auf diese Frage auseinandergesetzt und formulieren darüber hinaus mögliche Lösungswege für die Flop 3 des Ruhrgebiets: hohe Arbeitslosenzahlen, Finanznöte der Kommunen und die Abwanderung qualifizierter junger Menschen, aus der ein vermindertes Humanvermögen und eine regionale Handlungsunfähigkeit resultiert. Das hört sich bitter an. Doch ist unsere Kulturhochburg wirklich nur eine Fata Morgana des ruhrischen Glücksversprechens?

Die Autoren plädieren für „forcierte Investitionen in die Menschen, die der Strukturwandel der letzten Jahrzehnte nicht nur den Arbeitsplatz, sondern auch um zentrale gesellschaftliche Teilhabechancen gebracht hat“. Außerdem brauche es „bessere interkommunale Kooperationen“ und eine „funktionale Differenzierung der Kommunen“. Das liest sich auf dem ersten Blick natürlich erst einmal ziemlich trocken, doch die zentralen Probleme werden anhand von Beispielen gut veranschaulicht, sodass eine Vorbildung in den Bereichen der Soziologie, Wirtschaft und Politik auf Seiten der Leser nicht notwendig ist.

Simpler Aufbau und gute Verständlichkeit

Das Buch ist sehr einfach aufgebaut, sodass man nicht den Überblick verliert. Die Autoren Strohmeier, Lehner, Hombach, Bogumil, HeinzeNach einem Abbildungsverzeichnis und einem persönlich gehaltenen Vorwort folgen sechs Kapitel, die nach einer Einleitung in vier bis sechs Unterkapitel gegliedert sind. Diese Unterkapitel haben mit circa vier bis neun Seiten genau die richtige Länge, um sich Schritt für Schritt in die Materie hinein zuarbeiten. Am Ende jedes Kapitels findet der Leser Hinweise auf die wichtigste Literatur, die im Kapitel benutzt wurde. So kann man bei Interesse weiter lesen.

Um keinen Leser unterwegs zu verlieren, werden in grau hervorgehobenen Kästen schwierige Begriffe oder Zusammenhänge, wie zum Beispiel „Funktionale Differenzierung“, „Humanvermögen“ oder „Kassenkredite“ vom Text isoliert genau erklärt. Zuletzt folgt noch eine sehr kurze Vorstellung der vier Autoren.

Fazit: „Viel erreicht – wenig gewonnen: Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet“ ist ein fundierter Blick auf unser Ruhrgebiet mit all seinen soziologische Unwägbarkeiten, die es zu überstehen gilt. Nicht nur Wissenschaftler werden sich für dieses Buch begeistern können, denn aufgrund der einfachen Sprache und der Überschaubarkeit wird es auch denjenigen gefallen, die sich für das Ruhrgebiet interessieren.

Viel erreicht – wenig gewonnen: Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet

Jörg Bogumil, Rolf G. Heinze, Franz Lehner und Klaus Peter Strohmeier
Klartext-Verlag
ISBN: 9783837507188
178 Seiten
17,95 Euro

Fotocredit: Buchcover: Klartext Verlag, Bild Autoren: Kai Griepenkerl

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