Die meisten Verbrechen passieren in den Großstädten wie Hamburg, Berlin und Köln, oder nicht? Autorin Birgit Ebbert setzt sich in ihren Kurzgeschichten, verpackt in einem kriminellen Freizeitführer, mit Mord und Tod im Ruhrgebiet, besser gesagt in 11 Städten im Revier, wie Essen, Dortmund, Hattingen oder Bochum auseinander und bietet dabei Anregungen für die Freizeitgestaltung im Pott.
[ruhr-guide] Tod des Enrico Lomardi und das an der Villa Hügel in Essen! Die Leiche von Axel Breuer, Fan-Betreuer beim BVB. Und das alles erlebt durch drei Hobbykriminalisten Anja Henke, Hannes Haarmann und Sven Kempelmann. Zwar sind die Krimis in Birgit Ebberts Buch reine Fiktion, doch lassen sie es einem kalt den Rücken hinunter laufen. Gepaart mit jeder Menge regionalem Input und Informationen zu Sehenswürdigkeiten in den Städten des Ruhrgebiets vereint die Autorin ganze 11 Krimis und 125 Freizeittipps in ihrem im Jahre 2015 erschienenen Buch „Wer mordet schon im Ruhrgebiet?“
Mischung aus Krimi und Reiseführer
Betrachtet man beide Teile des kriminellen Freizeitführers getrennt, so stellt man schnell fest, dass der eine Teil nicht ohne den Anderen auskommt und genau das macht diesen Reiseführer von Birgit Ebbert so besonders. Die Kurzgeschichten Krimis, welche die Autorin stets passend zu einer der im Ruhrgebiet liegenden Städte verfasst, weisen jeweils ihren eigenen Charme auf, indem sie über einen gefesselten und geknebelten Mann im Tor zum Sauerland, der Stadt Hagen, berichtet, oder einen toten Mann im Schmetterlingshaus in Hamm fokussiert und dabei kontinuierlich interessante Fakten und Freizeitziele innerhalb des Ruhrgebiets mit einfließen lässt. Jedoch werden durch dieses einzigartige Zusammenspiel, welches „Wer mordet schon im Ruhrgebiet?“ zu einem auf seine Art besonderen und spannenden Reiseführer macht, leider nur repräsentative Sehenswürdigkeiten für die betroffene Stadt mit eingespielt.
Nicht bloß für Touristen
Durch die eher schlicht gehaltenen Freizeittipp-Seiten eignet sich dieser Reiseführer aus dem Gmeiner-Verlag weniger für spontane Touren, als für intensive Leseerfahrungen mit anschließendem Besuch der Stadt und seinen Sehenswürdigkeiten. Am Ende einer jeden Kurzgeschichte findet man in „Wer mordet schon im Ruhrgebiet?“ eine Aufzählung der im Krimi genannten Spielorte und kann diese im Einklang mit der Mordgeschichte besuchen und erleben. Karten oder Ähnliches fehlen hier, machen jedoch den Krimi nicht schlechter, da er als solches allein überzeugt.
Fazit
Wer Lust auf spannende Geschichten aus dem Ruhrgebiet hat und im Anschluss diese Orte auf neue Art und Weise entdecken mag, für den ist dieser kriminelle Freizeitführer perfekt geeignet.
Wer mordet schon im Ruhrgebiet?
Birgit Ebbert
Gmeiner-Verlag, erschienen am 1. Juli 2015
278 Seiten, Taschenbuch, 10,99 €
ISBN: 978-3-8392-1776-4