Der Ardey Verlag Münster brachte zusammen mit Udo Bürger das neue 320-seitige Buch „Westfälische Unterwelt. Historische Kriminalfälle und Hinrichtungen in Westfalen“ auf den Markt. Das Buch erzählt Geschichten von wahren Begebenheiten in Westfalen, mitunter von Hinrichtungen, Liebesdramen und Tötungsdelikten, so wie es sich vor einiger Zeit zugetragen hat.
[ruhr-guide] „Früher war alles besser!“ – mal nicht so voreilig! Denn wie es früher tatsächlich gewesen ist und das nicht unbedingt alles besser war, führt uns Udo Bürger mit seinem neuen Buch „Westfälische Unterwelt“ vor Augen. Der Autor beschäftigte sich mit bislang zu wenig erforschten Fällen, kombinierte Zeitungsausschnitte, studierte Urteilssprüche und analysierte Bilder, bis er letztendlich zahlreiche Geschichten nieder schreiben und ein imposantes Werk kreieren konnte. Bereits in seinem letzten Buch „Rheinische Unterwelten“ berichtet Udo Bürger von verschiedenen spannenden, gruseligen und zum Teil auch erschreckenden Hinrichtungen. Unglaublich und kurios sind nicht nur die Methoden der diversen Hinrichtungen sondern vor allem die dazugehörigen tragischen Geschichten.
Hinrichtungen und tragische Ehen
In welcher Stadt in Westfalen Sie sich auch gerade aufhalten mögen: Herford, Münster, Hamm, Dortmund oder Arnsberg? Seien Sie sicher, die dramatischen und nervenaufreibenden Erzählungen von Hinrichtungen und tragischen Ehen trugen sich ebenfalls in Ihrer Stadt zu. Eine Liste der Hinrichtungen in Westfalen findet man im Anhang des 320-seitigen Buches „Westfälische Unterwelt“. So begab es sich beispielsweise um 1852 in Hamm, als der Tagelöhner Heinrich Kötte lieber seinen eigenen Kopf verlieren wollte als weiterhin mit seiner eigenen Frau unter einem Dach zu leben. Schließlich erdrosselte er die hochschwangere Dame morgens in ihrem Bett. Heinrich Kötte selbst wurde nach einem Gerichtsbeschluss unter dem Geräusch der Kirchenglocke und der Aufsicht eines Publikums mit einem Beil enthauptet.
Historische Kriminalfälle
Udo Bürger beschäftigt sich in seinem Buch „Westfälische Unterwelt“ nicht ausschließlich mit erschütternden Hinrichtungen. Der studierte Germanist und Philosoph widmet sich ebenfalls packenden historischen Kriminalfällen. Von Überfällen, über Prügeleien bis hin zu gefährlichen Schießereien. Dieses Buch offenbart Fälle, die nie gelöst, nie genauer erforscht oder gar fallen gelassen wurden. Alte Fotografien, Auszüge aus Chroniken, Paragraphen, Listen und Titelblätter verdeutlichen uns, dass diese spannenden und ergreifenden Geschichten nicht nur liebevoll auf Papier gebracht wurden sondern tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruhen.
Lügen und Betrügen
Fraglich bleiben die Überführungen der mutmaßlichen Täter. Wie konnte damals ohne Fingerabdruck und mit fehlenden ordentlichen Beweisen sicher gestellt werden, dass der Täter auch wahrlich der Täter ist? Das damals unter den vielen Schuldigen ebenso einige Unschuldige zum Tode gekommen sind und an den Pranger gestellt wurden, steht heutzutage nicht mehr zur Debatte. In der „Westfälischen Unterwelt“ wurde gelogen, betrogen und die Schuld auf andere geschoben. Mit Klug- und Frechheit konnte die eigene Schuld auf andere abgewiesen werden und man selbst konnte aus dem Bild verschwinden, als wäre nie etwas geschehen …
Fazit
Das Buch „Westfälische Unterwelt. Historische Kriminalfälle und Hinrichtungen in Westfalen“ bringt uns nicht nur die Abgründe Westfalens näher sondern erzählt uns die Geschichte, die uns bislang verborgen blieb. Dank Udo Bürgers starkem Interesse an der Nachforschung von unbekannten Fällen, offenen Verfahren sowie der Liebe zum Detail halten wir heute ein fesselndes Buch in der Hand, dass uns nicht nur in die Schattenreiche der Vergangenheit führt sondern ebenso intensiv mit unseren Gefühlen spielt.
Westfälische Unterwelt. Historische Kriminalfälle und Hinrichtungen in Westfalen
Seiten: 320
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Ardey Verlag
ISBN 978-3-87023-376-1
Preis: 14,95 €
Foto: Ardey Verlag