Im Oktober 2017 feierte die neue Komödie „Der zerdepperte Pott“ im Mondpalast ihre Premiere. Das Schauspiel, welches frei nach dem leicht angestaubten Vorbild „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist interpretiert ist, bringt herrlichen Ruhrpottcharme mit klassischer Literatur in Verbindung. Die Komödie, sorgt nicht nur für jede Menge Lacher, sie haucht der ursprünglichen Story auch ordentlich Leben ein.
[ruhr-guide] Die wohl komischste Interpretation des Stücks dreht sich rund um die Anhänger des 1. FC Hinter Marl. Kaum zu glauben, doch es hat wirklich jemand gewagt den Pott, den heiligen Pokal des Vereins, zu zerstören. Ganz klar, dass der Schuldige nun schnellstmöglich ausfindig gemacht werden muss. Dass der Vereinsvorsitzende Otto Adam selbst hinter dem ganzen Schlamassel steckt, ahnen die Spieler natürlich nicht. Dieser hatte sich nämlich insgeheim an Eve, die Tochter seines verstorbenen Mannschaftskollegen Kalle „rangeschmissen“. Bei der dreisten Anmache ging jedoch einiges schief. So kam es, dass der Macker dieses besagten Mädchens, Till, dem Vereinschef ordentlich eins übergebraten hat. Mit brummendem Schädel kam Otto, der Cheffe, unerkannt davon. Durch dieses stürmische Unterfangen musste der Pott jedoch leider dran glauben. Zu allem Überfluss hat sich der „Klubkönig“ aus Mangel an Eigenkapital, auch noch an der Vereinskasse vergriffen.
Fritz Walter als Detektiv
Die Spitze des Eisbergs: Hoher Besuch, der DFB-Funktionär hat sich angekündigt, um die Voraussetzungen für den Aufstieg des Vereins in die Regionalliga auf die Probe zu stellen. Fritz Walter, der DFB-Funktionär, kriegt Wind von der ganzen „Pott-Katastrophe“ und stellt sich als „Amateur-Detektiv“ zur Verfügung, um den „Fall“ aufzuklären. Hört sich verrückt an, noch irrsinniger wird es aber, als Sekretärin Uschi in ihrem Wahn, ihren Chef vor Ärger zu bewahren, einen Striptease an der Garderobenstange des Büros hinlegt. Am Ende macht das ganze „Theater“ klar, dass sich selbst in einem Fußballverein nicht immer alles nur darum dreht, „das Runde ins Eckige zu bekommen.“ Autor Sigi Domke und Regisseur Thomas Rech haben Kleists verrückte Story in eine vor Ruhrgebiet-Charisma nur so strotzende Komödie verwandelt, mit der sich nicht nur Fußballfans identifizieren können. Mit zehn Schauspielerinnen und Schauspielern ist auf der Bühne, die in einem passend zum Stück, neu gestalteten Bühnenbild daherkommt, einiges los. Also stürmen Sie den Mondpalast und erleben Sie die Ruhrgebiets-Version des Klassikers live auf der Bühne mit.
Mondpalast – „Der zerdepperte Pott“
Wilhelmstraße 26
44649 Herne
Spielplan und weitere Infos unter www.mondpalast.com
Foto: © Arne Pöhnert – Mondpalast