Mit einer Startauflage von 10.000 Exemplaren liegt der 1. Fairer Einkaufsführer für Bochum kostenlos an allen öffentlichen Stellen, in den Bürgerbüros und Bezirksverwaltungen der Stadt aus. Verzeichnet sind mehr als 100 lokale Unternehmen, die Bio-Lebensmittel anbieten oder sich für Fairen Handel stark machen – von der Supermarktkette bis zum Eine-Welt-Café.
Bochum, im Juni 2006. Einkaufen in Bochum – biologisch, fair und regional: Unter diesem Titel erhält Bochum als eine der ersten Städte im Ruhrgebiet einen „Einkaufsführer für fairen Handel“. Über 100 lokale Unternehmen, die Biofood anbieten oder sich für „Fair Trade“ stark machen sind in der Broschüre aufgelistet – von der großen Supermarktkette bis zum kleinen Eine-Welt-Café. Mit einer Startauflage von 10.000 Exemplaren liegt der Einkaufsführer nun an allen öffentlichen Stellen, in den Bürgerbüros und in den Bezirksverwaltungen aus. Außerdem erhalten die Bochumer Bürger die Broschüre in allen gelisteten Geschäften und Märkten. Das Bio-Branchenbuch ist kostenlos.
Der 1. Faire Einkaufsführer für Bochum beschränkt sich zunächst auf die Branchen Lebensmittel und Blumen. Das 5.000 Euro teure Projekt wurde komplett aus Geldern des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Die Datensammlung organisierten Aktive der Bochum-Agenda 21 mit Unterstützung der Verbraucherzentrale und vier Bochumer Schulen.
Ein Projekt von Bürgern für Bürger
Den Anstoß, einen Einkaufsführer für fairen Handel in Bochum zu etablieren, gab die Bochumerin Margrit Mizgalski aus dem Agenda-Beirat: „Es ist ein Projekt von Bochumer Bürgern. Die öffentlichen Stellen kümmerten sich lediglich um die Umsetzung.“ Diese hatte zum Ziel, Anbieter und Kunden fair gehandelter Produkte zusammenzuführen. „Themen wie Fairer Handel und Biofood werden für die Bürger immer wichtiger“, sagt Dr. Jürgen Löwer. In Gelsenkirchen und Köln gab es bereits ähnliche Projekte. „Allerdings nicht in diesem Umfang“, so der Agenda-Beauftragte. „Die Idee ist nicht neu, aber Bochum hat sie in größerem Rahmen umgesetzt.“ So sei die Liste der Anbieter viel breiter gefächert, sie reiche vom kleinen Biobauern bis hin zur großen Supermarktkette.
Demnächst „faire“ Dienstleistungen
Ein weiterer fairer Einkaufsführer ist schon in Planung. „Die Dienstleistungsbranche soll ebenfalls abgedeckt werden“, sagt Dr. Löwer. Außerdem wird das Agenda-Büro den Einkaufsführer um weitere Warengruppen ergänzen. So sollen in Zukunft unter anderem auch „faire“ Kleidung, „faire“ Lederartikel und „faires“ Spielzeug aufgenommen werden.
(Susanne Schübel)