Handtücher knüpfen festes Band zwischen Kindern und Behinderten: Projekt „Handtücher für kleine Hände“: Vier Bochumer Kindergärten neu dabei – IKK Westfalen-Lippe und Signal Iduna als Sponsoren dabei
Bochum, 28. Juni 2005. Wenn viele kleine Hände viele kleine Dinge tun, können sie Großes bewegen. Das zeigt sich ganz besonders bei dem Projekt „Handtücher für kleine Hände“, mit dem die Stiftung Kinderzentrum Ruhrgebiet nach Abschluss der Testphase in die zweite Runde geht. Vier Bochumer Kindertageseinrichtungen mit insgesamt mehr als 160 Mädchen und Jungen erhalten kostenlos symbolische Freundschaftshandtücher, jeweils bestickt mit dem Namen des Kindes und dem lustigen KiZ-Logo.
Revierweit beispielhafte Initiative
Möglich wurde dieser Brückenschlag, der Früherziehung, Ehrenamt und Menschen mit Handicaps auf revierweit beispielhafte Weise verbindet, durch die Unterstützung von IKK Westfalen-Lippe Bochum und Signal Iduna. Über neue Handtücher freuen sich der AWo-Kindergarten Zillertalstraße, die AWo-Kindertagesstätte Akademiestraße, der Heilpädagogische Kindergarten im Diakoniewerk Ruhr und der Evangelische Kindergarten Laerstraße.
Ein Symbol gelebter Kooperation
Ein eigenes Handtuch zu haben ist in Kindergärten absolut nicht selbstverständlich. Dabei unterstützt so ein kuscheliges Tuch nicht nur die Erziehung zu mehr Eigenständigkeit und Hygiene, sondern ermöglicht noch viel mehr. „Unser Handtuch – jeden Tag genutzt – ist das Symbol einer gelebten Kooperation zwischen Stiftung Kinderzentrum Ruhrgebiet, Kindergarten und der Werkstatt Constantin, einer Einrichtung für behinderte Menschen,“ sagt Iris von der Lippe, Geschäftsführerin der Stiftung.
Lebenswirklichkeit von Menschen mit Handicaps
Je mehr Handtücher für die Kita-Kids benötigt werden, desto
mehr bekommt Constantin zu tun. Nicht nur der Werkstatt, auch den Kindergärten nutzt die Aktion. Die Stiftung unterstützt die Kindertageseinrichtungen durch Vorträge zu Fragen der kindlichen Entwicklung und Gesundheit. Sie arrangiert Führungen durch die Kinderklinik und versorgt die Teilnehmer mit Vorab-Informationen zu Veranstaltungen, Kursen und Vorträgen rund ums Familienleben. Durch Besuche in der Werkstatt Constantin erfahren die Kindergartenkinder hautnah etwas über die Arbeits- und Lebenswirklichkeit von Menschen mit Handicaps.
Erfahren, was Ehrenamt bedeutet
Nach Abschluss der einjährigen Pilotphase in Kooperation mit dem Katholischen Kindergarten St. Katharina geht das „Handtuchprojekt“ jetzt in seine zweite Runde. Die Erfahrungen in der Lindener Einrichtung waren überaus positiv. Kindergartenleiterin Susanne Sobotta: „Durch die Kooperation lernen unsere Kinder frühzeitig die Situation behinderter Menschen kennen. Sie verlieren die Angst vor dem Krankenhaus und erfahren, was ehrenamtliche Arbeit bedeutet. Die Eltern wiederum erhalten wichtige Informationen über die kindliche Entwicklung und Gesundheit.“
„Roter Faden“ soll immer stärker werden
Ein KiZ-Handtuch mit Namenszug kostet 8,50 Euro. Viele Kindergärten sind finanziell nicht in der Lage, für ihre kleinen Schützlinge eine solche Ausgabe zu tätigen. Auch in vielen Familien herrscht akute Finanznot. Damit der „rote Faden“ zwischen KiZ und Kindergärten trotzdem stärker werden kann, schlossen sich zwei Sponsoren der Aktion an, die Vereinte IKK in Bochum und Signal Iduna in Bochum. IKK-Regionaldirektor Frank Heckmann: „Die Vereinte
IKK in Bochum versteht sich als Familienkasse. Durch das Programm IKK familiennah fördern, unterstützen und begleiten wir junge Familien durch ihren aufregenden Kinderalltag. Das Projekt ‚Handtücher für kleine Hände‘ hat uns begeistert. Gerade die Verbindung zwischen Früherziehung und Menschen mit Handicaps hat uns überzeugt.“ Auch die Signal Iduna unterstützt die Handtuch-Initiative. Unternehmenssprecher Veit Seeliger: „Wir halten das Projekt für sehr förderungswürdig halten und sind der Meinung sind, dass den Kindern, auch bei sozialen Ungleichheiten in den Familien, im Kindergarten eine Gleichbehandlung wiederfahren sollte. Desweiteren sehen wir hier eine sehr sinnvolle Investition für die Werkstatt Constantin. Und aufgrund unserer Kooperation mit der IKK Bochum können wir zukünftig auch mit Vorträgen rund um das Thema Gesundheit und Sicherheit zur Verügung stehen.“
(Susanne Schübel)
Foto: Christoph Kniel / press image