Dass die Metropole Ruhr mit dem VRR eine der best organisierten Regionen Europas ist, was die Vernetzung mit öffentlichen Verkehrsmitteln angeht, sollte jedem Ruhrpöttler eigentlich bewusst sein. Doch mit dem Projekt metroradruhr wird die Mobilitäsgarantie noch um ein weiteres Stück erweitert. So sollen im Gebiet Rhein-Ruhr bis 2012 ca. 3000 Leihfahrräder bereitstehen, die 24-7 dem mobilen Metropolenmensch zur Verfügung stehen.
[ruhr-guide] Mit dem Start am 18. Juni begann eine neue Zeit für Bewohner und Besucher des Ruhrgebiets. Nie wieder wird die letzte Bahn oder der Bus verpasst werden, ohne nicht noch mindestens eine weitere Möglichkeit neben dem zu schnell, zu teurem Klassiker Taxi zu haben. An verschiedenen Ausleihstationen können hier ganz einfach Fahrräder ausgeliehen und so lange benutzt werden, wie man möchte. Dabei bleiben die Preise human und bieten so eine echte Alternative. Den Anfang machte Dortmund und weitere Städte werden nachziehen. Geplant ist ist das Projekt metroradruhr bis jetzt für Mülheim, Bochum, Dortmund, Oberhausen, Herne, Hamm, Gelsenkirchen, Duisburg und Oberhausen. Doch nach einem hoffentlich positiven Resumee in den nächsten Jahren, wird sich dieses regionale Fahrradverleihsystem flächendeckend ausbreiten. Zumindest bis Ende dieses Jahres sollen 1.600 Fahrräder an 150 Verleihstationen bereit stehen.
Das Prinzip
Das Prinzip ist nicht nur simpel, sondern auch überaus praktisch und ideal für Notsituation, sowie für den regelmäßigen Gebrauch. Nach einer einmaligen Anmeldung via Internet auf metroradruhr.de oder unter der Telefonnummer 030/69205046 kann man sich rein elektronisch 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, eins der Räder an einer jeweiligen Leihstation abholen. Für Kreditkartenbesitzer ist es etwas einfacher, da Kunden, die mit Lastschrift das Ausborgen bezahlen möchten, bis zu 3 Tage warten müssen, bis das Konto freigeschaltet wird. Einmal registriert, muss man nur die oben genannte Nummer noch einmal anrufen, das Fahrradkennzeichen eingeben und auf eine Antwort SMS warten, in der dann der Code für das Schloss des Bikes steht. Schwierig höchstens für Leute, die gerade kein Guthaben auf dem Mobilfunkgerät haben, doch die diversen Tankstellen und Aufladeautomaten sollten ja auch so langsam das 21. Jahrhundert erreicht haben. Ist das Schloss geöffnet, kann es so gemütlich zum nächsten Bahnhof gehen oder sonst wo hin. Nur 1 Euro zahlt man dann pro angebrochener Stunde und ab der fünften Stunde insgesamt 8 Euro für 24 Stunden. Super praktisch: Bus- und Bahnkunden können eins der Leihfahrräder bis zu einer halben Stunde kostenfrei benutzen. Wird das Fahrrad geklaut oder beschädigt, muss man 75 Euro berappen. Bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz muss man natürlich für den vollen Preis aufkommen.
Beim dem Projekt war das Gebiet Rhein-Ruhr eine von 8 Modellregionen, die sich unter den 44 Bewerbern durchgesetzt haben. So wird das Projekt vom Bundesverkehrsministerium mit 2,3 Millionen Euro gefördert. Dabei wird zudem metroradruhr von den 10 teilnehmenden Ruhrgebietsstädten und dem VRR realisiert. Der künftige Betreiber des Räderverleihsystems ist nextbike aus Leipzig.
So hoffen wir, dass dieses neue System nicht nur den Weg zum Job erleichtert, sondern auch diverse Kultur-, Gastronomie und Entertainment-Gewerbe unterstützt, da durch den einfachen Gebrauch der Weg vom Konzert zur Bahn, vom Kneipenbezirk zur Bushaltestelle oder vom Bowling zur Leihstation um die Ecke stark erleichtert wird. So hofft man, dass diese Investition sich auch rentiert und den vollen Anklang bei den potenziellen Benutzern findet. Eine clevere Rückführung des Geldes zurück in die Kassen bringen die Räder an sich. Sie sind ideale mobile Werbeflächen und so schwingt mit dem „Grünen-Image“, den Fahrräder nun mal haben, zumindest für Unternehmen abseits des Ölgewerbes so auf jeden Fall der geeignete Subtext mit.
(ch)
Bildquelle: Metropole Ruhr