Dr. Frank Hoffmann ist der neue Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen

Ruhrfestspiele 2005 ein voller Erfolg

Wenn die Ruhrfestspiele im letzten Jahr unter neuer Leitung mit dem Motto „No Fear“ zu mehr Mut aufforderten, ging man 2005 zurück zu den Wurzeln: 1 Jahr nach Castorf zierte das Porträt Lessings das Programm des Theaterfestes in Recklinghausen und auch inhaltlich hielt man sich an die Klassiker. Festspielleiter Dr. Frank Hoffmann kann mit mehr als 55.000 Besuchern einen großartigen Erfolg vermelden.

[ruhr-guide] Und einen ganz bewusstenDr. Frank Hoffmann ist der neue Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen Blick in die Vergangenheit warf der neue Intendant Frank Hoffmann dann auch, „um daraus Erkenntnis, Kraft und Vergnügen zu gewinnen“. Neben Stücken wie „Minna von Barnhelm“ mit Dominique Horwitz, „Emilia Galotti“, „Hamlet“, „Nathan der Weise“ und das Ballet „Romeo et Juliette“ mit Musik von Serge Prokofiew, gab es mit „Dramen und Talente“ zum ersten Mal ein Festival im Festival mit jungen Ensembles. Soziale Märchen, Albträume und Wunschträume, soziale Konflikte als Drahtseilakt zwischen Lachen und Weinen, die Mühsal der Existenz als Seifenoper, die Not der Herrschenden als grotesker Liederabend, unsere Wirklichkeit als Material für theatralisches Entertainment: Das war das Programm dieser Aufführungsreihe, die zeigte, wie sich junge Ensembles mit theatralischen Mitteln wichtigen Themen stellen. Mit dabei Schauplatz des Theaterfestivals: Das Ruhrfestspielhaus in Recklinghausenwaren das Thalia Theater Hamburg, das Schauspiel Frankfurt, die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, das Schauspiel Essen und die Münchner Kammerspiele.

Daneben bot das „FRINGE FESTIVAL“ eine theatralische Entdeckungsreise für alle Altersgruppen. Fringe (sprich: frindsch) heißt Franse/ Rand, und bedeutete für das Festival 16 Produktionen von 13 Gruppen aus 8 Ländern in 10 Tagen vom 27. Mai bis 5. Juni 2005, insgesamt 53 Vorstellungen von Drama, Körpertheater, Puppentheater, Variéte usw., davon 5 Kindertheater-Produktionen. Ort war das Theaterzelt, in dem es von morgens bis gegen Mitternacht Aufführungen gab, meist ohne Worte, oft mit Musik – für Kinder, für Erwachsene, für alle.

Ebenfalls im Theaterzelt ging das Kabarettfestival vom 16. bis 26. Mai über die Bühne. In Zusammenarbeit mit dem St. Pauli Theater Hamburg geben sich u.a. Alfred Dorfer, Im Rahmen des Fringe Festivals gab es einen One Night StandArnulf Rating, Heinrich Pachl, Hagen Rether hier die Ehre und brachten die Besucher zum Lachen.

Was im letzten Jahr besonders die Jugend ansprach, nämlich die Vielzahl hervorragender Konzerte, fand 2005 so wie gar nicht statt, denn neben der großen Eröffnungsparty am 1. Mai gab es mit dem Konzert der Prinzen am 12. Juni lediglich einen musikalischen Beitrag des Unterhaltungsgenres. Dennoch fand mit der Hip Hop- und Breakdance-Veranstaltung Crossroad Swiss ein weiteres Highlight für die jüngeren Besucher der Ruhrfestspiele statt, als DJ Jakebeatz, MC Apache, Cream und die Crossroad B-Boyz am 20. und 21. Mai zeigten was es heißt, Teil einer Jugendbewegung zu sein.

Der neue Intendant Hoffmann dankte den Zuschauern der Festspiele, die sich in allen Programmbereichen zu einem Besuch der Stücke verführen ließen und sich als begeisterungsfähiges Publikum erwiesen. Überraschend war der sehr hohe Anteil jungen Publikums mit ca. 10.000 Besuchern. Die Vorverkaufscomputer wiesen einen Besucheranteil von 18,25 Prozent in der Gruppe „Schüler/Studenten“ aus.

(sl)

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