Was haben Jedi-Krieger mit dem US-Militär zu tun? Sie werden von ihm ausgebildet! Dieses Kuriosum erzählt die auf einem Sachbuch-Bestseller basierende neue Komödie mit George Clooney „Männer die auf Ziegen starren“. Seit dem 4. März können die Zuschauer sehen, wie eine geheime Hippie-Spezialeinheit der US-Armee statt an Waffen zu trainieren, sich in parapsychologischer Kriegsführung und übersinnlichen Fähigkeiten übt.
[ruhr-guide] Als Kleinstadtreporter hat es Bob Wilton (Ewan McGregor, „Star Wars – Episode 1-3“) eher mit den seichteren Dingen des Lebens zu tun. Das ändert sich, als er auf den schrägen Lyn Cassady (George Clooney, „Burn after Reading“) trifft, der die unglaubliche Geschichte einer Spezialeinheit der US-Army erzählt, die durch parapsychologische Kriegsführung eine neue Art der Kampftaktik praktiziert: Die sogenannte „New Earth Army“! Im Rahmen des „Projekt Jedi“ will Bill Django (Jeff Bridges, „The Big Lebowski“) seine Soldaten lehren, von der totalen Wahrnehmung bis zur scheinbaren Unsichtbarkeit alle Bewusstseinsebenen zu erreichen. Auch die den Gegner manipulierende „Kraft des Blickes“ und das Durchschreiten von Wänden gehört zu diesen neuartigen Jedi-Methoden. Bob wittert die einmalige Chance auf eine Monsterstory und begleitet Lyn auf dessen Weg in den Irak. Dabei kommt es zu allerlei kuriosen Zwischenfällen. Als Lyn seinen übernatürlichen „Blick“ vorführt, rammt sein Wagen den einzigen Felsen weit und breit. So bleiben die beiden alleine mitten in der Wüste liegen. Auch Jedi trampeln in Fettnäpfchen! Doch auch in der Wüste bleibt das „Glück“ Bob und Lyn treu: Sie werden entführt! Bald gelingt die Flucht vor den Kidnappern und erneut finden sich die zwei Sonderlinge allein in der Wüste wieder. Nur die schicksalhafte Begegnung mit einer Ziege kann die Buddys auf den richtigen Weg zurückführen…
„Radikal – Abenteuer mit Extremisten“
Kaum zu glauben aber wahr: In seinem gleichnamigen Sachbuch (Heyne Verlag) berichtet der britische Bestsellerautor Jon Ronson („Radikal – Abenteuer mit Extremisten“) über die abstrusen Ideen des US-Militärs, Soldaten mit Hilfe paranormaler Fähigkeiten auszubilden. Diese Praxis soll eine neue Art der Kriegsführung ermöglichen. Als das kuriose Werk dem Filmproduzenten Paul Lister („Gladiator“) in die Hände fällt, ist dieser von der verrückten, aber auf Fakten basierenden Geschichte sofort überzeugt und beauftragt Peter Straughan daraus ein Drehbuch zu schreiben. Straughan seinerseits weiß mit schrägen Stoffen umzugehen, hatte der doch kurz zuvor das Skript zu „New York für Anfänger“ verfasst. So entstand auf Basis der Sachbuchvorlage schnell eine erste Drehbuchversion, die den befreundeten Filmemachern Grant Heslov („Good Night, and Good Luck“) und George Clooney so gut gefiel, dass sie ohne lange zu überlegen aufsprangen. Gesagt getan und nun heißt es für den Zuschauer zurücklehnen und diese aussergewöhnliche Story auf der großen Leinwand genießen!
Unser Fazit
„Männer die auf Ziegen starren“ ist eine frische und verrückte Komödie, die Elemente aus Roadmovie und Polit-Satire kombiniert. Die subversive Geschichte hat politischen Biss, aktuellen Gesellschaftsbezug und ihren ganz eigentümlichen Humor. Clooney und seine für ihre Skurrilität bekannten Schauspiel-Kollegen präsentieren ihre grotesken Figuren überzeugend, sodass „Männer die auf Ziegen starren“ für die Zuschauer – die auf Leinwände starren – einen unterhaltsamen Kinobesuch inklusive einer ordentlichen Priese Realitätsbezug beschert.
Männer die auf Ziegen starren
Kinostart: 4. März 2010
(mo)