Zur Kunst im Animefilm zeigt der Hartware MedienKunstVerein (HMKV) die Ausstellung „Proto Anime Cut“ im Dortmunder U. Sechs ausgewählte japanische Künstler, die mit ihrem Können den Animationsstil in den letzten zwei Jahrzehnten prägten, werden anhand ihrer kunstvollen Originalzeichnungen präsentiert. „Proto Anime Cut“ läuft vom 9. Juli bis 9. Oktober 2011. Unter den Objekten sind Storyboards, Hintergrundbilder, Skizzen, Ideengeber und auch Filmsequenzen zu finden. Man muss allerdings als Besucher aufpassen, sich beim Schlendern durch die Ausstellung nicht in der Fülle von Details zu verlieren und kein Ende in diesem Spiel mit der Fiktion zu finden.
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Konzeption von „Proto Anime Cut“
Im Dortmunder U beschränken sich die Kuratoren Stefan Riekeles und David d’Heilly nun jedoch auf eine kleine, elitäre Auswahl von sechs Künstlern und deren Werken. Die umfangreiche und zwei Jahre andauernde Grundlagenrecherche für die Ausstellung verdeutlicht, wie komplex dieses Projekt von Les Jardins des Pilotes (Berlin) in Kooperation mit 2dk (Tokio) ist.
Die Auswahl wurde auf Heldengeschichten eingegrenzt, die in Tokio spielen und aus Science-Fiction-Genre stammen. Dafür wurden Arbeiten der folgenden bedeutenden Künstler gezeigt: Hideaki Anno, Haruhiko Higami, Koji Morimoto, Hiromasa Ogura, Mamuro Oshii und Takashi Watabe.
Die Konzeption von „Proto Anime Cut“ verschreibt sich primär dem Ziel zu ergründen, wie diese unfassbaren, visionären Welten in den Filmen und Serien erschaffen werden. Die Antwort findet sich nur in der Dortmunder Ausstellung selbst. Denn durch die Grafiken, Hintergrundbilder entsteht ein neuer Kosmos für jeden Animefilm.
Die Objekte und ihre Wirkung
„Räume und 
Doch trotz all‘ dieser Finesse ist unter den Regisseuren, Grafikern, Art-Directors und Fotografen niemand der das Selbstbild eines Künstlers besitzt. Die geringe Wertschätzung manifestiert sich an den Objekten, da diese teilweise zerknittert sind und achtlos in einer Schublade aufbewahrt werden.
Tokio als Hintergrund
Durch einen Dokumentationsfilm über Tokio von Haruhiko Higami sollen die Objekte in Beziehung zur realen Stadt gesetzt werden. Oder anders formuliert: Es wird deutlich, inwieweit das tatsächliche Tokio in den Filmen präsent ist. Dr. Inke Arns, künstlerische Leiterin HMKV, findet es gerade spannend, dass man die Stadtentwicklung Tokios Einfluss nehmen sieht auf die Animes. Denn in den Filmen existiert immer eine Interpretation von Tokio durch den Künstler. Im Film „Evangelion: 1.0 You Are (Not) Alone.“ von Hideaki Anno wird Tokio als eine Art Festung dargestellt. Die hohen Gebäude werden in den Untergrund versenkt, sodass eine gepanzerte Stadt entsteht. Dies ist in einem etwa zwei-minütigen Ausschnitt aus der Serie zu sehen, in der eine Tokio-Vision ihre zeichnerische Umsetzung erhalten hat. Die Tiefenwirkung, die die Bilder in den gezeigten Filmsequenzen aufweisen, betonen ihre besondere Ausarbeitung für die Verwendung im Film.
Der 
Der Katalog zur Ausstellung befindet sich noch in Produktion und wird voraussichtlich im August erscheinen. Der Eintritt für die Ausstellung kostet 5 bzw. 3 Euro.
Proto Anime Cut
HMKV im Dortmunder U (3. Etage)
Leonie-Reygers-Terasse
44137 Dortmund
Öffnungszeiten:
Di – Mi 10:00 – 18:00 Uhr
Do – Fr 10:00 – 20:00 Uhr
Sa – So 11:00 – 18:00 Uhr
Montags geschlossen
Bilder: 3_110707_Proto Anime Cut_Anno © Studio Khara _Universum Film GmbH
Filmstill aus Evangelion: 2.0 You Can (Not) Advance
© Studio Khara, Tokyo / Universum Film GmbH, 2009
Mit freundlicher Genehmigung von Les Jardins des Pilotes
9_110707_Proto Anime Cut_Morimoto © Studio 4°C
Koji Morimoto: Imageboard für Dimension Bomb
© Studio 4°C, Tokyo, 2009
Mit freundlicher Genehmigung von Les Jardins des Pilotes
6_110707_Proto Anime Cut_Morimoto © Beyond C_R and S Records_Sony Music
Koji Morimoto: Layout für EXTRA
© Beyond C, Tokyo / R&S Records, London / Sony Music Ent., Tokyo, 1995
Mit freundlicher Genehmigung von Les Jardins des Pilotes
(hp)





