Robert Pattinson zieht als Vampir Edward in der „Twilight“-Saga derzeit alle Augen auf sich. Seit dem 9.4. steht sein gruseliger Fernsehfilm „The haunted Airman“ in den Regalen der Videotheken. Dieser zeigt den Shoting-Star in einer ganz anderen Rolle: Als gelähmter Kriegsflieger Toby Jugg muss Pattinson seine inneren Dämonen in den Griff bekommen, die sein Leben zur Hölle werden lassen.
[ruhr-guide] Nach dem Erfolg der „Twilight“-Filme und dem damit einhergehenden blitzartigen Aufmerksamkeitszuwachs für Robert Pattinson war zu erwarten, dass sich die Home Entertainmentbranche ihres neuen Juwels nur allzu gern annehmen wird. So finden in nächster Zukunft einige seiner pre-„Twilight“-Streifen ihren Weg auf deutschsprachige Silberlinge. So auch der britische TV-Film „The haunted Airman“ aus dem Jahr 2006, in dem Pattinson einen gelähmten Ex-Flieger aus dem Zweiten Weltkrieg spielt. Toby Jugg (Pattinson) wurde einst als berühmter Kriegsheld gefeiert und verehrt. Davon kann der junge Mann jedoch nur noch träumen, als er nach einem verheerenden Abschuss querschnittsgelähmt in ein Sanatorium im fernen Wales eingeliefert wird.
Traumatische Erlebnisse
Die Folgen des Krieges sind grauenvolle Nachwirkungen seiner Einsätze, die dem traumatisierten Patienten Nächte voller Alpträume bescheren. Sobald er die Augen schließt, sieht Jugg die tödlichen Szenarien vor sich und wacht schweißgebadet auf. Der Psychologe Dr. Hal Burns (Julian Sands, „Leaving Las Vegas“) versucht vergebens, seinem introvertierten Sorgenkind zu helfen. Toby verschließt sich seiner Umwelt immer weiter und nur Julia (Rachael Stirling („The Young Victoria“), seine große Liebe, vermag noch zu ihm durchzudringen. Doch auch sie verhält sich merkwürdig und Toby beginnt Julia zu hinterfragen.
Bei „The haunted Airman“ handelt es sich um eine Produktion der BBC für das britische Fernsehen. Wie üblich bewegen sich derartige Filme visuell und inhaltlich in beengten Grenzen. Auch „The haunted Airman“ hat dieses Problem, bricht glücklicherweise an manchen Stellen aus diesem engen Rahmen aus. An vielen Stellen zeigt sich der Film spannend und atmosphärisch, vor allem wenn Toby zwischen Realität und psychotischer Traumvorstellung hin und herpendelt wird es für den Zuschauer unangenehm. Zudem ist die Location des ländlich gelegen Hauses ein wirkungsvolles Setting, die räumliche Enge gilt als Verbildlichung der psychischen Beklemmung im Kopf des Protagonisten. „The haunted Airman“ zeigt durchaus Bilder, die den Atem stocken lassen und echten Grusel heraufbeschwören. Dabei kommt der Film ohne besonders schockierende Gewaltdarstellungen aus und schafft seine Leistung durch gute filmische Handwerksarbeit. Wenig Licht, wirkungsvolle Sounds und perspektivische Kamerafahrten bilden die stimmigen Stilmittel des Films.
Seit dem 3. Mai im Handel
Alle Pattinson-Fans können sich auf eine gute Performance als Hauptfigur in diesem undurchsichtigen Thriller freuen, die Nebenfiguren bleiben leider weitestgehend flach. An dieser Stelle merkt man dem Film dann doch seine Herkunft, das Fernsehen, an. Leider verarbeitet Drehbuchautor und Regisseur Chris Durlacher die Romanvorlage von Dennis Wheatley unterm Strich zu undurchsichtig, weil die Story mit fortlaufender Länge immer undurchsichtiger wird. Driftet Toby tatsächlich in seine eigene Welt ab oder führen Dr. Burns und Julia etwas im Schilde. Das Ganze endet im Drama, bleibt aber zum großen Teil unerklärt. Dennoch lohnt sich aufgrund der beachtenswerten Leistung des Hautdarstellers und einiger toller Szenen das Ansehen.
(mo)