Seit über 900 Jahren existiert die Burg Gemen in Borken in der Münsterländer Parklandschaft. Von einer Gräfte umgeben stellt diese von den Edelherren zu Gemen erbaute Wasserburg nicht nur ein einzigartiges Motiv für passionierte Fotografen dar, sondern dient zugleich seit 1946 als katholische Jugendbildungsstätte.
(Foto: Pixabay, Schissbuchse)
[ruhr-guide] Über 36 Generationen verbucht die Burg Gemen in Borken mittlerweile und wechselte dabei häufig ihre Besitzer:innen. Seit nun mehr als 70 Jahren ist das Schloss an das Bistum Münster verpachtet und steht als Jugend-bildungsstätte zur Verfügung. Das älteste Baustück der Burg stammt aus dem Mittelalter, aus dem Jahre 1280. Das Fundament des Bergfrieds, der Hauptturm der Burg Gemen, ist bis heute erhalten.
In einem Schloss Zuhause
Kurz nach der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg bekamen und haben noch heute Schülergruppen und Ähnliche die Möglichkeit in der Burg zu übernachten. Mit 225 Betten und 27 Gruppenräumen verbucht die Burg Gemen über 42.000 Übernachtungen jährlich. Die Möglichkeit eines FSJ, BfD oder FÖJ steigert die Attraktivität der alten Gemäuer vor allem bei jüngeren Gästen. Regelmäßige Gottesdienste, wie z.B. der tägliche Gottesdienst um 19 Uhr in der Michaelskapelle, oder auch abendliche Jugendgottesdienste in regelmäßigen Abständen ziehen primär christlich katholisch orientierte Menschen in den Bann der Wasserburg.
Augenweide für das Architekten- und Fotografenherz
Nicht nur Geschichtswissenschaftler:innen und Architekt:innen werden den Charme den dieses Gebäude versprüht spüren. Auch der Laie/die Laiin wird in ihm die jahrelange Entwicklung sehen können. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Gebäude ursprünglich im 9. oder 10. Jahrhundert als Motto (vorwiegend in Holzbauweise errichteter mittelalterlicher Burgtyp) errichtet wurde und seither zunächst in der Mitte des 13. Jahrhunderts zu einer Ringburg umgebaut und im 14. Jahrhundert fast um das doppelte vergrößert wurde, bis es im 16. Jahrhundert den typisch schlossähnlichen, barocken Look erhielt.
Erst in den letzten beiden Jahrhunderten verbuchte die Burg eine erneute große Veränderung. Durch einen Brand mussten einige Gebäudeteile im Jahre 1882 im Stil der Neo-Renaissance erneuert werden. In einem Zug erhielt die Burg ihren heute bekannten Schlosszugang.
Durch diese Vielzahl an unterschiedlichen Baustilen und Zeitaltern wird vor allem für Architekturliebhaber:innen der vergangenen Jahrhunderte ein Besuch der Burg Gemen unvermeidlich. Aber auch Fotograf:innen sollten sich diesen Mauern nicht entziehen, denn das Wasserschloss ist ganzjährig von außen zu besuchen und bietet je nach Sichtweise auf die Burg eine völlig neue Perspektive.
(Foto: Pixabay, Schissbuchse)
Jugendburg Gemen
Jugendbildungsstätte des Bistums Münster
Schlossplatz 1, 46325 Borken-Gemen
Anfahrt
PKW:
Als Reiseziel nehmen Sie die „Coesfelder Str. 10, 46325 Borken“. Dies ist die Hauptstrasse an der Einfahrt zur Jugendburg.
ÖPVN:
Am Bahnhof Borken nehme Sie die Linie R51 und steigen an der Bushaltestelle „Ev. Johanniskirche“ aus.
Öffnungszeiten Büro
Montag bis Donnerstag: 8 – 12 Uhr, 13 – 16 Uhr
Freitag: 8 – 12 Uhr
Telefonnummer: 02861 9 22 00
Email: jb-gemen@bistum-muenster.de
Weitere Informationen zur Jugendburg Gemen hier.
Foto 1 & 2: Pixabay, Schissbuchse