Oberhalb der Ruhr bei Hattingen liegt die Ruine der ehemals mächtigen Isenburg – oder auch Burg Isenberg gennant – eine der flächenmäßig größten Burgruinen in Deutschland. Auch wenn nur wenige Überbleibsel von ihrer wechselhaften Vergangenheit zeugen, ist die Isenburg allein wegen der landschaftlichen fantastischen Lage unbedingt einen Besuch wert.
[ruhr-guide] Folgt man dem Leinpfad an der Ruhr von Dahlhausen nach Hattingen, kommt man unweigerlich unterhalb der Isenburg vorbei. Hoch über dem Ruhrtal und kurz vor Hattingen thront die Ruine der Burg Isenberg. Obwohl sie nach den damaligen Möglichkeiten fast uneinnehmbar war, sollte ihr nur eine kurze Rolle in der mittelalterlichen Geschichte beschieden sein.
Bewegte Geschichte der Isenburg
Um 1200 erbauten der Erzbischof Adolf von Köln und sein Bruder Graf Arnold von Altena aus dem Hause Berg die Anlage. In einer Urkunde von 1200 findet sich ein Beleg, dass Erzbischof Adolf seinem Neffen Everhard die Burg und den Freistuhl Hattingen als Lehen überließ. Jahre später kommt es – nachdem die obigen Personen unter anderem ihr Leben auf den Kreuzzügen gelassen haben – zwischen deren Nachfolgern – Friedrich, dem zweiten Sohn Arnolds als Graf von Isenberg und dem neuen Kölner Erzbischof Engelbert von Berg – zum Konflikt. 1225 stirbt Engelbert und Friedrich folgt ihm ein Jahr später. Im selben Jahr lässt der neue Erzbischof, Heinrich von Molenark, die Isenburg schleifen, nachdem kampflos übergeben wurde, da für die Besatzung keine Hoffnung auf Unterstützung bestand.
Lohnender Ausblick von der Isenburg
Heute finden sich auf der Bergkuppe nur noch die Außenmauern einer der einstmals größten Burgen im Ruhrgebiet. Damals war die Burg Isenberg über 250 meter lang und die Mauern der Hauptburg durchmaßen bis zu 2,70 Meter. Der Hauptturm der Burg gehörte zu einem der größten und höchsten Türme des Mittelalters. Heute ist davon leider nicht mehr viel zu erahnen, obwohl die Isenburg immer noch eine der größten Burgruinen in Deutschland ist.
Trotz eines recht steilen Aufstiegs auf gut ausgebauten Wegen lohnt sich der Anblick und der Ausblick über die Ruhr allemal. Freigelegt wurden die Mauerreste von Schüler:innen eines Hattinger Gymnasiums, die sich seit 1969 um den Erhalt bemühen. Das Haus Custodis, ein markantes Landhaus in Mitten der Ruine stammt allerdings erst aus dem Jahr 1855 und wurde von dem Hofbaumeister Max Joseph Custodis erbaut und ist heute Wohnsitz des Hattinger Denkmalpflegers. Auch ist hier ein kleines Museum mit Cafeteria untergebracht. Neben der Burg findet sich ein kleines Amphitheater.
Romantischer Wanderweg und sportliche Herausforderung
Folgen Sie unbedingt dem Pfad, der von der Ruine über den Rücken des Hügels führt. Hier finden Sie nicht nur einen Klettergarten in einem ehemaligen Steinbruch, sondern auch einen wirklich romantischen Höhenweg. Durch das rechte Tal kommen Sie wieder bequem zu Ihrem Ausgangspunkt. Wenn es gerne noch etwas hügeliger sein darf, dann besuchen Sie doch die Elfringhauser Schweiz zwischen Hattingen, Wuppertal und Velbert.
Isenburg
Wanderparkplatz Isenbergstraße, von dort ca. 25 Min. Fußweg
45529 Hattingen
Anfahrt
Genauere Informationen zur Anreise hier.
Öffnungszeiten Museum mit Cafeteria
April bis Oktober: 15 – 17 Uhr
November bis März: 14 – 16 Uhr
Museum & Cafeteria jeweils am 2. Sonntag im Monat geöffnet.
Eintritt Museum
Frei
Führungen
Nur nach Vereinbarung
Weitere Informationen zur Isenburg hier.
Foto 1, 2 & 3: Bernd Schuster/Verein zur Erhaltung der Isenburg e.V.