Das Felsenmeer in Hemer ist einer der erstaunlichsten Orte der Region – eine bizarre Felslandschaft, die ihresgleichen sucht. Auch die Heinrichshöhle direkt nebenan lädt Sie zu einem Besuch ein. Ein Tagestrip aus dem Ruhrgebiet lohnt sich!
[ruhr-guide] Nur wenige Autominuten vom Ruhrgebiet entfernt, liegt das sauerländische Städtchen Hemer. Weit über die Region bekannt wurde Hemer durch ein Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht: das Felsenmeer! Direkt am Stadtrand von Hemer erstreckt sich auf einem 12,9 Hektar großen Areal eine bizarre Felslandschaft – ein Meer aus Felsen, welches ca. 700 Meter lang und 100 bis 200 Meter breit ist. Das Große Felsenmeer, das Kleine Felsenmeer und das Paradies werden die drei Bereiche genannt, in denen wiederum viele symbolhafte Felsformationen zu erkennen sind.
Das Felsenmeer wie nie zuvor erleben
Die Vermessungsarbeiten zur Visualisierung des mittelalterlichen Bergbaus im Felsenmeer liegen voll im Zeitplan (Jan. 22). Das berichten die ehrenamtlichen Mitglieder der Speläo-Gruppe Sauerland (SGS), die bei 50 Einsätzen bereits weit mehr als 1.500 Arbeitsstunden – zumeist unter Tage – verbucht haben und in diesem Jahr mit Laser-Scans in den schwer zugänglichen Höhlenbereichen fortfahren werden. Geplant ist bekanntlich eine moderne Präsentation des Montanensembles Felsenmeer als überregional bedeutendes kulturelles Erbe der Stadt Hemer und der Region.
Diese Präsentation soll zeitgemäß mit 3D-Videos umgesetzt werden. Der mittelalterliche Bergbau des Felsenmeers wird virtuell an die Oberfläche projiziert und für jedermann sichtbar gemacht werden. Dies geschieht in der Form, dass die Besucher zwar oberirdisch auf den Wegen gehen, virtuell aber schrittweise die Höhlensituation unter ihren Füßen auf ihren digitalen Endgeräten erleben.
Die Entstehung der Felsen
Entstanden ist das Felsenmeer durch die so genannte Verkarstung und den Einsturz von Höhlen unter dem Gebiet. Auch der Mensch hat zum Entstehen des Felsenmeeres sein Scherflein beigetragen: Seit dem 8. Jahrhundert wurde hier – nachweislich in der Heinrichshöhe am Felsenmeer – Eisenerz abgebaut. Heute wird die Felslandschaft von einem Buchenwald überzogen. In diesem Urwald haben sich viele seltene Tier- und Pflanzenarten angesiedelt.
Naturschutz wird großgeschrieben
Das Felsenmeer steht seit 1968 unter Naturschutz und kann seit einigen Jahren nicht mehr direkt betreten werden. Es ist aber ganzjährig auf gut ausgebauten Wegen zu umrunden und zu erkunden. Auch führen Holzstege über das Felsenmeer und ermöglichen einen einmaligen Einblick in das Naturschauspiel. Seit 2005 gilt das Felsenmeer nun auch offiziell als „Bedeutendes geologisches Denkmal Deutschlands“.
Ausreichende Parkmöglichkeiten stehen nicht nur den zahlreichen Besuchern aus dem Ruhrgebiet zur Verfügung. Gruppen und Schulklassen können außerdem an sachkundigen und altersgerechten Führungen (ca. 1,5 Stunden Dauer) teilnehmen. Bitte fragen Sie am Kiosk der Heinrichshöhle nach.
Besuchen Sie auch die Heinrichshöhle am Rand des Felsenmeeres oder die Dechenhöhle in Iserlohn! Diese Ausflugsziele lassen sich gut zu einem Tagestrip verbinden. Der Sauerlandpark Hemer ist auch nur einen Sprung entfernt und lohnt sich zu einem Besuch.
Heinrichshöhle und Felsenmeer Hemer
Felsenmeerstr. 7
58675 Hemer
Tel/Fax: 0 23 72 / 6 15 49
Anfahrt:
Aus dem Ruhrgebiet: A46 Ausfahrt Hemer, B7 in Richtung Menden, in Hemer rechts, nach Hemer-Sundwig, hinter dem Hotel Meise finden Sie das Felsenmeer.
(pj)
Fotos: Katarzyna Koziol