Entlang der ehemaligen Schachtanlagen der Zeche König Ludwig wurde nun ein Rad- und Wanderweg geschaffen. Bereits neun der insgesamt etwa 15 Kilometer langen Strecke wurden bereits fertig gestellt. Der nahegelegene Emscherweg bietet die Möglichkeit, die noch unvollendete Route fortzusetzen.
[ruhr-guide] Die drei Schachtanlagen der Zeche König Ludwig in Recklinghausen waren früher über eine Zechenbahn mit dem Verladehafen am Rhein-Herne-Kanal verbunden. Jetzt wird die ehemalige Trasse zu einem Rad- und Wanderweg ausgebaut. Neun Kilometer wurden bereits fertiggestellt, weitere sechs Kilometer sind noch in Planung. Die neue Strecke verknüpft die Städte Castrop-Rauxel, Datteln und Recklinghausen. Nach Fertigstellung soll die Trasse bis zur Halde Ewald am ehemaligen Schacht Blumenthal/Haard in Oer-Erkenschwick führen.
Neun Kilometer sind fertiggestellt
Bislang können die Radfahrer vom Rhein-Herne-Kanal in Castrop-Rauxel bis zur Horneburger Straße südlich des Naturschutzgebietes Becklemer Busch in Recklinghausen-Suderwich radeln. Los geht es am „Herner Meer“, dem Hafen- und Schleusenbereich am Rhein-Herne-Kanal in Castrop-Rauxel. Hier sticht vor allem das Kunstwerk der Emscherkunst.2010 ins Auge. Der von Bogomir Ecker geschaffene gelbe Aluminiumturm trägt den Namen „reemrenreh“ (Hernemeer rückwärts gelesen) und erzeugt mit seinen Löchern Windgeräusche. Über die Brücke an der Schleuse ist der Turm von der König-Ludwig-Trasse mit einem Umweg von 2 Kilometern zu erreichen. Hinter dem Yachthafen auf der nördlichen Kanalseite geht es zwischen Feldern und Bäumen weiter in Richtung Norden. Nach einiger Zeit erreicht man hier die Emscherbrücke. Hier bietet sich die Möglichkeit, die Route auf dem Emscherweg fortzusetzen. Wer jedoch auf der König-Ludwig-Trasse bleiben möchte, kommt nun an einem kleinen Rastplatz mit einer Grubenbahn als Denkmal vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich das ehemalige Zechengelände der Zeche König Ludwig I/II sowie die dazugehörige Pechhalle.
Der asphaltierte Radweg führt nun entlang des alten Schienenverlaufs, von dem jedoch kaum noch etwas zu sehen ist. Mit Blick auf die Halde Hoheward und das Horizontobservatorium überquert man anschließend die Autobahn A2. Vorbei an dem ehemaligen Zechengelände König-Ludwig IV/V in Suderwich, das mittlerweile ein Gewerbegebiet ist, erreicht man nun die Suderwicher Alm. Von der Spitze des Hügels hat man einen guten Blick auf die Umgebung. Auf der Fahrt durch Suderwich kommt man an dem schön gelegenen Naturfreibad Suderwich vorbei. Die Schachtanlage VII/VIII befindet sich ebenfalls in Sichtweite. Am alten Stellwerk am Abzweig der König-Ludwig-Trasse von der Bahnstrecke Hamm-Osterfeld endet die bislang fertiggestellte Strecke. Die Fortsetzung des Radwegs ist bereits in Planung. Die Trasse soll noch um weitere sechs Kilometer ergänzt werden und bis zur Halde Ewald am ehemaligen Schacht Blumenthal/Haard in Oer-Erkenschwick führen.
Rundweg auf dem Emscherradweg
Angrenzend an die König-Ludwig-Trasse bietet der Emscherradweg die Möglichkeit, die Strecke auf einem Rundweg fortzusetzen, um anschließend wieder an der Emscherbrücke anzukommen. Der Emscherweg führt entlang der „Alten Fahrt“, einem ehemaligen Schifffahrtsweg sowie der Wartburginsel. Wer die Plattform des Aussichtsturms an der Emscher erklimmt, wird anschließend mit einer Aussicht über das Emschertal und den Fluss belohnt. Der Turm mit dem Namen „Walkway and Tower“ wurde von dem Japaner Tadashi Kawamata konzipiert und ist ebenfalls ein Werk der Emscherkunst.2010. Nach einigen Kilometern erreicht man erneut die Emscherbrücke. Von dort aus gelangt man über die König-Ludwig-Trasse zurück zum Ausgangspunkt.
Fotos: RVR