Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl Bildquelle: Carlsen Verlag

Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl

Seit Juni 2010 steht die neuste Episode des erfolgreichen „Twilight“-Zyklus in den Buchläden. Dabei dachte jeder, dass mit den bisherigen vier Bänden von Autorin Stephanie Meyer die Geschichte von Vampir Edward, der sich in die schöne Bella verliebt, zu Ende erzählt ist. Mit „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl – Das kurze zweite Leben der Bree Tanner“ setzt Meyer nun noch einen drauf und erzählt auf 208 Seiten aus dem Leben eines Nachwuchsvamps.

[ruhr-guide] Der Erfolg der „Twilight“-Manie ist fast grenzenlos. In den letzten zwei Jahren führten die vier Bücher alle Bestsellerlisten an und auch die Verfilmungen sorgten an den Kinokassen für traumhafte Umsätze – sowohl Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl Bildquelle: Carlsen Verlag„Twilight“ als auch der zweite Teil „New Moon“ tronten auf den ersten Plätzen der Kinocharts. Teil drei „Eclipse – Biss zum Abendrot“ steht bereits in den Startlöchern, die Fans scharren schon mit den Hufen um die ersten Tickets für den am 15.07.2010 in den deutschen Kinos anlaufenden Film zu erhaschen. Doch vorher wird der ein oder andere noch beim Buchladen des Vertrauen stoppen und den gerade veröffentlichten Roman „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl – Das kurze zweite Leben der Bree Tanner“ erwerben. Denn der erzählt seine Geschichte aus einer bisher unbekannten Perspektive, nämlich der eines Vampirs.

Der Roman setzt kurz nach Brees Verwandlung zum Blutsauger ein und schildert ihre ersten Wochen unter der Obhut von Victoria, einer aus den früheren Romanen bekannten mächtigen Vampirlady, die auf Rache sinnt, da die Cullens ihren Gefährten James töteten. Innerhalb einer Gruppe wird Bree ausgebildet um gegen die Cullens unter falschem Vorwand in den Kampf zu ziehen. Die Autorin schafft es neben der bekannten Storyline den Charakter ihrer Protagonistin mit Tiefe zu füllen. Meyer lässt den Leser in die Gefühlswelt eines neugeborenen Vampirs blicken, die von Blutdurst, Herzschmerz und großen Ängsten bestimmt ist.

Pure Geldmacherei?

Autorin Stephanie Meyer erzählte jüngst in einem Interview, wie es zu diesem neuen Buch gekommen ist, denn eigentlich sollte ja nach den bisherigen vier Bänden Schluss sein. Bei solchen Nachschubbänden schleicht sich doch immer wieder die Vermutung ein, das gut laufende Franchise nicht abrupt beenden zu wollen und die fraglos vorhandene Kaufkraft der Anhänger ein weiteres Mal auszunutzen. Ein Urteil, ob es sich bei „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl – Das kurze zweite Leben der Bree Tanner“ um eine solche Taktik handelt, sei jedem selbst überlassen. Meyer jedenfalls gibt zu Protokoll, dass sie bereits 2005 mit der Geschichte begonnen hat, die eigentlich als Versuch gedacht war, eine tolle Kurzgeschichte zu verfassen die über Meyers Webseite veröffentlicht werden sollte. Da ihr „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl – Das kurze zweite Leben der Bree Tanner wohl so gut „aus den Fingern lief“, war der Umfang einer Kurzgeschichte rasch überschritten und was liegt da näher als schnell einen ganzen Roman draus zu machen?

Die Fans werden sicher froh sein, dass dieser unerwartete Nachschub die Saga noch nicht zu Ende sein lässt. Denn inhaltlich hat „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl – Das kurze zweite Leben der Bree Tanner“ durchaus unbekannte Perspektiven zu bieten, die für alle Fans zweifelsohne interessant sein dürften. Meyer hat sich Mühe gegeben, durch Bree Tanner die Welt aus den Augen eines Vampirs zu sehen. Auch wenn die junge Vampirfrau im Gesamtkontext nur einen Kurzauftritt hat, macht das Lesen dieses neuen Romans durchaus Sinn, da viel Vampir-Interna preisgegeben werden. Diese werden in den bisherigen Bänden nicht ausführlich geschildert, da sie bekanntlich aus Bellas Perspektive erzählen. Also Kommando zurück, das Buch ist nicht bloß pure Abzocke, denn auch wenn das Ende jedem Leser der früheren Bücher bekannt ist, hält „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl – Das kurze zweite Leben der Bree Tanner“ einige spannende Informationen parat.

(mo)
Bild: Carlsen Verlag

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