Markus Bötefür – Fronleichnam

Markus Bötefür – Fronleichnam

Oberhausen ist mal wieder Schauplatz eines Verbrechens, besser gesagt direkt dreier Verbrechen, welche alle von Kommissarin Thi Fischer gelöst werden wollen. In Markus Bötefürs drittem Kriminalroman dreht sich diesmal alles um das Wochenende der Fronleichnamskirmes.

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Die sich überschlagenden EreignisseMarkus Bötefür – Fronleichnam, der Mord an Robert Pielecke, einem Verleger sogenannter „historischer Weltkriegsliteratur“, die Messerstecherei bei der ein junger Mann schwer verletzt wird und ein Unfall der drei Obdachlose zu Tode kommen lässt – alle finden sie ausgerechnet am Wochenende der größten Oberhausener Kirmes statt, der Sterkrader Fronleichnamskirmes.
Die Gemeinsamkeit all dieser Geschehnisse ist anfangs nur, dass sie in den Zuständigkeitsbereich der Protagonistin fallen: Thi Fischer eine ihren männlichen Kollegen in Ruhrpott-typischer Prolligkeit und Alkoholkonsum nichts nachstehenden, 1,49 m kleinen, gerade sitzengelassenen Ermittlerin der Oberhausener Kriminalpolizei. Doch scheinen die Zwischenfälle plötzlich in viel engerem Verhältnis zu stehen wie zunächst angenommen.
Als dann auch noch die Sekretärin des Verlegers vermisst wird, der niedergestochene Mann sich als der Neffe Pieleckes Haushälterin entpuppt und die drei Leichen der Unfallopfer entführt werden, gibt es keinen Zweifel mehr: das wird ein ganz großer Fall!

Bötefürs dritter Roman
Fronleichnam ist der dritte Roman aus Markus Bötefürs Feder, der sich um die Fälle der Komissarin Thi Fischer dreht. Schon mit Damenjagd und „Leichenschau“ hat der Oberhausener Germanist und Historiker die Intimität mit seiner Geburtsstadt in einem spannenden Krimi verwoben. Das in Fronleichnam vorrangige Thema ist die Auseinandersetzung mit rechten Strukturen, Homosexualität innerhalb der selbigen und damit eng verbunden die Homophobie, die Bötefür seinen Darstellern immer wieder glaubhaft unterjubelt.

Wie schon in den beiden ersten Romanen findet man in Fronleichnam jede Menge lokale Atmosphäre und trifft auch alte Bekannte wieder. Wie zum Beispiel den beratenden Beistand Thi Fischers, den Psychotherapeuten Dr. Molitor oder den Möchtegernkriminellen Dieter Brohm, dem zwar wiedermal kein Schuldgeständnis abgenommen wird, der aber diesmal nicht wenig an einer Lösung des Falles beteiligt ist.
Auch die tägliche Einkehr im „Haus Ostermann“ ist wichtiger Bestandteil des Alltags der Kommissarin und ihrer Kollegen, trifft man hier doch den ein oder anderen nützlichen Charakter unter den Stammgästen.

Fazit
Wieder einmal hat es Markus Bötefür geschafft, einen fesselnden Roman zu Papier zu bringen. Einmal angefangen, drängt es direkt danach herauszufinden wer denn der Täter ist. Mit trockenem Humor und interessanten Charakteren ist das Buch eine echte Empfehlung.

Markus Bötefür: Fronleichnam
Hillesheim 2009, KBV Verlag, 216 Seiten, ISBN 978-3-940077-53-0, Taschenbuch, 9,50€

(de)

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