Zwei während der Kreuzzüge in Ungnade gefallene Tempelritter sollen den
Transport einer vermeintlichen Hexe begleiten und für Sicherheit sorgen.
Das zierliche Mädchen erscheint zunächst harmlos und die Vorwürfe
haltlos. Doch bald muss die Eskorte feststellen, dass weitaus mehr hinter der
trügerischen Fassade steckt… Der im August bei „Universum Film“ erschienene
Mix aus Fantasy und Action lässt Nicholas Cage („Ghostrider“) und „Hellboy“
Ron Perlman in den Hauptrollen durch ein Wirrwarr okkulter Geschehnisse
stolpern und präsentiert dem Zuschauer leicht bekömmliches Popcorn-Kino
für zu Hause. „Der letzte Tempelritter“ ist auf DVD und Blu-ray-Disc
erschienen.
[ruhr-guide] Während der Kreuzzüge sollen die tapferen Ritter Behmen (Cage) und
Felson (Perlman) unmenschliche Gräueltaten vollbringen. Als sie sich weigern,
werden aus den vormals hochverehrten Kämpfern Geächtete, die bestraft
werden sollen. Nach gelungener Flucht streiften die Freunde durchs Land, werden
jedoch bald entdeckt und sollen als Sicherheitsgaranten eine
Personenüberführung begleiten. Eingepfercht in eine vergitterte Kutsche finden Behmen
und Felson eine junge und zart anmutende Frau vor, der vorgeworfen wird,
als Hexe für den Ausbruch der Pest verantwortlich zu sein. Wirklich glauben
können die ehemaligen Tempelritter dies nicht, nehmen jedoch den Auftrag
an, da ihnen die Freilassung nach erfolgreichem Missionsabschluss winkt.
Bald schon müssen sie erkennen, dass die Gefangene (Claire Foy aus der
britischen TV Serie „The Promise“) Ungeahntes in sich birgt. Die Reise wandelt
sich zum Abenteuertrip, der den beiden Rittern alles abverlangt und droht,
böse auszugehen …
Genremix
„Der letzte Tempelritter“ präsentiert sich als Mix verschiedener
Filmgenres: Regisseur Dominic Sena („Passwort: Swordfish“; „Nur noch 60 Sekunden“)
verpasst seinem Actionfilm Elemente aus Horror, Mystery, Fantasy und
historischem Ritterfilm. So viel sei an dieser Stelle vorweggenommen: Das
zunächst schüchtern erscheinende Wesen, welches eingesperrt im Käfigwagen
schnell das Mitgefühl des Publikum erweckt, hat es faustdick hinter den Ohren
und beschwört so einiges okkultes und übersinnliches Unheil herauf. Beste
Gelegenheit für die Special Effects-Abteilung, sich so richtig ins Zeug zu
legen. Sena legt den Fokus merklich auf optische Schauwerte. Vor der
Kulisse düsterer Landschaften, deren Antlitz bedrohliche Schlösser nicht gerade
freundlicher gestalten, gelingt schnell die Etablierung eines stetigen
Unsicherheitsgefühls. Die Ritter mitsamt dem Zuschauer befinden sich auf
dunklen Wegen. Außen-Drehs in Österreich sorgten für die entsprechend
zerklüftete Umgebung, die Computer-Abteilung der visuellen
Gestaltungsmöglichkeiten fügte ihren Teil hinzu, sodass die Ausgangssituation durchaus etwas her macht.
Die Hexe muss weg …
Nachdem die Einleitung geschafft ist, konzertiert sich der Film auf das
Mädchen, dem man vorwirft, als Hexe den Menschen ans Leder zu wollen. Zu
diesem Zeitpunkt spielt der „Der letzte Tempelritter“ oder im besser
getroffenen Original „Season of the Witch“ mit seinen Figuren und dem Zuschauer. Was
steckt wirklich hinter dem Geschöpf, das so unschuldig aussieht? Nach ein
wenig hin und her wird klar, dass die vormals unsinnig erscheinenden
Vorwürfe nicht völlig falsch waren. Was folgt, ist ein mit Special Effekts
aufgeladenes Actionspektakel. Rasante Sequenzen lösen sich gegenseitig ab,
die den Zuschauer bei der Stange halten. Obwohl Story und Charaktere keine
Neuerungen bieten, montiert Sena einen konventionellen Unterhaltungsfilm, der
zwar kein Kunststück ist, jedoch einen unbefangenen Filmabend
ermöglicht.
Technische Qualität und Ausstattung
Die DVD des Films bringt neben ordentlichen Bildwerten den deutschen und
englischen Ton – beide Spuren im Format Dolby Digital 5.1 – mit. Deutsche
Untertitel können wahlweise eingeblendet werden. Beim Blick in die
Extra-Sektion offenbart sich die standardisierte Auswahl in Sachen Bonusfeatures:
Der Kinotrailer und fünf TV-Spots sind ebenso vorhanden wie ein
fünfminütiger Auszug der B-Roll (Begleitende Handkameraaufnahmen vom Set). Herz der
Sektion sind 30 Minuten umfassende Interviews mit den Hauptdarstellern und
dem Regisseur, in denen von den Erfahrungen während des Drehs und der
generellen Umsetzung des Stoffes gesprochen wird. Dies entspricht dem gängigen
Standard, bringt dem Zuschauer einige nette Hintergründe zum Hauptfilm,
erweist sich jedoch zusammengenommen nicht als überschwänglich umfangreich und
informativ.
Insgesamt betrachtet empfiehlt sich die Neuerscheinung aus dem Hause
„Universum Film“ einem action- und fantasyaffinen Publikum, das Wert auf
kurzweilige Unterhaltung legt. Nicholas Cage und Ron Perlman spielen neben einer
sicher agierenden Cast, Altmeister Christopher Lee („Der Herr der
Ringe“-Trilogie, „Dracula“) hat eine kleine aber feine Nebenrolle. Die DVD erfüllt
die standardmäßigen Anforderungen sowohl im technischen als auch im
Ausstattungsbereich, so dass eine solide Umsetzung für die Heimkinofans
attestiert werden kann.
Copyright: Universum Film
(mo)