Das unsere französischen Nachbarn eine starke und vielseitige Filmindustrie haben, ist seit den beiden „Purpurne Flüsse“-Teilen und Kinohits wie „Amelie“ und „Willkommen bei den Sch’tis“ keine große Überraschung mehr. Nun schwappen zwei neue Produktionen auf den deutschen Heimkinomarkt, die wir nachfolgend vorstellen wollen: Den Hochgeschwindigkeits-Undercovercopthriller „Go fast“ und den Mysteryfilm mit noir-Touch „Das Geheimnis von Zimmer 401“.
[ruhr-guide] Nach einigen Erfolgsfilmen unserer französischer Nachbarn in den letzten Jahren ist es nicht verwunderlich, dass sich einige deutsche DVD-Labels um die neuen Titel reißen. So sind nun zwei Filme im Handel, auf die wir hier einen näheren Blick werfen möchten.
„Go fast“
Marek (Roschdy Zem, bekannt aus „Das Mädchen aus Monaco“) ist Drogenfahnder bei der Pariser Polizei und soll als Teil einer Spezialeinheit, die sich auf besonders gewiefte Deals eingeschossen hat, seinen nächsten Fall angehen. In den Vorstädten der französischen Mega-Metropole blüht seit Neuestem das Rauschgiftgeschäft auf, so dass die Gesetzeshüter zu schnellem Handeln gezwungen sind. Als sein Vorgesetzter und gleichzeitig bester Freund im Einsatz erschossen wird, geht Marek ein hohes Risiko ein und beginnt sich als Undercover-Cop in die Reihen der Drogenhändler einzuschleichen. Ein rasantes und aufreibendes Spiel beginnt, als der nächste Coup stattfinden soll. Marek ist mittendrin und muss das Rauschgift quer durch Europa fahren. Zu jeder Zeit herrscht für ihn höchste Gefahr, denn einige der Gangster trauen ihm nicht über den Weg, weshalb Marek immer mit der Aufdeckung seiner Tarnung rechnen muss.
Rasanter Actionthriller
Nachdem die Eingangssequenz gelaufen und die Grundkonstellation geklärt ist, wird „Go fast“ immer interessanter. Der Thriller zeichnet sich durch hohe Dynamik im Storybereich aus, die Situation des Undercover-Ermittlers wird immer brenzliger. Vor allem visuell kann Regisseur Olivier Van Hoofstadt die Spritzigkeit des Inhaltskonstrukts übernehmen und durch rasante Inszenierungsweisen die Botenfahren auf den Autobahnen Europas als spannende Sequenzen für die Zuschauer aufbereiten. Für alle die sich an spannenden Actionthrillern erfreuen, ist „Go fast“ eine gute Wahl, vor allem auch weil neben der formalen Machart auch die Schauspieler, allen voran Roschdy Zem, auf ganzer Linie überzeugen.
„Das Geheimnis von Zimmer 401“
Etwas mysteriöser geht es da schon im Zimmer 401 eines Hotels in der Normandie zu. Dort geht „Highlander“ Christopher Lambert einem angeblichen Kriminalfall nach, auf den ihn die schöne Schauspielerin Victoria (Sophie Marceau, „La Boum – Die Fete“, „James Bond – Die Welt ist nicht genug“) hingewiesen hat. Als Jacques (Lambert) im besagten Hotel erscheint, freuen sich die Eigentümer nicht gerade über den Besuch und haben einiges zu vertuschen. Der Schnüffler erkennt dies und führt seine Nachforschungen fort. Doch als er bemerkt, das Victoria seit 30 Jahren tot sein muss, beginnt der Fall zu verschwimmen. Rätselhafte Vorkommnisse und lückenhafte Erzählungen führen in in eine Sackgasse voller Selbstzweifel und Ratlosigkeit.
Frankreichs Schauspiel-Superstar Sophie Marceau zieht es seit 2002 auch hinter die Kamera. Damals hatte sie mit „Speak to Me of Love“ ihre erste Regiearbeit vorgelegt, auf die sie nun „Das Geheimnis von Zimmer 401“ folgen lässt. Leider schafft es die Regisseurin nicht, die tolle Ausgangssituation, der eine gewisse Erwartungshaltung entspringt, im Film über dessen gesamte Spielzeit auszubauen. Dennoch ist „Das Geheimnis von Zimmer 401“ einen Blick wert, denn sowohl Optik als auch Spannung liegen in einem guten Maß vor. Wer es verrätselt mag, sollte sich mit dem „Geheimnis von Zimmer 401“ näher auseinander setzen und versuchen es aufzulösen. Thrillerfreunde und Geschwindigkeitsasse greifen eher zu „Go fast“, womit rasante kurzweilige Unterhaltung geboten ist.
(mo)
Fotos: Koch media GmbH