Wenn am 31. Oktober die letzten Strahlen der Sonne verschwinden und der Tag in den letzten Zügen liegt, beginnt die Zeit der Ungeheuer und Monster: Es ist Halloween. Dann macht sich Kult-Slasher Michael Myers auf, mit dem blitzenden Messer in der Hand seine Opfer zu jagen. Diesmal hat er es auf seine Schwester abgesehen, die den ersten Teil von 2007 nur knapp überlebte …
[ruhr-guide] Als vor drei Jahren Schockrocker Rob Zombie den Horror-Kultfilm „Halloween“ von 1978 einer Frischzellenkur unterzog, gab es äußerst gespaltene Reaktionen der Zuschauer. Die Zufriedenen hielten Zombies Adaption für zeitgemäß und schätzen den persönlichen Einfluss des „Haus der 1000 Leichen“-Regisseurs auf den von John Carpenter („The Fog – Nebel des Grauen“) erdachten Stoff. Andere wiederum bemängelten die nicht vorlagengetreue Umsetzung und konnten sich weder mit den Figuren noch mit den inhaltlichen Begebenheiten arrangieren. Dennoch konnte Rob Zombie mit den Weinstein-Brüdern als Produzenten eine Fortsetzung finanzieren und bringt so „Halloween II“ zustande, der am 12. März in Deutschland als DVD-Premiere startet. Während ein kleines Publikum den Film im Rahmen der Kinotour im zurückliegenden Winter auf den großen Leinwänden ausgesuchter Kinos sehen konnte, blieb dem größeren Zuschauerteil nur das Warten auf den Home Video Release. Jetzt kann „Halloween II“ als 2-Disc Special Edition (DVD & Blu-ray) auf dem heimischen Fernseher genossen werden: Soundanlage an, Chipstüte bereit und los geht die erneute Auflage des Slasher-Kults.
Es ist dunkel, Nebelschwaden umgeben die einsame Straße
Der Regisseur, vormals bekannt durch die 70erJahre-Horror-Hommage „Haus der 1000 Leichen“ und dessen Fortsetzung „The Devil’s Rejects“, steigt direkt nach dem Ende seines ersten „Halloween“-Teils ein: Es ist dunkel, Nebelschwaden umgeben die einsame Straße. Eine Frau schreitet langsam vorwärts, allein. Die Kamera zoomt heran und offenbart das schockierende Bild: Die Frau ist Laurie Strode (Scout Taylor-Compton, „Charmed“), das Final Girl aus dem Vorgängerfilm. Gerade eben hat sie Michael Myers (Tyler Mane, „The Scorpion King“) daran gehindert, sie umzubringen. Wenig später sammelt der Sheriff das verstörte Opfer ein. Schnitt: Zwei Jahre später. Der Killer konnte fliehen und macht sich am bevorstehenden Halloweenabend erneut auf die Jagt nach Laurie.
Was folgt ist ein moderner Horrorfilm, der mit viel Blut und Geschrei für eine ordentliche Prise Angst und Schrecken sorgt. Schnelle Schnitte, wackelige Kamerabilder und die exzellente Tonspur, welche die heimische Dolby Surround Anlage bestens ausnutzt, werden die kommenden zwei Stunden prägen. „Halloween II“ spielt zumeist nachts und so entsteht durch gestalterische Kniffe und entsprechendes visuelles Design angsterfüllte Atmosphären, die für an den Nerven zerrende Spannung sorgen. Fans der Originalreihe oder Gegner des modernen Horrorkinos werden mit dieser Neuinterpretation sicher ähnliche Probleme haben, wie bereits 2007 mit Zombies erstem Halloween-Versuch. Die aktuelle Version ist sperrig, stellenweise anstrengend anzusehen und verlangt viel vom Zuschauer. Genrefans und Freunde von Teil eins sind aber sicher voll dabei.
Nach „Halloween II“ ging Rob Zombie ein weiteres beachtliches Projekt an: Der hyperschräge Animationsfilm „The Haunted World of El Superbeasto“ entstand unter seiner Mitwirkung und erscheint ebenfalls am 12.3. – allerdings zuerst einmal nur in den Videotheken.
(mo)