Der Film Maman und Ich erzählt auf sehr witzige und unterhaltsame Art und Weise die Geschichte eines jungen Mannes und seines „Coming Outs“, der vielleicht etwas anderen Art. Das Regie-Début des französchischen Schauspielers, Autors und Drehbuchautors Guillaume Gallienne, vollgepackt mit gewohntem französischem Witz und Charme, verspricht gute Unterhaltung für die ganze Familie.
[ruhr-guide] Der Regisseur und zugleich Hauptdarsteller des Films Guillaume Gallienne wurde 1972 in einem Pariser Vorort geboren und war bereits in einigen erfolgreichen Kinofilmen zu sehen. Beispielsweise mimte er 2012 die Rolle des Teefax in „Asterix und Obelix – Im Auftrag Ihrer Majestät“. Er war der Laudeyrac in dem Film „das Konzert (2009) und spielte den Comte Vergennes in dem Film „Marie Antoinette“ (2005).
Zum Schreien komisch!
In seinem Erstlingswerk als Regisseur „Maman und Ich“, in dem Er die Hauptrolle des jungen
Guillaume und gleichzeitig die Rolle seiner temperamentvollen Mutter aus der oberen Gesellschaftsschicht spielt, geht es um das heranwachsen und die Erziehung eines Jungen, der laut der Mutter eigentlich ein Mädchen hätte werden sollen. So war der Satz der Mutter, die ihre Söhne immer mit dem Satz „Die Jungs und Guillaume, zu Tisch!“ zum Essen zitierte für Guillaume sehr prägsam. Wegen der Verweiblichung der Mutter hatte es der junge Guillaume bei gleichaltrigen Schulkameraden und bei seinen Brüdern recht schwer. So wurde er aufgrund des mangelnden männlichen Verhaltens schnell als schwul abgestempelt. Ihm liegt es mehr zu tanzen oder liebt es, sich als Frau zu verkleiden und meidet es, sich in doch eher männerdominierte Szenerien wie dem Rudern oder dem Rugby beim Schulsport letztendlich doch erst zum Schluss wählen zu lassen.
Götz Otto als Masseur
Er macht sich auf, seine sexuelle Orientierung zu finden und erlebt auf diesem Weg zahlreiche „zum schreien komische“ Situationen wie zum Beispiel den Aufenthalt in einer bayrischen Kuranlage in der er heftigst von dem Masseur Raymund (herrlich gespielt von Götz Otto „James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie“, „Schindlers Liste“ oder „Nach fünf im Urwald“) durch die Mangel genommen wird, peinlich-lustige Szenen bei einem Musterungsarzt oder seiner Begegnung mit der hübschen Krankenschwester Ingeborg (gespielt von Diane Kruger „Inglourious Basterds“, „Klang der Stille“ oder auch „Troja“), die ihm mir nichts, dir nichts die erste Analspülung seines Lebens verpasst.
Maman und Ich – Eine preisgekrönte Komödie für Jung und Alt
In dem, schon mehrfach mit dem „César“ preisgekrönten Film (unter anderem in den Kategorien Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Erstlingsfilm) verspricht Regisseur und Hauptdarsteller Guillaume Gallienne Ihnen ein kurzweiliges und unterhaltsames Kinoerlebnis zu verschaffen. Gespickt mit viel Witz und gewohnt spritzigem französischem Charme reitet er nicht auf gewohnten Klischees herum, sondern greift vielmehr Schlüsselszenen in der sexuellen Orientierung auf, die im Zusammenspiel mit der Erziehung und persönlichen Erfahrungen für turbulente Situationen sorgen können. Ausgang: Ungewiss.
Erleben Sie eine vielversprechende französische Komödie der etwas anderen Art.
Guillaume Gallienne besticht durch bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit, frischem Witz und Humor.
Kinostart: 5. Juni 2014
Regie: Guillaume Gallienne
Darsteller: Guillaume Gallienne, André Marcon, Francoise Fabian, Nanou Garcia, Diane Kruger, Reda Kateb, Götz Otto, Charlie Anson
Länge: 85 min
Fotos: Concorde Filmverleih