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The Descent 2

Als im Jahr 2005 der britische Regisseur Neil Marshall mit seinem klaustrophobischen Horror-Schocker „The Descent“ einen enormen Zuschauerzuspruch verbuchen konnte, freute man sich in Europa der amerikanischen Genrewelle beweisen zu können, dass auch hier erfolgreiche Filme gedreht werden können. Jetzt schiebt Marshalls Landsmann Jon Harris die simpel betitelte Fortsetzung „The Descent 2“ hinterher und bläst damit ins Horn des Vorgängers. Das bringt zwar keine große Abwechslung, trotzdem funktioniert der Film, da die Formel des Originals auch heute noch wirksam ist. Die DVD-Premiere ist ab sofort im Handel erhältlich und bietet herzzerreißende Spannung für einen atemberaubenden Videoabend.

[ruhr-guide] „The Descent 2“ tritt wie so viele Sequels erfolgreicher Originalfilme in große Fussstapfen undthe decent 2 bild: Universum Film GmbH wird sich einer kritischen Betrachtung unterziehen müssen. Denn wenn ein zweiter Teil auf einen Kinofilm schon „nur“ als direct-to-DVD-Premiere auf den Markt kommt, klingeln bei vielen die Alarmglocken. Schlechte Qualität und Abklatsch werden befürchtet. Schön, dass wir im Fall von „The Descent 2“ gegenteiliges berichten und hier eine gelungene Fortsetzung vorstellen können.

Klon von Teil 1

Um es gleich vorweg zu nehmen: „The Descent 2“ kann aus zwei Blickrichtungen analysiert werden, die das Fazit nachhaltig beeinflussen werden. Wer eine innovative Fortsetzung des ersten Films unter neuen Gesichtspunkten oder die Einbeziehung diverser Variationen wünscht, wird arg enttäuscht sein und die Scheibe bald aus dem Player bugsieren. Wem jedoch das Original gefallen hat und wer sich erneut auf einen schockierenden Horrortrip unter der Erdoberfläche einlassen will, wird mit „The Descent 2“ einen richtigen Griff tätigen und die Sichtung zufrieden beenden. Denn Regisseur Jon Harris (Editor bei „Eden Lake“) versucht gar nicht erst etwas anderes als einen Klon des Originals und bringt seine Protagonisten schnell in die gleiche Ausgangssituation, in der auch die Damen zu Beginn des ersten Films steckten.

Klaustrophobisches Original

„The Descent“ hatte 2005 durch den wirkungsvollen Einsatz seiner filmischen Mittel überzeugt, der die Enge und Gefahr der Höhle widerspiegelte,the decent 2 bild: Universum Film GmbH in die sich die Gruppe der Protagonistinnen aufmachte um eine abenteuerliche Freizeittour zu erleben. Was am Ende dabei herauskam, war Horror pur. Mehr sei hier nicht verraten, doch all jene, die bisher den ersten Teil gemieden haben, sollten dieses Versäumnis schnellstens nachholen. Teil zwei beginnt chronologisch gesehen genau im Anschluss an den Vorgänger. Als die Polizei eine Überlebende der Gruppe findet, will man die restlichen Vermissten suchen. Zusammen mit der unter Schock stehenden Überlebenden macht sich ein Rettungsteam auf den Weg unter die Erde. Langsam kommen die Erinnerungen zurück, doch nun ist es bereits zu spät.

Leider muss an dieser Stelle das klischeehafte Setting erwähnt werden, welches den Film in Gang bringt. Immer ein Problem bei Nachfolgefilmen und so auch hier. Logikfragen sollten am besten nicht gestellt werden. Erst nachdem die Handlung in Gang gekommen ist und sich die Rettungstruppe „unter Tage“ befindet, kommt Spannung auf und die Erinnerung ans Original bricht sowohl über den Zuschauer wie auch über die Protagonistin ein. „The Descent 2“ setzt einen Tick mehr auf Action. Von dem, was tatsächlich passiert ist mehr zu sehen als im ersten Film. Das nimmt der atmosphärischen Stimmung allerdings nichts weg und so entwickelt sich der zweite Teil zwar zur Kopie, doch die erweist sich zumindest im vorliegenden Fall nicht als sinnlos.

Der Film kommt als FSK 18-Verison auf DVD und Blu-ray heraus, sowie als etwas verkürzte Fassung, die ab 16 Jahren freigegeben ist.the decent 2 bild: Universum Film GmbH Ob sich Jugendliche mit dem zum Teil recht harten Stoff befassen müssen, bleibt fraglich. Als Extras bietet die DVD eine Featurette über die Entstehung, ein mit 26 Minuten umfangreich ausgefallenes Making of, die B-Roll Aufnahmen direkt vom Dreh, 10 Minuten Deleted Scenes und zahlreiche Video-Interviews mit Cast und Crew – und zum Abschuss darf der Trailer natürlich nicht fehlen. Bild- und Tonqualität des Films sind vollkommen in Ordnung. Gerade weil viele dunkle Sequenzen enthalten sind, kommt das klare Bild der Rezeption zugute. Das englische Original sowie die deutsche Synchronisation liegen als Dolby Digital 5.1 Tonspur vor, die vor allem in der Höhle durch räumliche Effekte Angst und Schrecken bereitet. Zusätzlich gibt es eine Tonspur mit Kommentaren von Cast und Crew, sowie deutsche Untertitel für Hörgeschädigte. Sowohl Ausstattung als auch Film überzeugen durchaus. Wer den ersten Film möchte und keine variantenreiche Kunststücke erwartet, bekommt mit „The Descent 2“ einen stimmigen Nachfolger präsentiert.

(mo)

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