Haltern (idr). Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben in Haltern im Kreis Recklinghausen Fundamentreste von zwei kleinen römischen Tempeln und einer Opfergrube auf dem Gelände des ehemaligen Römerlagers gefunden. Derartige Kultbauten wurden nirgendwo sonst innerhalb römischer Militäranlagen entdeckt.
In der jetzigen Grabungsfläche konnten die Fachleute bislang den Grundriss des westlichen Kultbaus nahezu vollständig freilegen. Das rechteckige, 30 Quadratmeter große Holzgebäude besaß einen fünf Meter breiten Zugang an der Vorderseite. Die Gebäudefront wurde durch zwei seitlich stehende Holzsäulen architektonisch hervorgehoben.
Die jetzt aufgedeckten Gebäudereste wurden erstmals vor fast 100 Jahren untersucht. Der damalige westfälische Chefarchäologe nahm damals an, dass der Baukomplex anfangs als Versammlungshaus für Militärangehörige genutzt wurde, später als Truppenwerkstatt. Der zweite Bau sah nach seinem Plan fast identisch aus. Zwischen beiden Gebäuden lag eine von einem kleinen Nischenbau eingefasste, ebenerdige Grube.