Wo es im Ruhrgebiet am schönsten ist, Foto: Ellert & Richter Verlag

Wo es im Ruhrgebiet am schönsten ist

Was hat das Ruhrgebiet zu bieten und wo finde ich die schönsten Ecken im Revier? Mit dieser Frage beschäftigt sich das kleine Taschenbuch „Wo es im Ruhrgebiet am schönsten ist“ aus dem Ellert& Richter Verlag. Der Ruhrgebietsreporter Rolf Kiesendahl nimmt uns an die Hand und zeigt uns die schönsten und interessantesten Orte der Region und ihre Geschichte. Dabei wird klar, wie vielseitig und einzigartig die ehemalige Kulturhauptstadt 2010 wirklich ist und welch breites Angebot an Kultur, Geschichte, Freizeitaktivitäten und schräger Besonderheiten der Pott auf Lager hat.

[ruhr-guide] Auf seiner Reise durch die Metropolregion Ruhr gibt Rolf Kiesendahl auf 170 Seiten einen Überblick über 44 besondere Orte. So schreibt er beispielsweise über die
Zeche Zollverein mit ihren zahlreichen Events und Kulturangeboten. Die ehemalige Wo es im Ruhrgebiet am schönsten ist, Foto: Ellert & Richter VerlagKokerei ist heute ein Ort der Kreativität und des Vergnügens, denn sie bietet nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sonder zieht immer mehr kreative Köpfe wie Designer oder Architekten ins Ruhrgebiet. Schnell wird klar, warum dieser Ort jährlich zahlreiche Menschen anlockt. Wo sonst bietet sich die Möglichkeit, in einer stillgelegten Kokerei schwimmen zu gehen oder im Winter auf einem ehemaligen Industriegelände mit Schlittschuhen seine Runden zu drehen? Außerdem findet man hier auch das inoffizielle Wahrzeichen der Region, das alte Fördergerüst der Zeche Zollverein- ein Muss für jeden Ruhrpott-Fan.

Auf den Spuren der Vergangenheit

Wer noch mehr über die Industriekultur Deutschlands erfahren möchte, für den geht kein Weg vorbei an der Krupp-Dynastie, welche eines der bedeutendsten Industrieunternehmen des Landes formte. Die
Villa Hügel in Essen mit ihren weitläufigen Parkanlagen und prunkvollen Kunstsammlungen ist der Inbegriff industriellen Reichtums und Pracht. Fernab der Industrieanlagen und des Lärms der Stadt kann man sich durch die Ausstellung der Familien- und Unternehmensgeschichte der Krupps in eine andere Zeit versetzen lassen, oder einfach die Idylle rund um die prunkvolle Villa genießen.
Genau wie die der Villa Hügel in Essen schildert Kiesendahl auch die bewegte Geschichte des Kloster Kamp in Kamp Lintfort. Das „Sanssouci vom Niederrhein“ wurde im Jahre 1123 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und überlebte seitdem Kriege, Zerstörung, Umbau und sogar die Flucht der Mönche aus ihrem Kloster. Mit seinen schönen Gartenanlagen kann es das „kleine Sanssouci“ ohne weiteres mit seinem größeren Konkurrenten aufnehmen und ist jedes Jahr Anlaufstelle vieler Besucher denen es als Ort der Ruhe und der Besinnung dient.
Zum Verweilen lädt auch der Phoenix-See in Dortmund ein und ist dabei nicht nur ein schöner Ort zum flanieren, sondern auch ein gutes Beispiel für die Kontraste, die im Ruhrgebiet vorherrschen. Was vor einigen Jahren noch als Industrieruine brach lag, ist heute eine grüne Oase inmitten der Stadt, welche von vielen Besuchern begeistert genutzt wird.

Der Sport und das Ruhrgebiet

Selbstverständlich lässt Kiesendahl auch eines der wichtigsten Urgesteine des Reviers nicht aus: Den Fußball. Rolf Kiesendahl nimmt uns mit in die Tempel der sportbegeisterten Ruhrgebietler und nennt die Besonderheiten der Stadien im Revier. Sei es der Signal Iduna Park in Dortmund, das größte Stadium der Liga mit seiner „gelben Wand“ und seinen leidenschaftlichen Fans, oder die Arena auf Schalke in Gelsenkirchen, die nicht nur Schauplatz legendärer Revierderbys, sondern auch Austragungsort für Konzerte, Eishockey und Biathlon ist.

Geheimtipps rund um das Revier

Ein eher ungewöhnlicher Geheimtipp, den Kiesendahl in seinem Taschenbuch gibt, ist die Halde Rheinpreußen in Moers. Die weitläufige und begrünte Bergehalde lockt nicht nur Radfahrer und Spaziergänger an, sondern besticht auch mit einer ganz besonderen Lichtinstallation. Auf den Hügeln der Halde thront eine überdimensionale Grubenlampe, die während der Abenddämmerung tiefrot leuchtet. Ganz nach dem Motto „Die Feuer verlöschen nie“ erinnert sie an die geförderte Kohle und die Industrie als das pochende Herz der Region und bietet auf ihrer Aussichtsplattform einen atemberaubenden Blick auf Niederrhein, Industrieanlagen und Emschermündung.

Fazit: „Wo es im Ruhrgebiet am schönsten ist“ ist ein gelungener Weg, Ruhrgebietstouristen oder auch Bewohner von den Vorzügen des Reviers zu überzeugen. Durch Geschichten über historische Städte, Kirchen, Stadien, Museen, Zechen oder Halden wird uns die Region näher gebracht. Zwar handelt es sich bei diesem kleinen Taschenbuch nicht um einen Bildband, und zur bildlichen Untermalung sind nur einige schwarz-weiß Bilder vorhanden, allerdings tut dies seiner Wirkung keinen Abbruch. Dieses Buch setzt sich weniger mit den Herausforderungen oder dem Strukturwandel der Region, als vielmehr mit ihren kulturellen Schätzen und Attraktionen auseinander. Kiesendahl zeigt, was der Pott zu bieten hat und versorgt uns mit einer To-do-Liste, die die Region zwischen Dortmund und Duisburg von seiner besten Seite präsentiert. Dadurch wird klar: Schönheit liegt zwar im Auge des Betrachters, aber das Revier hat durchaus viele sehenswerte Seiten, die nicht zu unterschätzen sind. Somit bietet Rolf Kiesendahl Inspiration für jeden, der das Ruhrgebiet und seine Kultur entdecken möchte.

Wo es im Ruhrgebiet am schönsten ist

Autor: Rolf Kiesendahl
Ellert & Richter Verlag Hamburg
160 Seiten mit ca. 20 Abbildungen
Format 12×20 cm
Broschur

ISBN: 978-3-8319-0622-2
Verkaufspreis: 9,95 €

Weitere Infortmationen zum „Ellert & Richter Verlag“ erhalten Sie unter:
www.ellert-richter.de

Cover: Ellert & Richter Verlag

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